Am Samstag, 20. September 2025, fand das zweite «Forum Ringstrasse» zum Projekt Optimierung Gesamtverkehrssystem Region Sursee (OGV Sursee) statt. Wie beim Forum 1 von Ende März engagierten sich wieder rund 100 Teilnehmende aus dem Raum Sursee in diesem Mitwirkungsprozess. Zur Diskussion standen zwei generelle Stossrichtungen des Planerteams für die Weiterentwicklung der Ringstrasse in Sursee.
Im ersten Forum Ende März 2025 hatten die Teilnehmenden in einem interaktiven Workshop die Lagebeurteilung der heutigen Verkehrssituation diskutiert. Mit diesen Erkenntnissen machte sich das Planerteam an die Entwicklung des Betriebs- und Gestaltungskonzepts für die Ringstrasse. Am Forum 2 stellte das Planerteam nun zwei grundsätzliche Stossrichtungen für die Weiterentwicklung der Ringstrasse zur Diskussion.
Anliegen aus Forum 1 umgesetzt: Lotsendienst und Busspuren
Im ersten Forum forderten die Teilnehmenden insbesondere auch schnell umsetzbare Lösungen. André Rösch, Abteilungsleiter Mobilität beim Kanton Luzern, ging zu Beginn des zweiten Forums auf diese Anliegen ein und stellte aktuelle Massnahmen und laufende Planungen vor: Im Herbst 2025 testet der Kanton Luzern einen Lotsendienst beim Kreisel Schlottermilch. Dieser soll den Fussverkehr über die Kreuzung in der morgendlichen Stosszeit zusätzlich regeln und für einen flüssigen Ablauf sorgen.
Zudem ist die Planung von elektronischen Busspuren auf der Basel- und der Bernstrasse in Fahrtrichtung Sursee weiter fortgeschritten. Elektronische Busspuren sind wesentlichen Elemente, um Verlustzeiten des ÖV zu verringern – insbesondere in den Spitzenstunden am Morgen und Abend. Auch das Buskonzept für den Raum Sursee wurde zur Verbesserung der Zuverlässigkeit und der optimalen Erschliessung des neuen Spitalstandorts weiterentwickelt. Damit wird unter anderem eine Entflechtung von Buslinien und eine bessere Anbindung der Industrie möglich. Die Planungen auf der Ringstrasse sind eine wichtige Voraussetzung, um dieses Buskonzept umzusetzen. Schliesslich verdeutlichte André Rösch nochmals die Zusammensetzung des Verkehrs: Drei Viertel der Autofahrenden auf der Ringstrasse starten oder enden in Sursee, nur ein Viertel ist Durchgangsverkehr.
Zwei Stossrichtungen für eine zuverlässige, sichere Ringstrasse mit hoher Lebensqualität
Das Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Ringstrasse verfolgt klare Ziele: Busbevorzugung, um Anschlüsse zu erreichen, sichererer Fuss- und Veloverkehr, verbesserter Verkehrsfluss für Autos sowie eine höhere Lebensqualität für die Anwohnenden entlang der Ringstrasse.
Im Forum zeigte das Planerteam mit den Stossrichtungen «Regionale Verkehrsachse» und «Städtische Verkehrsachse» die Spielräume für die künftige Gestaltung der Ringstrasse auf. Bei der «Regionalen Verkehrsachse» liegt der Fokus bei der Ringstrasse als leistungsstarkem Zubringer für den Auto- und Busverkehr. Die Stossrichtung «Städtische Verkehrsachse» sieht keine substanzielle Erhöhung der Kapazität für den Autoverkehr gegenüber heute vor, sondern setzt den Fokus auf eigene Busspuren, direkte und sichere Wege zu Fuss und auf dem Velo sowie lebenswerte Strassenräume. Die Forumsteilnehmenden diskutierten die Stossrichtungen intensiv. Zum Schluss präsentierte jede Gruppe dem Plenum drei Erkenntnisse. Mit diesen Rückmeldungen entwickelt das Planerteam eine Synthesevariante, die im Forum 3 Anfang 2026 zur Diskussion gestellt wird.
Stimmen aus dem zweiten Forum
- «Im Vergleich zur ersten Veranstaltung wurde es dieses Mal viel konkreter. Wir konnten uns die Pläne ansehen und die Details besprechen. Das fand ich positiv».
- «Das Forum 2 hat gezeigt, dass es ein komplexes Problem in Sursee zu lösen gibt. Es ist aber keine Option, nichts zu tun.»
- «Es hat sich herauskristallisiert, an welchen Punkten das Planerteam weiterarbeiten muss. Diese Aha-Effekte haben mich gefreut.»
- «Beide Stossrichtungen hatten gute Elemente. Nun braucht es einen Mittelweg, der für alle gut austariert ist.»
Die Planungen im Raum Sursee bauen insbesondere auf der Studie zur Optimierung des Gesamtverkehrssystems auf. Gemeinsam mit regional erarbeiteten Konzepten bilden sie den Rahmen für den Mitwirkungsprozess. Mehr Infos dazu im Faktenblatt zur Projektgeschichte.
Das Planerteam entwickelt das Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) für die Ringstrasse in drei Phasen: In einem ersten Schritt hatte es in einer Lagebeurteilung die heutige Situation untersucht. Danach werden mögliche Lösungsansätze entwickelt und schliesslich die Bestvariante ausgearbeitet, die voraussichtlich Ende 2026 vorliegen wird. Inputs aus den Foren werden ergebnisoffen geprüft und wenn möglich aufgenommen. Können Empfehlungen nicht integriert werden, werden die Gründe transparent dargelegt und im Prozess dokumentiert.
Über die weitere Ausarbeitung des Projektes (Vor- und Bauprojekt) nach Abschluss der Vertiefungsstudien entscheiden Regierungsrat und Kantonsrat des Kantons Luzern.