Fürstentum Liechtenstein ikr: Ein Viertel mehr Asylgesuche

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Vaduz (ots/ikr) – 93 Personen suchten im vergangenen Jahr in Liechtenstein um Asyl an. Dies bedeutet einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 19 Gesuche oder 25,7 Prozent. Überraschend war dabei die Tatsache, dass fast 40 Prozent der Asylsuchenden Bürger eines EU-Mitgliedsstaats waren bzw. dort ein Aufenthaltsrecht besassen.

Die meisten Asylanträge wurden im Jahr 2013 in den Monaten Mai bis Juli gestellt, in denen 42 Personen ihre Gesuche einreichten. Am ruhigsten verliefen die Monate März und November mit jeweils nur einem Gesuch. Der grösste Teil der Anträge wurde von Staatsangehörigen Rumäniens gestellt (35), gefolgt von Bürgern der Russischen Föderation (9) und der Republik Kosovo (6). Der Rest verteilt sich auf staatenlose Gesuchsteller sowie Angehörige von 19 weiteren Staaten – darunter die EU-Länder Kroatien, Slowenien und Deutschland.

Oftmals wirtschaftliche Gründe

Bei den Gesuchstellern aus dem EU-Raum, vor allem bei den rumänischen Asylsuchenden, hat sich im Laufe der Einvernahmen durch das Ausländer- und Passamt (APA) gezeigt, dass diese oftmals rein wirtschaftliche Gründe für ihr Asylgesuch haben und dies auch offen zugeben. Da alle EU-Mitgliedsstaaten gemäss Liechtensteiner Recht als sicher gelten, ist das APA bei Bürgern dieser Länder dazu übergegangen, verkürzte Verfahren durchzuführen, sofern klar feststand, dass keine individuelle Verfolgung vorlag. Dieses Vorgehen stellte sich als erfolgreich heraus, sodass ab Ende Juli nur noch vereinzelt Rumänen in Liechtenstein um Asyl angesucht haben.

Bestand an Asylsuchenden stabil

Den 93 Gesuchen stehen im gleichen Zeitraum 89 Abgänge aus dem Asylverfahren gegenüber. Zwölf Gesuchsteller wurden auf dem Dublin-Weg in das für das jeweilige Asylverfahren zuständige europäische Land überstellt, 23 Personen haben ihr Gesuch zurückgezogen und 35 sind untergetaucht. 18 Personen reisten kontrolliert, also mit gültigen Reisepapieren, aus Liechtenstein aus. Des Weiteren wurde einer Person aus Tibet Asyl gewährt.

Insgesamt befanden sich Ende Dezember 15 Asylsuchende, eine Person weniger als zum Ende des Vorjahres, und 23 vorläufig Aufgenommene (Bewilligung F) in Liechtenstein. Bei den vorläufig Aufgenommenen entspricht dies einem Plus von sieben Personen – darunter zwei Neugeborene einer vorläufig aufgenommenen Mutter. Die grösste Gruppe mit Bewilligung F stellen mit 17 Personen ehemalige Asylsuchende ostafrikanischer Herkunft dar, die im Herbst 2009 zusammen mit 230 anderen Personen in Liechtenstein ein Gesuch gestellt hatten. Diese Personen erfüllen – wie alle anderen vorläufig Aufgenommenen – zwar die für eine Asylgewährung notwendige Flüchtlingseigenschaft nicht, können aber aufgrund verschiedenster Umstände nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden.

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Über Leonard Wüst

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