Bern (ots) – Nach einem neuen Konzept und mit dem Schwerpunktthema Wohnungspolitik – so präsentiert sich die neue Ausgabe des statistischen Jahrbuches des Schweizerischen Städteverbandes. Die Statistik der Schweizer Städte enthält wiederum eine Vielzahl von Daten und Informationen zu 162 Städten und städtischen Gemeinden.
Die 75. Ausgabe der «Statistik der Schweizer Städte» erscheint dieses Jahr in einem schlankeren Gewand und ist stärker redaktionell ausgerichtet. Damit soll das Jahrbuch benutzerfreundlicher werden. Die Ausgabe umfasst wie bisher Daten und Zahlen zu allen relevanten Themen der Stadt- und Agglomerationsentwicklung. Neu sind in der gedruckten Ausgabe ausgewählte Tabellen enthalten, währenddem die gesamte Datensammlung online zur Verfügung steht. Auch das neukonzeptionierte Jahrbuch entstand in bewährter Zusammenarbeit zwischen dem Schweizerischen Städteverband und Statistik Stadt Zürich.
Angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt in städtischen Regionen
Die Lage auf dem Schweizer Wohnungsmarkt ist bereits seit einiger Zeit angespannt; Städte und Agglomerationen sind von tiefen Leerwohnungsziffern, Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche und steigenden Mieten betroffen. Obwohl sich die Leerwohnungsziffer gesamtschweizerisch etwas erhöht hat (von 0,94 auf 0,96 %), hat die Zahl der Städte mit einer Leerwohnungsziffer von weniger als 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Im Juni 2013 waren dies 73 von 162 Städten und Gemeinden. Um der Wohnraumverknappung entgegenzuwirken, haben viele Städte und Kantone inzwischen wohnungspolitische Aktivitäten eingeleitet, wobei besonders raumplanerische Massnahmen oder Massnahmen in der Bodenpolitik verbreitet sind.
Belegungs-, Wohn- und Bevölkerungsdichte
Die aktuelle Ausgabe der «Statistik der Schweizer Städte» führt neu auch Daten zur Belegungs- und Wohndichte. Die kleinste durchschnittliche Wohnfläche weisen mittelgrosse Städte wie Renens (VD) und Meyrin auf, mit 32 m2 bzw. 33 m2. In Küsnacht (54 m2) und Zollikon (53 m2) lebt sich’s umgekehrt am grosszügigsten.
Bei der Belegungsdichte, d.h. die durchschnittliche Anzahl Personen pro Wohnung, haben die Schweizer Grossstädte alle einen ähnlichen Wert, nämlich knapp 2. Die höchste Belegungsdichte haben die Westschweizer Städte Plan-les-Ouates (2,9), Veyrier (2,8) und Delsberg (2,8). Den tiefsten Wert weisen Chiasso, Luzern und Basel mit je 1,9 Personen pro Wohnung aus. Es lässt sich feststellen, dass Ein-Personen-Haushalte in den Grossstädten dominieren, wo in 47 Prozent aller Haushalte nur eine Person lebt. In kleineren Städten liegt der Anteil der Zwei-Personen-Haushalte höher, der Anteil Drei- und Vier-Personen-Haushalte ist in den Städten mit 10’000-49’999 Einwohner/-innen am höchsten.
Die städtische Bevölkerung wächst
Die ständige Wohnbevölkerung 2012 wuchs in den meisten Städten erneut – im Schnitt um gut 1 Prozent. In absoluten Zahlen nahm die Bevölkerung in den 162 Städten um 37’716 Personen zu, was 44,7 Prozent des gesamtschweizerischen Bevölkerungswachstums entspricht.
Die urbane Bevölkerung ist jung: In den Grossstädten ist der Anteil 20-44 Jähriger mit 41 Prozent der Gesamtbevölkerung am höchsten. Einwohner/-innen zwischen 45 und 64 Jahren machen in allen Gemeindegrössenklassen rund einen Viertel aus. Der Anteil 0-19-Jähriger ist in den Städten mit 20’000-49’999 und 10’000-19’999 Einwohner/-innen mit 20 Prozent am höchsten. In Städten mit einer Bevölkerung zwischen 50’000 und 99’999 ist dagegen der Anteil der über 65-Jährigen mit 19,3 Prozent am höchsten.
FDP und SP dominieren die urbane Politik
Wie bereits in den Vorjahren ist auch 2013 die FDP die stärkste Partei in der städtischen Politik: Sie kommt in den städtischen Exekutiven 2013 auf einen Sitzanteil von 28,3 Prozent, gefolgt von der SP mit 21,4 Prozent. Die CVP und die SVP erreichen 16,3, respektive 12,2 Prozent. Auch in den Parlamenten belegen die FDP mit 24,3 und die SP mit 23,2 Prozent die meisten Sitze. Die SVP liegt hier mit 14,8 Prozent vor der CVP (10,5 %). Die Grünen erreichen in den Legislativen einen Sitzanteil von 8,8 Prozent und nehmen 5 Prozent der Regierungssitze ein. Die Anteile von BDP, EVP und GLP liegen zwischen einem und drei Prozent, während der Anteil parteiloser Exekutivmitglieder bei 5,5 Prozent liegt. In den zehn grössten Städten dominiert rot-grün: SP und Grüne teilen sich genau die Hälfte der Regierungssitze.
Bei den Präsidien liegt die FDP ebenfalls mit 61 von 162 Mandaten an der Spitze. CVP und SP konnten mit 28, resp. 27 Stadt- oder Gemeindepräsidien ihre Position im Vergleich zum Vorjahr halten. Die SVP steigerte sich leicht von 12 auf 14 Präsidien. Die Anzahl parteiloser Stadt- oder Gemeindepräsidenten stieg von 9 auf 12.
Der Frauenanteil in den Parlamenten liegt bei 29,7 Prozent und in den Exekutiven 27 Prozent. Gemessen am Anteil in der Bevölkerung sind Frauen nach wie vor untervertreten. Sechs städtische Exekutiven wiesen 2013 eine Frauenmehrheit aus: Carouge, Muri b. Bern, Onex, Plan-les-Ouates, Spiez und Zofingen.