Zürich (ots) – Über tausend Näherinnen starben am 24. April 2013 beim Einsturz der Fabrik Rana Plaza in Bangladesch. Eine internationale Kampagne, in der Schweiz getragen durch Get Changed und Helvetas, gedenkt der Opfer der Modeindustrie und fordert gerechte Arbeitsbedingungen. Mit einem ungewöhnlichen Dresscode am Jahrestag und einem T-Shirt von Star-Designerin Katherine Hammnet.
Am 24. April vereinen sich in über 50 Ländern Modefirmen, Modehändler, Aktivisten, Persönlichkeiten und Konsumierende in der globalen „Fashion Revolution Day“-Bewegung. In der Schweiz sind Get Changed und die Entwicklungsorganisation Helvetas aktiv – zusammen mit Jaël als Botschafterin der Kampagne. Sie wollen der Modeindustrie und Konsumierenden bewusst machen, dass seit dem Einsturz der Rana-Plaza-Fabrik in Bangladesch am 24.4.2013 die zentralen sozialen und ökologischen Herausforderungen bei der Produktion von Kleidung noch lange nicht gelöst sind. Und sie fordern gerechte Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Produktionskette.
Modefirmen müssen sich mit Herkunft und Produktionsbedingungen ihrer Artikel auseinandersetzen und diese gegenüber Konsumierenden transparent machen. Konsumierende sind eingeladen, Teil der weltweiten „Fashion Revolution“ zu sein und am 24.4. Kleidungsstücke „auf links“ zu tragen. Damit sollen Gespräche und Nachdenken über die Hintergründe der Modeindustrie initiiert werden.
„Niemand will, dass ein Unglück wie mit Rana Plaza noch einmal passiert. Als Teil der Fashion Revolution zieht man die Jacke verkehrt herum (die Naht gegen aussen) an, macht ein Foto von sich und teilt dies mit #insideout auf sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Instagram. So wollen wir eine weltweite Fashion Revolution anstossen, die faire Arbeitsbedingungen, ökologische Produktion und Transparenz in der Modeindustrie fördert“, sagt Mark Starmanns, Mitbegründer von Get Changed und Koordinator des Fashion Revolution Day in der Schweiz.
Aus Anlass des Fashion Revolution Day hat Helvetas ein von Star-Designerin Katherine Hammnets kreiertes T-Shirt mit dem Slogan „No More Fashion Victims“ produzieren lassen – aus 100 Prozent fair gehandelter Bio-Baumwolle. „Faire und nachhaltige Mode ist möglich“, sagt Tobias Meier, Leiter Fairer Handel bei Helvetas. „Deshalb fordern wir von den Modefirmen gerechte Preise für die Baumwollbauern und faire Arbeitsbedingungen für die Näherinnen in den Fabriken Bangladeschs und andernorts.“ Das Kampagnen-T-Shirt ist in limitierter Auflage im Helvetas FAIRSHOP erhältlich (www.fairshop.helvetas.ch). Erste Trägerin ist Jaël Mall (Ex-Lunik-Sängerin), die sich als Botschafterin der Kampagne zur Verfügung gestellt hat (Foto verfügbar).
Dass faire Mode möglich ist, zeigen bereits weit über 100 Modefirmen und -läden in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich, die sich auch am Fashion Revolution Day beteiligen (alle Aktivitäten in der Schweiz auf www.getchanged.net; Aktionen weltweit auf www.fashionrevolution.org). Modeläden, die ein Zeichen setzen wollen, dekorieren ihre Schaufenster auf Fashion Revolution um, gewähren Kunden, die mit einem verkehrt getragenen Kleidungsstück einkaufen, einen Rabatt, sie machen Shootings mit den Kunden – oder es werden T-Shirts „made in Bangladesch“ beim Einkauf verschenkt, die dort unter höchsten sozialen und ökologischen Standards hergestellt wurden. Get Changed dreht am 24.4. mit Interessierten ein Umstyling-Video zum Thema „insideout“.
Hintergrund des Fashion Revolution Day ist der Einsturz der Fabrik Rana Plaza in Bangladesch am 24.4.2014, bei dem 1’133 Näherinnen und Näher starben und mehr als 2’000 Menschen verletzt wurden. Viele Opfer des schlimmsten Unfalls in der Geschichte der Modeindustrie wurden noch immer nicht entschädigt.