Am Samstag ging der internationale Wettbewerb Solar Decathlon Europe 2014 zu Ende. Zum
ersten Mal hatte sich ein Schweizer Team für die Teilnahme qualifiziert. Die Studierenden
der Hochschule Luzern erreichten mit ihrem Solarhaus Platz 5. Insgesamt nahmen 20 Teams teil.
Im Schlosspark von Versailles haben die letzten zwei Wochen 20 internationale Studierendenteams einen besonderen Architektur- und Technik-Wettbewerb ausgetragen: Sie traten mit ihren selbst entworfenen Solarhäusern in zehn Disziplinen gegeneinander an. Am Samstag wurde die Gesamtbewertung bekannt gegeben: Das Team der Hochschule Luzern – Technik & Architektur erreicht mit seinem Prototypen «your+» den 5. Platz, Sieger ist Italien.
«Unter den Top five zu sein ist ein grosser Erfolg für unser Team. Der Wettbewerb blieb bis zum
Schluss spannend, weil viele starke Projekte sehr nahe beieinander lagen. Da waren kleinste Detailsentscheidend», erklärt Hanspeter Bürgi, Dozent für Architektur und Leiter Atelier Solar Decathlonder Hochschule Luzern. Auch die Architekturstudentin Cora Völlnagel ist glücklich: «Wir freuenuns sehr über den guten Platz, aber noch mehr freuen wir uns über viele neue Erfahrungen, die wirsammeln, und die internationalen Freundschaften, die wir schliessen konnten.»
Breite Unterstützung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Zum ersten Mal überhaupt hat sich ein Schweizer Team für den Solar Decathlon Europe
qualifiziert. Die Auswahl traf die Jury aus 45 Bewerbungen. Bei der Realisierung ihres
Wettbewerbsbeitrages durfte das 70-köpfige Team der Hochschule Luzern auf die Mithilfe von
verschiedenen Seiten zählen: Der Kanton Luzern und das Bundesamt für Energie BFE unterstützten das Projekt, Vertreter der Zentralschweizer Bauwirtschaft steuerten Material und Know-how bei.
Die Kommilitoninnen und Kommilitonen des Departements Design & Kunst der Hochschule
Luzern unterstützen das Team bei der Ausstellungsgestaltung des Prototyps in Versailles, ein
Saxophonquartett des Departements Musik reiste an, um die Gäste am Schweizer Tag zu unterhalten.
«Der Solar Decathlon hat uns die letzten zwei Jahre intensiv beschäftigt. Die Studierenden konnten sich durch den Wettbewerb theoretisch und vor allem auch ganz praktisch mit Konzepten und konkreten Massnahmen für die Energiewende und für das zukünftige Wohnen auseinandersetzen. Beide Themen sind Schwerpunkte an unserem Departement», sagt Hanspeter Bürgi. Das Solarhaus des Schweizer Teams basiert im Wesentlichen auf dem Konzept des Teilens von Räumen:
Die Bewohnerinnen undBewohner verfügen über einen individuellen Rückzugsort: das Schlafzimmer mit Bad. Die Küche wiederum ist ein halbprivater Raum, den sie gemeinsam mit ihren unmittelbaren Nachbarn nutzen, die gemeinschaftlichen Räume stehen allen Hausbewohnern zur Verfügung, etwa als Werkstatt, Musik- oder Gästezimmer.
Haus für die Öffentlichkeit in Horw zugänglich
In den nächsten Tagen werden die Studierenden ihren Prototypen in Versailles abbauen und für den Rücktransport auf den Campus der Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw sorgen.
Das einzigartige Projekt ist aber mit dem Solar Decathlon nicht zu Ende. «Der Wettbewerb ist das eine, uns ist aber auch eine nachhaltige Wirkung des Projekts wichtig», so Hanspeter Bürgi. In Horw werden die Studierenden das Haus denn auch wieder aufbauen, ab Anfang September ist es für die Öffentlichkeit zugänglich. Zudem wird es für unterschiedliche Lehr- und
Forschungsaktivitäten sowie Veranstaltungen genutzt.
Weitere Informationen: www.solardecathlon.ch; www.solardecathlon2014.fr

Das Team der Hochschule Luzern nach der Fertigstellung seines Solarhauses in Versailles.
(Bild Hochschule Luzern)
Hochschule Luzern
Die Hochschule Luzern ist die Fachhochschule der sechs Zentralschweizer Kantone und vereinigt die fünf Departemente
Technik & Architektur, Wirtschaft, Soziale Arbeit, Design & Kunst sowie Musik. Über 5’800 Studierende absolvieren ein
Bachelor- oder Master-Studium, knapp 4’400 besuchen eine Weiterbildung. Die Hochschule Luzern ist die grösste
Bildungsinstitution in der Zentralschweiz und beschäftigt rund 1’500 Mitarbeitende.