Hochkarätige besetzte Veranstaltung zur Ausstellung „TROTZDEM KUNST! Österreich 1914-1918“ Wien (ots) – Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs gedenken heuer zahlreiche Ausstellungen in Österreich und im Ausland der historischen Ereignisse rund um die „Schüsse von Sarajevo“, erinnern an die tragischen Folgen und Auswirkungen der Entzündung eines Weltenbrandes, der von anfänglicher Euphorie und Jubelstimmung zu Elend und Verzweiflung führte. Die Schau „TROTZDEM KUNST! Österreich 1914-1918“ (9. Mai bis 15. September 2014), kuratiert von Stefan Kutzenberger, Ivan Ristic und Elisabeth Leopold, ist der Beitrag des Leopold Museums zum Gedenkjahr 2014 und konzentriert sich auf Künstlerschicksale und Kunstereignisse in der Zeit des „Großen Krieges“. Begleitend zur Ausstellung veranstaltet das Leopold Museum auf Initiative von Leopold Museum Managing Director Peter Weinhäupl am Donnerstag, 15. Mai und Freitag 16. Mai 2014 ein hochkarätig besetztes Symposium.
Zwtl.: Darf man Krieg ausstellen?
Für Franz Smola und Peter Weinhäupl, Direktoren des Leopold Museum, ist „TROTZDEM KUNST!“ ein mehrdeutiger Titel: „Das künstlerische Schaffen als Zeichen des persönlichen Widerstandes, als Symptom der Weltflucht oder bloß als Resultat der Anpassung ist von ebenso großem Interesse wie die Erkenntnis, dass im Gedenkjahr 2014 nicht nur rein historische Aspekte der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ in Betracht zu ziehen sind.“ Die zweitägige, hochkarätig besetzte Veranstaltung geht der Frage nach wie man Krieg ausstellen kann bzw. ob man das überhaupt soll oder darf. KuratorInnen von Kriegsausstellungen in ganz Österreich stellen verschiedene Ansätze dazu vor und zur Diskussion. Die Veranstaltung wird von Botschafter Martin Eichtinger, Leiter der Kulturpolitischen Sektion des Außenministeriums persönlich eröffnet.
Zwtl.: Theatersolo: Maxi Blaha als Pazifistin Bertha von Suttner
Bertha von Suttner (1843-1914), Autorin des pazifistischen Romans „Die Waffen nieder!“ (1899), deren unermüdlicher Kampf für den Frieden im Jahr 1905 mit dem Friedensnobelpreis honoriert wurde, starb eine Woche vor der Kriegserklärung. Die Schauspielerin Maxi Blaha widmet im Rahmen des Symposiums der Friedensforscherin ihr Theatersolo „feuerseele. sie kämpfte für den Frieden“. Die intensive und mitreißende theatralische Auseinandersetzung mit dem Leben Suttners, begleitet durch zeitgenössische Klänge von Georg Buxhofer (E-Bass) bildet den pazifistischen Schlusspunkt des ersten Symposiumtages.
Zwtl.: Die Macht der Bilder: Krieg, Propaganda und Kunst
„Krieg, Propaganda und Kunst“ lautet der Schwerpunkt des zweiten Symposiumtages, der die Macht von Bildern und Texten in den Mittelpunkt rückt. Die Situation russischer Kriegsgefangener – Egon Schiele hielt sie in Zeichnungen fest – die Rolle der Fotografie als Propagandamittel und Robert Musils Gedanken zum Sommer 1914 werden analysiert.
Am Ende beider Vortragsnachmittage stehen Podiumsdiskussionen, moderiert von „TROTZDEM KUNST!“-Kurator Stefan Kutzenberger. Vortragende des Symposiums sind Susanne Rolinek (Salzburg Museum), Walter Fanta (Universität Klagenfurt), Peter Fritz (Kurator Schallaburg), Anton Holzer (Fotohistoriker, Wien), Reinhard Johler (Universität Tübingen), Peter März (Kurator Ausstellung Schlossmuseum Linz).