die topo roboter in sursee: die wahre geschichte, facts und hintergrundinformationen

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androbot topo frontalansicht ganz

androbot topo frontalansicht ganz

die legendären topos. die wahre geschichte der topo roboter im hotel hirschen sursee vom oktober 1983 bis mai 1984

da ich auch heute noch ab und zu darauf angesprochen werde, schreib ich jetzt die story mal ausführlich auf, sodass sie von jedem gelesen werden kann.

zur vereinfachung vorab sachdienlicher hinweis: da die umstände des konkurses der pizza time theatre restaurants und die daraus entstandenen konsequenzen für die androbot und z.b. mich (us amerikanisches konkursrecht, mit regress auf andere firmen usw.) recht kompliziert sind, erstelle ich für diese sachen querverweise, links usw. http://de.wikipedia.org/wiki/Nolan_Bushnell#Axion_und_Androbot

am ende des artikels finden Sie noch diverse links auf artikel und videos über die topos

bildergalerie meiner topos:

http://innerschweizonline.ch/wordpress/die-wahre-geschichte-der-topo-roboter-im-hotel-hirschen-sursee-vom-oktober-1983-bis-mai-1984-fotogalerie-topos/

alles nahm seinen anfang im frühling des jahres 1983, als ich in einem magazin (ich weiss nicht mehr in welchem,P.M., GEO oder so ähnlich) einen artikel las über nolan bushnell, erfinder des ersten computerspiels und gründer von atari (das legendäre und noch heute jedem vertraute pong, das 1972 von atari veröffentlichte wurde zum ersten weltweit populären videospiel und in den 1970er-jahren zunächst auf geräten in spielhallen installiert). bushnell baute und programmierte mit seiner firma androbot sogenannte personalroboter, was meine aufmerksamkeit sofort fesselte. es gelang mir dann mit grossem zeitlichen und administrativem aufwand, über die deutsche redaktion besagten magazines eine adresse in der schweiz zu erhalten. ich kontaktierte dann diese, in neuchâtel ansässige firma und erkundigte mich über preise und konditionen für den erwerb dieser „topo 2“. enthusiastisch bestellte ich gleich eine ganze familie, nämlich sechs dieser spezies, trotz des sehr hohen stückpreises von fast viertausend franken. die argumente von bushnell waren überzeugend ( in der zeit während man auf die pizza wartet, wirft man noch einen coin in den videogame -automaten), es lag denn auch nicht an den topos, dass die idee mit food und fun in den „pizza time theatres“ restaurants nicht funktionierte und schlussendlich im konkurs endete, sondern schlicht und einfach an der ungenügenden qualität des foodangebotes. die versprechungen von seiten androbots waren umfangreich und erfolgsversprechend: laufend aktualisierung der software und programme, weiterentwicklung der topos und nachrüstung mit sensorgesteuerten armen und händen usw. ebenso wurde in aussicht gestellt, dass in kurzer zeit auch minitopos erhältlich sind, die dann auf den tischen für spiele und ähnliches einsetzbar waren.all diese sachen, wie sie jetzt an der eth institut für robotik entwickelt werden für roboter, die in zukunft in altersheimen, spitälern etc. eingesetzt werden können für die erledigung einfacher arbeiten (essen und medikamente verteilen usw.). die topos wurden dann auch relativ schnell angeliefert, leider einfach so  per camion, ohne eine begleitperson, die beim einrichten des systems hätte behilflich sein können. heute ist mir auch klar, dass es so eine person gar nicht geben konnte, da meine topos ja die ersten waren, die nach europa geliefert wurden. mit unterstützung von kollegen und dem genauen studium der, natürlich nur in englischer sprache  mitgelieferten handbüchern gelang es schliesslich irgendwie, alles betriebsbereit zu machen, fehlte nur noch ein personalcomputer, damals noch ein rarer artikel. die topos konnten nur über apple 2 gesteuert werden. über irgendwelche kanäle (ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern, wer und wie), konnte ich dann einen unitron pc kaufen ( eine apple raubkopie aus taiwan. also brauchte ich jetzt nur noch irgendjemanden, der das ganze zum laufen brachte, einfacher gedacht, als gefunden.  in den usa hatten bisher ja nur einige wenige computerfreaks solche roboter gekauft, komerziell genutzt wurden die topos noch nirgendwo, nicht einmal in den pizza time theatre restaurants. so wandte ich mich an irgend eine instanz der eth in zürich, eigentliche lehrgänge für informatik waren ja noch nicht lange auf dem lehrplan. immerhin meldete sich ein paar tage später ein student,björn drolshagen, der dann auch nach sursee kam, sich alles mal genauer anschaute, einen der topos inkl. zubehör (infrarotstrahler, handbuch usw) mitnahm um zuhause das ganze zu studieren. im zubehör war eine diskette mit einem kleinen kurzprogramm. das laden dieses kleinen programms alleine dauerte schon mehrere minuten. zusätzlich konnten die topos mittels 4 drucktasten auf dem kopf in bewegung gesetzt werden: vorwärts, rückwärts, rechts und links. später irgendwann fanden wir heraus, dass man sie auch mittels joystick bewegen konnte, aber einfach nur einen der topos. der sinn der sache aber war ja, dass ein programm existiert, wo sich alle topos zusammen in bewegung setzten, irgendwas sagten, piruetten drehten, sich an die verschiedenen tische begaben, leute begrüssten mit namen o.ä. .nicht unbedingt leichter machte der umstand, dass das ganze in „forth“ programmiert war, dazumal kannte man hierzulande eigentlich nur „basic“ zum programmieren, so denn überhaupt irgendeiner imstande war, einen computer mehr zu nutzen, als nur ein normaler anwender. und selbst anwender gab es ja im jahre 1983 fast keine (oder wer, hand aufs herz, hatte anno dazumal schon einen pc zu hause). björn drolshagen brachte es dann, nach zwei, drei wochen fertig 2 oder 3 kurze programme zu erstellen, nichts spektakuläres, aber immerhin. wie es murphy`s law so will, funktionierten diese programme auch, wenn der björn die sache vorführte, aber abends, wenn er nicht mehr da war und ich im restaurant aufstartete, tat sich wieder nichts. zusätzlich wurde so auch jemand benötigt, der die ganze zeit am computer sass und die ganze sache überwachen und  wieder neu starten musste, das verursachte natürlich auch zusätzliche hohe kosten. trotz allem: während der hälfte der zeit funktionierten die roboter nicht richtig, das programm stürzte ab, die infrarotverbindung wurde beim geringsten kreuzen der strahlen unterbrochen, dann musste wieder alles bei null gestartet werden usw.. so sah ich mich gezwungen, das ganze projekt nach 6 monaten schweren herzens und verbunden mit hohem finanziellen verlust abzubrechen, da völlig unklar war, ob, und wenn überhaupt, endlich die versprochenen neuen programme, updates etc. erhältlich waren, aufgrund der der insovenz der androbot inc. es war einfach mühsam und peinlich, den gästen immer wieder zu erläutern, was jetzt eigentlich passieren müsste und sollte, d.h. was die topos im normalfall jetzt tun würden. wie wenn Du ein neues auto ohne motor hast und den kunden erklärst, was wäre, wenn das auto fahren würde, oder so ähnlich.

abtransport meiner topos richtung universität freiburg im breisgau durch dr. daniel schober und seinen assistenten im sommer 2012:

http://innerschweizonline.ch/wordpress/topo-fotogalerie-von-abtransport-durch-professor-daniel-schober-universitat-freiburg-im-breisgau/

trotz allem erregte diese aktion grosses aufsehen, natürlich einmal mehr  nicht bei den lokalen medien, es gab aber sogar reaktionen aus saudi arabien und ein bekannter von mir, der grad geschäftlich in den niederlanden war, sandte mir einen zeitungsausschnitt einer dortigen tageszeitung zu. ebenso waren das welsche und das tessiner fernsehen vor ort, um darüber zu berichten. die universität zürich fragte an, ob sie einen der topos ausleihen könnten, da sie im rahmen der damaligen vorabendsendung  des deutschschweizer fernsehens„karussell“ testreihen mit infrarotsendern machen wollten. ich sagte natürlich sofort zu, der topo wurde auch prompt abgeholt, aber nie wieder zurückgebracht. auch auf spätere nachfragen, erklärte sich niemand für zuständig, die vhs kassette mit der aufgezeichneten sendung hatte ich natürlich nicht mehr, so bleibt der roboter also bis heute verschollen.  als dann die ganze sache beendet war, lagerte ich die restlichen fünf topos  mit allem zubehör in einer dachzimmerkammer ein, wo sie langsam aber sicher verstaubten.  es gab dann noch zwei versuche, wo computerfreaks je einen topo nach hause nahmen um zu versuchen, die wieder zum laufen zu bringen. da auch diese versuche nicht von erfolg gekrönt waren, bot ich sie nach dem verkauf meines geschäftes auf ebay zum verkauf an. es meldeten sich auch einige interessenten und schlussendlich fand einer der topos bei einem jungen computer und roboterfreak in südbayern ein neues zuhause. ein weiterer landete bei professor dr. daniel schober an der uni freiburg im breisgau. dr. schober erstand den topo, um mit studenten zu versuchen, ob man die topos weiterentwickeln konnte.  4 jahre später meldete sich dr. schober wieder und erkundigte sich nach den restlichen vier robotern. da ich ja nichts mehr mit den topos machen konnte, überliess ich dann die meine restlichen haustierchen herrn schober kostenlos, im wissen, dass die topos in freiburg noch nützlich sein könnten. so kam denn dr.daniel schober, zusammen mit einem seiner studenten im sommer 2012 nach sursee, um die topos zu holen. ganz ohne wehmut war dann die trennung nicht, aber mit dem glauben und wissen, dass meine kleinen wegbegleiter in freiburg in guten händen sein würden, war auch eine erleichterung spürbar, dass alles doch noch einen versöhnlichen abschluss gefunden hatte. wenn daniel schober zusammen mit seinem team den robotern wieder leben einhauchen kann, wird er mich sicher darüber auf dem laufenden halten und  dies auch entsprechend dokumentieren,  informationen, die ich dann selbstverständlich auch in form eines weiteren artikels an meine interessierten leser weitergeben werde. sursee, stand im august 2013. falls mir später noch wewitere details einfallen, aktualisiere ich diesen artikel immer wieder (dr. daniel schober ist mittlerweile an der uni mainz tätig).

allgemeininformationen über nolan bushnell.

Mit Allan Alcorn gründete Bushnell 1982 das Unternehmen Androbot Inc., das Heimroboter herstellte. Die in San José, Kalifornien, ansässige Firma gehörte zur Catalyst Technologies Venture Capital Group, die die Projekte finanzierte. Androbot Inc. produzierte die ersten Roboter für den Heimgebrauch. Sie erhielten zwar viel Aufmerksamkeit bei der Presse, fanden jedoch nur wenige Käufer, unter anderem wegen des hohen Preises. Die Produktion wurde deswegen bereits 1984 wieder eingestellt.

m Mai 1977 gründete er die Fastfoodkette Chuck E. Cheese’s Pizza Time Theater, die als Zielgruppe Familien mit Kindern hatte. Zum Konzept gehörte, den Kunden neben dem Essen auch Automatenspiele in einem mit Animatronic-Figuren dekorierten Ambiente anzubieten. Vermutlich war diese Restaurantkette die erste mit diesem Ansatz. Ab 1979 vergab Bushnell erfolgreich Lizenzen an Franchise Unternehmen, woraus auch das Unternehmen Showbiz Pizza Place entstand. 1984, während einer Krise der Spieleindustrie, machte Chuck E. Cheese 15 Millionen Dollar Verlust und ging mit insgesamt 250 Standorten (davon 128 Corporate, der Rest Franchise) ins „Chapter 11“-Konkursverfahren.[1]

Reaktion und kleine Berichtigungen per Email von Dr. Daniel Schober auf den Artikel (Stand: 15. August 2013)

http://innerschweizonline.ch/wordpress/aktuelles-von-dr-daniel-schober-betreffend-den-topo-roboterartikel/

 

http://www.youtube.com/watch?v=jkOctWWsj-A

http://www.youtube.com/watch?v=jBaVhRDoFo8

http://www.smallrobot.com/topoii.html

http://www.atarimuseum.com/otherprojects/nonatari/androbot/andro-atari.html

http://www.robotgallery.com/robotgallery/androbot/index.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Nolan_Bushnell#Chuck_E._Cheese_Pizza

http://de.wikipedia.org/wiki/Nolan_Bushnell#Axion_und_Androbot

http://www.computermuseum.ch/

Dieser Beitrag wurde am von unter leitartikel und kolumnen von léonard wüst veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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