Informationen des Seniorweb Luzerner Treff: Tagesausflug nach Andermatt (UR)

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seniorwebEine Gruppe von 44 Seniorinnen und Senioren besuchten am 30. Juli 2014 Andermatt und konnten dabei einiges über diesen legendären Ort erfahren. Dieser Ausflug war übrigens einer unserer erfolgreichsten Ausflüge, trotz an diesem Tag nicht sehr einladendem Wetter.

Ein Bericht von Ursi Joos (Regionalgruppenleiterin der Raetia-Treffs) mit vielen interessanten Details über den Ausflug

 

 

Säumerwesen

 

Das Resort im Modell

Was haben die Regionalgruppen von www.seniorweb.ch vom Raetia und vom Luzerner Treff mit Johann Wolfgang von Goethe, Queen Victoria, Friedrich Schiller, Alexander Wassiljewitsch Suworow-Rymnikski, Sir Arthur Conan Doyle und James Bonds gemeinsam? Sie alle waren in Andermatt – zwar zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Motiven.

Aus der Geschichte von Andermatt
Aber schon sehr viel früher haben Menschen den Weg in dieses hochgelegen Längstal gefunden. Wo heute der Profigolfer André Bossert einlocht haben vor 6000 Jahren steinzeitliche Jäger Pfeilspitzen verloren, etwas später verloren einige unachtsame Römer ihre Münzen. 1198 bauten die Urner in der Schöllenenschlucht eine Teufelsbrücke und ersetzten die im Jahr 569 von den Langobarden errichtete und an Ketten hängende Konstruktion.

Um 1200 wanderten dann die Walser eine alemannische Volksgruppe vom Wallis her ein und gründeten im Urserental Kolonien so auch „an der Matte“ brachten viel technisches Know How und ebensoviele Kinder mit, die dann wegen den beschränkten Ressourcen wieder weiterwandern mussten zum Teil bis nach Norditalien, Liechtenstein, Österreich und Bayern. So entstand schon früh ein reger Handel nach allen Richtungen und ein multikulturelles Geläuf; das Säumerwesen über den Pass war eine gute zusätzliche Einnahmequelle für die Bergbauern.

Als die Strasse dann 1830 fahrbar wurde boomte der Ort, wurde 1872 sogar zur luxuriösen Tourismusdestination à la St. Moritz.

Die Eröffnung des Gotthard-Eisenbahntunnels 1882 war dann allerdings ein «wirtschaftlicher Tiefschlag» für den Ort. Kurz darauf schaffte die Armee mit ihrem Waffenplatz einige Arbeitsplätze bis 1999 als die Gotthardfestung geschlossen wurde und die Zukunft von Andermatt erneut ungewiss war. Diese Ungewissheit war aber wiederum von kurzer Dauer. Die Bevölkerung entschloss sich gemeinsam mit dem ägyptischen Unternehmer Samih Sawiris neue Wege zu gehen und wieder auf den Tourismus zu setzen. An Stelle des Waffenplatzes entsteht nun ein Ferienressort und ein Golfplatz. Dies ist nebenbei gesagt auch nur möglich, weil die Bevölkerung sich 1920 und 1946 erfolgreich gegen ein Stausee-Projekt gewehrt hatte. Sonst stünde hier jetzt alles unter Wasser.

Das Resortprojekt von Samih SawarisIm Präsentationsraum von Andermatt Swiss Alps führt uns Frau A. Huber in das Projekt ein, Ein Modell verschafft uns einen Überblick über die geplanten oder im Bau befindlichen Immobilien. Das Skigebiet wird Richtung Sedrun erweitert und der Bahnhof umgebaut, die Bergbahnen werden modernisiert. Wo im Sommer der Golfplatz ist, kann man im Winter Langlaufen. Die Gemeinde Andermatt ist übrigens mit dem diesjährigen Destinations-Award des Tourismus Forums Luzern (TFL) ausgezeichnet worden.
The Chedi – der erste Anlauf:

Die ersten und die diplomatischen, die meine Anweisungen befolgten, haben es noch knapp geschafft sich in die Lounge zu schleichen, doch als eine grössere Gruppe an den Türstehern vorbei wollte, rochen diese den Braten machten den Laden dicht. Die Bar sei erst wieder am Nachmittag ab 3 Uhr geöffnet beschieden sie lakonisch.

Also verzogen wir uns zum
Mittagessen ins Hotel Sonne.

Die nachfolgende

Dorfführung

mit Bänz Simmen war der Hit.

Weltoffen, abenteuerlustig, verwurzelt. Bänz Simmen kennt seine Heimat Andermatt wie kein Zweiter. Er zeigte uns sein Andermatt. Ein Andermatt, das ihn trotz vieler Reisen ins Ausland immer wieder anzieht. Hier ist er vor rund 30 Jahren auch das erste Mal auf einem Snowboard gestanden. Als Erster überhaupt in dieser Gegend. Er war Gründer der ersten Snowboard-Schule in Andermatt und einer der Mitbegründer des Schweizerischen Snowboardverbands.

Er erzählt uns viel aus der Geschichte seiner Heimat und legt beim Gang durch das Dorf ein flottes Tempo vor.

Er schildert die Geschichte dieses Tales spannend in seinem sympathischen Urschener Dialekt.

Zur Römerzeit konnte der St. Gotthard nur zu Fuss oder mit Saumtieren überquert werden. Obwohl er die kürzeste Nord-Süd-Verbindung bot, wurde er wegen schwer zu überwindenden Hindernissen kaum genutzt und es wurden andere Wege bevorzugt. Es waren schliesslich die Walser, die im XIII. Jahrhundert dank ihren beachtlichen technischen Fähigkeiten die erste Brücke über die Schöllenenschlucht, die Teufelsbrücke, errichteten und die Twärrenbrücke erbauten, um die Reuss zu überqueren. Mit diesen Verbindungen erlangte der Pass erstmals europaweite Bedeutung und der Durchgangsweg erwies sich als entscheidend für die Zukunft der Bevölkerung beider Seiten.

Der Gotthardpass wird auch in den Annales Stadenses (XIII. Jahrhundert) erwähnt, als Wegbeschreibung für Pilger, die Rom oder das Heilige Land erreichen wollen. Im Jahre 1230 wird die Kapelle dem heiligen Godehard (Gotthard) geweiht und das Hospiz errichtet, das von Mönchen des Humiliatenordens geführt wurde und den Reisenden Unterschlupf bot.

Die Bauern züchteten Schlachtvieh für die nordital. Märkte und stellten den berühmten Ursner Weichkäse her. Grosse Bedeutung kam dem Gotthardverkehr zu. Die Frühlings- und Herbstviehmärkte von A. wurden von Urnern, Wallisern, Bündnern und Italienern aufgesucht. Weitere Erwerbszweige waren Kristallsuche und -handel sowie der Solddienst. Der Ende des 18. Jh. betriebenen Baumwoll- und Seidenspinnerei kam nur geringe Bedeutung zu. Neben einer ausgeprägten Oberschicht von Solddienstoffizieren, Händlern und Politikern bestand die Bevölkerung grossenteils aus Bauern und Säumern sowie einer kleineren Gruppe von Hintersassen.

Von den später „Zuegloffenen“ und den „Lachonigen“ erzählt uns Bänz Simmen

Wer von den vielen Informationen noch nicht ganz erschlagen war, hat dann noch einen Blick in die sehenswerte Pfarrkirche St. Peter und Paul getan.

Erbaut um 1602 von einem „Lachonigen“ Bartholomäus Schmid von Hospental. Eingeweiht 1607 vom Churer Bischof Johann VI Flugi. Im Jahre 1694 wurde die Erweiterung des Chores, die Errichtung des Querhauses, die Erhöhung und Vergrösserung des Langhauses sowie der zweigeschossigen Sakristei in Auftrag gegeben. Die wachsende Bevölkerungszahl machte im 18. Jahrhundert eine erneute Erweiterung der Pfarrkirche notwendig. Eine grundlegende Renovierung erfolgte in den Jahren 1903 – 1905. Die jüngste Restaurierungsmassnahme im Aussen- und Innenbereich in den Jahren 1990 – 1996 war bemüht, den originalen Raumeindruck des 18. Jahrhunderts wieder herzustellen.

Prachtvoller barocker Hochaltar, geschaffen 1666 – 1729 von Johann Ritz und seinem Sohn Jodok von Selkingen (Wallis).

Hier noch ein Interview mit Bänz Simmen: Quelle Radio Rottu Oberwallis Hier

Im

Talmuseum Urseren

(Suworowhaus)
konnten die Interessierten dann das soeben Gehörte noch vertiefen.

Last but not leastWas haben die Regionalgruppen von www.seniorweb.ch vom Raetia und vom Luzerner Treff mit Johann Wolfgang von Goethe, Queen Victoria, Friedrich Schiller, Alexander Wassiljewitsch Suworow-Rymnikski, Sir Arthur Conan Doyle und James Bonds gemeinsam? Sie alle waren in Andermatt – zwar zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Motiven.

Aus der Geschichte von Andermatt
Aber schon sehr viel früher haben Menschen den Weg in dieses hochgelegen Längstal gefunden. Wo heute der Profigolfer André Bossert einlocht haben vor 6000 Jahren steinzeitliche Jäger Pfeilspitzen verloren, etwas später verloren einige unachtsame Römer ihre Münzen. 1198 bauten die Urner in der Schöllenenschlucht eine Teufelsbrücke und ersetzten die im Jahr 569 von den Langobarden errichtete und an Ketten hängende Konstruktion.

Um 1200 wanderten dann die Walser eine alemannische Volksgruppe vom Wallis her ein und gründeten im Urserental Kolonien so auch „an der Matte“ brachten viel technisches Know How und ebensoviele Kinder mit, die dann wegen den beschränkten Ressourcen wieder weiterwandern mussten zum Teil bis nach Norditalien, Liechtenstein, Österreich und Bayern. So entstand schon früh ein reger Handel nach allen Richtungen und ein multikulturelles Geläuf; das Säumerwesen über den Pass war eine gute zusätzliche Einnahmequelle für die Bergbauern.

Als die Strasse dann 1830 fahrbar wurde boomte der Ort, wurde 1872 sogar zur luxuriösen Tourismusdestination à la St. Moritz.

Die Eröffnung des Gotthard-Eisenbahntunnels 1882 war dann allerdings ein «wirtschaftlicher Tiefschlag» für den Ort. Kurz darauf schaffte die Armee mit ihrem Waffenplatz einige Arbeitsplätze bis 1999 als die Gotthardfestung geschlossen wurde und die Zukunft von Andermatt erneut ungewiss war. Diese Ungewissheit war aber wiederum von kurzer Dauer. Die Bevölkerung entschloss sich gemeinsam mit dem ägyptischen Unternehmer Samih Sawiris neue Wege zu gehen und wieder auf den Tourismus zu setzen. An Stelle des Waffenplatzes entsteht nun ein Ferienressort und ein Golfplatz. Dies ist nebenbei gesagt auch nur möglich, weil die Bevölkerung sich 1920 und 1946 erfolgreich gegen ein Stausee-Projekt gewehrt hatte. Sonst stünde hier jetzt alles unter Wasser.

Das Resortprojekt von Samih Sawaris

The Chedi

Das Resort im Modell

The Chedi, Das Resort im Modell

The Chedi, Das Resort im Modell

– der zweite Anlauf:

Wir haben es dann doch noch geschafft, nicht an der Vorder- aber an der Hintertüre. Wir genossen das Ambiente und den obligaten Latte Macchiato. Beim Verlassen des 5***** plus Gebäudes konnte ich die gut getarnte Hintertüre aber nicht mehr finden. Also ging es ab durch den Haupteingang – ohne geringste Probleme, das Security-Personal hatte sich zu dieser Zeit plötzlich in Luft aufgelöst. Es ist wie immer im Leben: Geduld und etwas Diplomatie gepaart mit Freundlichkeit bringt Rosen (oder in dem Fall Kaffee).
Also dann: maa alslama bis zum nächsten Mal!

VIDEOCLIP: Ausflug 2014 nach Andermatt

http://www.beiuns.ch/luzern-stadt/freizeit-outdoor/videoclip-ausflug-2014-nach-andermatt-d8487.html

Ursi

Herzliche Grüsse, die beiden Organisatoren
Ursi Joos und Roger Ramuz

Dieser Beitrag wurde am von unter ausflugstipps in der region, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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