Bern (ots) – Im Oberfeld, dem Gelände des ehemaligen Schiessplatzes in Ostermundigen, entsteht ein neues Quartier. Das Oberfeld widerspiegelt exemplarisch die dynamische Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahren. Hier auf diesem 20 ha grossen Gebiet wird spürbar, dass Politik und Behörden Ostermundigens auf ein qualitatives Wachstum setzen. Die Umsetzung modernster Konzepte der Nachhaltigkeit wird letztendlich rund 1´300 neuen Bewohnerinnen und Bewohnern ein hohes Mass an Lebensqualität bieten.
Besonders zu erwähnen ist der schweizweit grösste LED-Strassenbeleuchtungspark mit intelligenter Lichtsteuerung. Beispielhafte Energieeffizienz, die anderen Schweizer Gemeinden als Anschauungsobjekt dienen wird.
Mit einem Anlass unter Anwesenheit von Frau Regierungsrätin Barbara Egger, Direktorin der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion BVE, wird am 7. November 2013 der Fortschritt der Erschliessungsarbeiten der Gemeinde gewürdigt und Medienvertretern und Gästen eine Demonst-ration der intelligenten LED-Strassenbeleuchtung geboten.
Die Herausforderungen als Chancen nutzen
Der in der Region Bern heute herrschende Mangel an Wohnraum wirkt sich auch auf die Gemeinde Ostermundigen aus. Den damit verbundenen Herausforderungen begegnen die politisch Verantwortlichen und die Behörden auf der Basis einer durchdachten Raumplanung sowie mit einem klar definierten Zonenplan und festgelegten Schutzzonen. Im Zentrum des Gedankens steht dabei der Begriff der Nachhaltigkeit, welcher ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen umfasst. Für Ostermundi-gen heisst dies, dass das Ziel eines qualitativen Wachstums entlang der folgenden Leitlinien realisiert werden soll:
Für die Wirtschaft werden gute Rahmenbedingungen geschaffen.
Der Siedlungsbau erfolgt auf Basis sorgfältig entwickelter Siedlungskonzepte, welche die natürlichen Ressourcen schonen. Politik und Behörden pflegen einen kontinuierlichen Dialog mit der Bevölkerung, um deren Bedürfnisse und Ansprüche zu erkennen.
Im Oberfeld zeigt sich ein beispielhaft umgesetztes Resultat dieser Vorsätze. Die Gemeinde schaffte mit den umfangreichen Erschliessungsarbeiten, welche unter anderem den Bau von sieben neuen Strassenzügen und eines kompletten Leitungsnetzes umfassten, eine moderne Infrastruktur. Damit legt sie die Basis für künftiges Wohnen, Arbeiten und Leben an dieser attraktiven Lage am Fuss des Ostermundigerbergs.
Ein exemplarisch umgesetztes Nachhaltigkeitskonzept
Im Oberfeld werden nach Bezug aller ca. 600 Wohneinheiten – gemäss Planung im Jahr 2016 – rund 1´300 Menschen leben und die Bevölkerung Ostermundigens um ca. 10 % gewachsen sein. Das bei diesem grossen Vorhaben angewandte Nachhaltigkeitskonzept wird dazu führen, dass sich im Oberfeld alle wohlfühlen werden. Um dies zu erreichen, wurde ein ganzes Paket an innovativen und zum Teil zukunftsweisenden Massnahmen realisiert:
-Durchdachte architektonische Gestaltung und energieeffiziente Bauweise: - VSAO1) und Wohnbaugenossenschaft Domus: Bau von Mehrfamilienhäuser Minergie zertifiziert, Reiheneinfamilienhäuser teils Minergie oder Minergie-P zertifiziert - Wohnbaugenossenschaft Oberfeld: Bau von Mehrfamilienhäusern nach Minergie-P-ECO; Realisierung des Konzepts einer autofreien Siedlung
-Geschlechter- und alltagsgerechte städtebauliche Quartiergestaltung auf der Grundlage eines Gut- achtens mit klar definiertem Kriterienkatalog von Lares2) (u.a. Barrierefreundlichkeit, Kinder-freundlichkeit, Ermöglichung sozialer Kontrolle, usw.)
-Verkehrsplanung, welche eine Harmonisierung zwischen den Verkehrsteilnehmern erreicht und Immissionen vermindert (u.a. mit Tempo-30- und Tempo-20-Zonen und fussgänger- und velo-freundliche Strassenraumgestaltung)
-Konsequenter Einsatz von energieeffizienter LED-Beleuchtung und Einrichtung eines einzigartigen LED-Strassenbeleuchtungsparks auf den sieben neuen Strassenzügen des Oberfelds, welcher lan-desweit als Referenzobjekt dienen wird
-Förderung und Schutz regionaler Pflanzen- und Tierarten im Rahmen des Konzepts der Vernetzung ökologischer Ausgleichsflächen im Korridor Ostermundigen - Hättenberg (u.a. durch Baumbepflan-zungen mit heimischen Baumarten und Schaffung von Kleinwildwechselzonen)
-Einrichtung einer wegweisend konzipierten unterirdischen Regenwasser-, Retentions- und Versickerungsanlage für einen wirkungsvollen Schutz des Grundwassers vor Verunreinigungen
-Einrichtung einer modernen Unterflur-Wertstoffsammelstelle zur Förderung eines optimalen Recyclings und zur Vermeidung von Lärm- und Geruchsimmissionen
1) Pensionskasse des Verbandes Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und Oberärzte
2) Verein Lares, für gender- und alltagsgerechtes Bauen und Planen
Ein LED-Strassenbeleuchtungspark mit intelligenter Lichtsteuerung
Strassenbeleuchtungen dienen der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Der Betrieb dieser Leuchten beansprucht allerdings auch einen nicht unerheblichen Kostenanteil am Energiebudget von Gemeinden. Im Oberfeld möchte die Energiestadt Ostermundigen ein Zeichen setzen, indem durchgängig modernste Beleuchtungstechnologie eingesetzt wird. Bei diesem anspruchsvollen Projekt erhielt die Gemeinde Unterstützung durch ihre Partnerin, die BKW Energie AG. Diese entwickelte ein Gesamtkonzept, durch welches auf den sieben neuen Strassenzügen des Oberfelds durchgängig die neueste LED-Strassenbeleuchtungstechnologie eingesetzt wird. Die sieben führenden LED-Produzenten der Schweiz bestücken die neuen Strassenzüge mit ihren Beleuchtungskörpern.
Das Resultat wird von sich reden machen: In Kombination mit der intelligenten Lichtsteuerung «iLight» werden gegenüber den bisher üblichen Natriumdampflampen eindrückliche Einsparungen von bis zu 85 % hinsichtlich Energieverbrauch und CO2 erzielt, was finanziell zu entsprechenden Vorteilen führt. Die intelligente Lichtsteuerung hat ihren Anteil daran, indem mit dieser programmierbaren Technik der Einsatz des Lichts bedarfsgerecht dosiert wird. Will heissen: Die Leuchten geben ihre volle Leistung nur dann ab, wenn sich Verkehrsteilnehmer nähern, andernfalls werden sie automatisch heruntergedimmt.
Bereits heute steht in einzelnen Strassenabschnitten die neue LED-Strassenbeleuchtung und kann begutachtet werden. Das Quartier Oberfeld ist damit zum heutigen Tag wohl landesweit führend ausge-rüstet. An diesem Beispiel zeigt sich die ergebnisorientierte Energiepolitik der Gemeinde Ostermundi-gen, die landesweit eine Vorbildfunktion übernimmt. Der LED-Strassenbeleuchtungspark wird anderen Gemeinden und deren Behörden als Demonstrations- und Referenzobjekt dienen. Es sind bereits ent-sprechende Veranstaltungen der BKW Energie AG geplant.
Ziel erreicht: Nachhaltige Lebensqualität!
Das Nachhaltigkeitsmodell, welches im Oberfeld umgesetzt wird, erzielt dank seiner verschiedenen innovativen und zukunftsweisenden Konzepte auf verschiedenen Ebenen eine nationale Ausstrahlung. Das neue Quartier ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung Ostermundigens und erhöht die Attraktivität dieser Gemeinde in der Region Bern in erheblichem Masse.
Ein Anlass würdigt die erbrachten Leistungen – und liefert Informationen
Die umfangreichen städtebaulichen Leistungen und die Erschliessungsarbeiten der Gemeinde wurden am 7. November 2013 im Rahmen eines Informationsanlasses gewürdigt. Frau Regierungsrätin Barbara Egger, Direktorin der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion BVE, informierte über die Themen Raum-planung und Energieziele aus kantonaler Sicht. Herr Thomas Iten, Gemeindepräsident von Ostermun-digen erläuterte die Bedeutung des Oberfelds für die Gemeinde und ging auf die raumplanerischen und energiepolitischen Ziele und Efforts Ostermundigens ein. Frau Regula Unteregger, Gemeinderätin und Vorsteherin des Departements Tiefbau und Betriebe, setzte die Anwesenden über die baulichen Aspekte, Themen der Erschliessung und Mobilität sowie der Nachhaltigkeit ins Bild.
Als Vertreter der Partnerin BKW Energie AG, orientierte Herr Christophe Bossel, Leiter Geschäftsbereich Netze und Mitglied der Konzernleitung, über das Referenzobjekt LED-Strassenbeleuchtungspark und die der Gemeinde Ostermundigen daraus erwachsenden grossen Vorteile.