Mit «Der Raub der Sabinerinnen» bringt das Luzerner Theater mehr als nur eine Komödie auf die Bühne. Franz und Paul Schönthan schufen damit bereits 1883 ein Werk über die Mechanismen des Theaters selbst. In dieser Welt gilt Theater als verrufene Täuschung und doch träumen viele heimlich davon, Teil dieser Täuschung zu sein. Ein Abend voller Selbstreferenzialität und Situationskomik.
Premiere ist am 20. September.
Professor Gollwitz steht im Zentrum der Handlung. Als Student hat er eine Römertragödie verfasst — sie liegt seitdem jedoch tief in einer Schublade vergraben. Als Theaterdirektor Striese mit seiner Truppe in die Stadt kommt und davon erfährt, wittert er seine Chance und möchte Gollwitz’ «Jugendsünde» auf die Bühne bringen. Gollwitz lässt sich von seiner Eitelkeit packen und stimmt der Aufführung zu. Mit der Schauspieltruppe kommen Geschehnisse ans Tageslicht, die zu grossen Missverständnissen führen und schnell verstricken sich die Figuren in einem Dickicht aus Heimlichkeiten, halben Wahrheiten und peinlichen Enthüllungen.
Regisseur Matthias Rippert entdeckt mit seiner ersten Arbeit am Luzerner Theater gemeinsam mit dem Schauspielensemble das turbulente Stück neu und legt die Komik in den Abgründen menschlicher Eitelkeit und Geheimniskrämerei frei. Im Zusammenspiel mit der Ausstattung von Kostümbildner Alfred Morina und dem sachlichen Bühnenbild von Fabian Liszt entsteht ein Abend, bei dem die Grenzen zwischen Stück und Realität immer wieder verschwimmen und die Leidenschaft zum Theater greifbar ist — auch wenn es die Figuren nicht immer zugeben möchten. Die Musik von Robert Schwarz bewegt sich zwischen klanglicher Nähe und Distanz und macht so die sich verändernden Realitätsebenen der Handlung hörbar.
«Der Raub der Sabinerinnen» ist im Luzerner Theater als Gesellschaftskomödie zu erleben, die die Angst der Figuren vor dem Entdecktwerden zu einem grossen Spass macht für alle, die glauben, nichts zu verstecken zu haben.
Weitere Spieldaten
Mi, 24.9. (19.30 Uhr) / Fr, 26.09. (19.30 Uhr) / Sa, 04.10. (19.30 Uhr) / Sa, 11.10. (19.30 Uhr) /
Do, 16.10. (19.30 Uhr) / Sa, 18.10. (19.30 Uhr)/ So, 26.10. (15.00 Uhr) / Sa, 15.11. (19.30 Uhr) / Fr, 21.11. (19.30 Uhr) / Sa, 6.12. (19.30 Uhr) / Do, 26.2. (19.30 Uhr)
Produktionsteam
Regie: Matthias Rippert; Bühne: Fabian Liszt; Kostüme: Alfred Morina; Musik: Robert Schwarz;
Dramaturgie: Amelie Lopper
Besetzung
Martin Gollwitz, Gymnasialprofessor: Rüdiger Hauffe; Friederike Gollwitz, dessen Frau: Tini Prüfert;
Emanuel Striese, Theaterdirektor: Carina Thurner; Herr Meisner, Hausdiener bei Professor Gollwitz: Oliver Losehand; Frau Rose, Hausdienerin bei Marianne und Leopold: Oliver Losehand; Paula, jüngere Tochter des Professors: Josefine Ebner; Marianne Neumeister, ältere Tochter des Professors und Ärztin: Annina Hunziker; Leopold Neumeister, Ehemann von Marianne und Arzt: Max Faatz; Karl Gross, Weinhändler aus Berlin: Christian Baumbach; Emil Gross, sein Sohn – Christian Baumbach
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Weitere Informationen zu «Der Raub der Sabinerinnen» finden Sie unter
luzernertheater.ch/derraubdersabinerinnen.