Stabile Schülerzahlen, wachsende Herausforderungen, neue Impulse

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Kanton Uri

Das Amt für Volksschulen hat den Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2024/2025 publiziert. Während die Schülerzahlen nur leicht rückläufig waren, zeigen sich in vielen Bereichen spannende Entwicklungen: Herausforderungen beim Fachkräftemangel und in der Integration, aber auch steigendes Interesse am Sprachenlernen.

Laut dem Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2024/2025 ist die Gesamtschülerzahl in Uri um 0,4 Prozent auf 3’900 Kinder und Jugendliche gesunken. Besonders im Kindergarten war ein Rückgang spürbar, während Primar- und Oberstufe stabil blieben. Mit 215 Abteilungen bleibt die Struktur der Volksschule unverändert. Zum Start des Schuljahrs hatten 2’791 Stellenprozente neu besetzt werden müssen. Insgesamt 44 Lehrpersonen traten eine Stelle an, darunter viele Junglehrerinnen und -lehrer. Auffällig ist der Anstieg von Lehrpersonen mit befristeter Bewilligung – rund ein Viertel davon sind noch in Ausbildung.

Vielfältige Förderung
Fördermassnahmen bleiben in der Volksschule ein zentrales Thema: Im Kindergarten und in der Primarschule wurden durchschnittlich 0,23 Lektionen pro Kind eingesetzt, in den integrierten Oberstufen waren es 0,26. Im Bereich Deutsch als Zweitsprache erhielten 386 Kinder Unterstützung – das sind knapp 11 Prozent aller Schülerinnen und Schüler.

Hundert Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf konnten erfolgreich in die Regelschule integriert werden. 38 Schülerinnen und Schüler besuchten die Heilpädagogische Schule der Stiftung Papilio in Altdorf, während 20 Kinder in ausserkantonalen Einrichtungen betreut wurden. Auffällig ist die Zunahme an Fällen mit Verhaltensauffälligkeiten. Der Schulpsychologische Dienst des Kantons Uri hatte denn auch wieder viel zu tun. Im Berichtsjahr bearbeitete er 571 Einzelfälle und leistete er 120 Fachberatungen – von Erziehungsberatung über Krisenmanagement bis hin zum Kindesschutz. Besonders im Bereich psychologische Begleitung und Konfliktbearbeitung stieg die Nachfrage.

Mehr Italienisch, mehr Austausch
Einen Aufschwung erlebt das Wahlpflichtfach Italienisch: Noch nie haben so viele Fünftklässler dieses Angebot gewählt (40 %). Zudem waren 745 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe einer Partnerklasse in der Romandie zugeteilt – ein wichtiger Beitrag zur Mehrsprachigkeit und kulturellen Offenheit unseres Kantons.

Vision für die Volksschule in Arbeit
«Unsere Volksschule ist ein zentraler Pfeiler für die Zukunft des Kantons Uri», sagt Regierungsrat Georg Simmen, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri. «Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel oder Förderbedarf zeigen die Schulen viel Innovationskraft und Engagement.» Um der Innovationskraft und dem Engagement der Schulen eine verbindliche und klare strategische Richtung zu geben, hat der Erziehungsrat jüngst das Projekt «Vision Volksschule Uri» gestartet. Es hat zum Ziel, ein zukunftsweisendes Bild der Volksschule zu entwickeln.

Hinweis: Der Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2024/2025 ist auf der Website des Kantons Uri verfügbar: www.ur.ch (Suchbegriff: Bericht zur Volksschule).