die gruppe fenech- soler (besetzung: ross und ben duffy ,andrew lindsay und daniel fenech-soler) bieten, laut ankündigung, die blaupause dafür, wie pop im jahr 2013 klingen soll: leichte melodien, tanzbare beats und pompöse ohrwurm-refrains. noch blieb den engländern der ganz grosse durchbruch verwehrt, doch unter der oberfläche brodle es. sie waren schon auf tour mit example, haben für grössen wie kelis, white lies oder robyn eröffnet und wurden soeben vom musikriesen warner unter vertrag genommen. zusammen mit hot chip (besetzung: alexis taylor, joe goddard, owen clarke, felix martin, al doyle) sollten sie für eine denkwürdige abschlussparty des blueballfestivals 2013 sorgen. eigentlich war alles gegeben für einen tollen abschlussabend: perfektes sommerwetter, zahlreiche gutgelaunte festivalgänger, die beschreibungen der performierenden zwei formationen tönte vielversprechend. „fenech soler“ spulten ihr programm routiniert herunter, ohne etwas neues, anregendes zu präsentieren, zu simpel und einfältig die struktur ihrer songs. das publikum wippte ein bisschen mit, wirkliche stimmung im luzerner saal geht aber anders. nach dem doch etwas langen bühnenumbau folgten „hot chip“. das einzig heisse war auch da bloss der name der band. zu ähnlich wie die vorgänger, austauschbar, ein bisschen variantenreicher die stimme des „hot chips“ leadsängers. fazit, für diese performance wäre weniger mehr gewesen, eine der zwei gruppen hätte mehr als genügt, um das gebotene spektrum abzudecken.(die bis anhin einzigen, die fähig waren mit nur drei akkorden welthits zu kreieren sind und bleiben CCR (creedence clearwater revival, man höre „proud mary“) der rest bleibt abklatsch und scheitern ist vorprogrammiert. eine gewisse ernüchterung bei den anwesenden war denn auch spürbar und nicht wenige waren auch ständig unterwegs zwischen dem luzerner saal, den sitzplätzen vor dem gebäude beim see und der seebar, wo ein trio performte. trotz gewissen qualitativen musikalischen abstrichen war auch das blueballsfestival 2013 mit über hunderttausend besuchern wieder ein voller erfolg. die konzerte im kkl waren zu über 80% ausgelastet, nochmals eine steigerung gegenüber dem vorjahr. festivaldirektor urs leierer schaut denn auch optimistisch in die zukunft, freut sich über eine, auch finanziell positive bilanz, bleibt man doch in den schwarzen zahlen, was angesichts des doch schier unglaublich grossen angebots an festivals in der schweiz, durchaus nicht selbstverständlich ist.
so ist es auch nicht vermessen, das blueballsfestival in einem atemzug zu nennen mit etwa dem montreux jazzfestival und dem paléofestival in nyon. was in luzern 1992 mit 300 besuchern auf dem dampfschiff „stadt luzern“ begann, hat sich dank beharrlichkeit des gründers urs leierer und seiner mitstreiter zum einem, auch für die stadt luzern und die ganze region innerschweiz nicht mehr wegzudenkenden alljährlichen kulturhighlight entwickelt. das neuntägige spektakel rund um das luzerner seebecken bietet heute über 120 konzerte, verschiedene ausstellungen, diverse filmvorführungen, künstlergespräche und vieles mehr. auch dank einem ausgewogenen, vielfältigen kulinarischen angebot kommt man gerne an diesen event, sei es alleine, mit der ganzen familie oder mit freunden.
text: www.leonardwuest.ch fotos www.blueballs.ch und homepages der diversen bands
hörprobe fenech soler über diesen link
http://www.youtube.com/watch?v=TWrBP6ttlBQ&feature=youtu.be