Theaterproduktion Tropfstei Ruswil 2014 Der Vorname

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Vorname Impression

Vorname Impression

Der Tropfstei Ruswil spielt das Stück „Der Vorname“ der beiden französischen Autoren Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière.

Mundartfassung: Kurt Bösch

Literaturprofessor Pierre Garaud und seine Frau Elisabeth haben zu stilvollem Essen, gutem Wein und gehobenen Gesprächen eingeladen, und zwar Elisabeths Bruder Vincent, dessen schwangere Frau Anna, und den besten Freund Claude. Vincent enthüllt den fassungslosen Freunden den Vornamen seines ungeborenen Sohnes und löst damit eine absurde Diskussion über negativ besetzte Vornamen aus, worauf alle Lust bekommen, sich einmal ein paar ungesagte Wahrheiten an den Kopf zu werfen…

 

Regie führt der Luzerner Regisseur Reto Bernhard.

 

Das Stück

Ein Abendessen im Kreise von Freunden und Familie. Lehrerin Elisabeth und ihr Mann, der Literaturprofessor Pierre, laden zum marokkanischen Buffet in ihre Pariser Wohnung ein. Zu Gast sind Elisabeths Jugendfreund Claude, Posaunist im Rundfunkorchester, ihr Bruder Vincent, ein Immobilienmakler, und dessen Verlobte Anna, die in der Modebranche tätig und im fünften Monat schwanger ist. Was ein gemütlicher Abend werden sollte, wird zur Zerreißprobe einer ganzen Familie und das nur, weil Vincent sich während der aufwendigen Dinner‐Vorbereitungen seiner Schwester langweilt. Also verrät er den Vornamen seines bald zur Welt kommenden Sohns: A… soll er heissen. Der Vorname löst zuerst eine kulturpolitische Debatte über Sinn und Unsinn von absurden, seltenen, lächerlichen und verbotenen Vornamen auf. Der Streit eskaliert! Endlich scheint der Zeitpunkt gekommen, sich all das zu sagen, was jahrelang unter der Oberfläche gehalten wurde – und ausnahmslos jeder in der Runde bietet Angriffsfläche genug, um als nächstes ins verbale Geschützfeuer zu geraten. Ausgehend von Vincents Ankündigung schaukelt sich der Abend mit geradezu mathematischer Präzision zwischen Provokationslust und intellektuellem Dünkel an den Rand der Katastrophe. Die Aggressionen explodieren in alle Richtungen. Doch die Contenance verlieren die Alphatiere erst endgültig, als Elisabeths und Vincents Mutter Francoise in einer Weise ins Spiel kommt, die sich niemand hat träumen lassen.

Die Komödie „Der Vorname“ ist ein Kammerspiel, das an Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“ erinnert. Nach tiefen Schlägen folgen geistreiche und humorvolle Rückzieher. Das Stück zersägt in knapp zwei Stunden sämtliche familiären und freundschaftlichen Bande der fünf Protagonisten zu Kleinholz, und zwar wörtlich – immer unter den herzhaften Lachsalven des Publikums. Mit Wortwitz und Niveau in der besten Tradition der französischen kritischen Gesellschaftskomödien wird eine Handlung vorangetrieben, die bei aller Komik und Pointensicherheit immer auch einen gewissen Charme beibehält und manchen Blick ins Innere der Figuren erlaubt. Temperamentvoll und doch tiefsinnig berührt einen die Geschichte mitten im Herzen und weiss dieses zu erwärmen. Irrwitzig spinnen die Autoren Delaporte und Patellière einen so intelligenten wie komischen Diskurs um Frauen und Männer und die Liebe zwischen ihnen. Und es wäre kein typisch französischer Stoff, wenn man nicht davon lernen könnte, wie schön es sein kann zu vergeben und zusammen weiter zu leben!

Was zunächst als Theaterstück geschrieben und lange in Paris sehr erfolgreich aufgeführt wurde, entdeckte man schliesslich auch noch als Stoff für einen Kinofilm, welcher im Jahr 2012 mit den Originalschauspielern des Stücks Premiere hatte. Auch der Film wurde zum Kassenschlager der französischen Kinos und Millionen von Menschen in vielen Ländern amüsierten sich köstlich über diese bitterböse Komödie.

Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière, Autoren

Seine Film-Karriere startete Alexandre de la Patellière als Regieassistent und und Script-Director, bevor er zwischen 1995 und 2001 bei RF2K Entwicklungsleiter Spielfilme zusammen mit Dominique Farrugia und Olivier Granier wurde.

Die Zusammenarbeit mit Matthieu Delaporte an der Erarbeitung des vielbeachteten Films „Renaissance“ von Christian Volckmann erwies sich in der Folge als äusserst fruchtbar.
Es folgten viele gemeinsame Projekte wie zum Beispiel eine Adaption von „L‘ Immortel“ oder die Bearbeitungen von Saint-Exupérys „Le Petit Prince“ und René Goscinnys „Petit Nicolas“ oder die Mitarbeit am Zeichentrickserie „Iron Man: Amored Adventures“.

Der französische Schriftsteller, Regisseur und Dramatiker (*1971) begann nach seinem Studium (Geschichte und Politikwissenschaften) zu schreiben, inszenierte Kammermusik und realisierte einen Kurzfilm, der an diversen Festivals ausgezeichnet worden ist.  Bei Canal+ schrieb er zwischen 1996 und 2001 Geschichten für das „Vrai Journal“. Die Zusammenarbeit mit Alexandre de La Patellière brachte den beruflichen Durchbruch.

Inzwischen hat Delaporte, in Zusammenarbeit mit Alexandre de la Patellière, Texte zu zahlreichen Serien, Filmen und Kurzfilmen wie Skyland, Renaissance ou Les Parrains geschrieben. Seinen ersten eigenen Spielfilm „Le Jungle“ realisierte er 2006. 2009 produzierte er ebenfalls zusammen mit Alexandre de La Patellière den ersten Film von Emma Luchini „Sweet Valentine“.
Aktuell ist er an der Erarbeitung seines zweiten Spielfilms.

Reto Bernhard, Regie

Reto Bernhard (geboren 1969) ist freischaffender Theatermacher und lebt in Luzern.

Als Regisseur, Theaterpädagoge und Soziokultureller Animator realisiert er Projekte mit professionellen Ensembles und ambitionierten Laienbühnen. Er ist als Produktionsleiter und künstlerischer Leiter für das Theater Improphil (gegründet 1999) tätig und agiert als Schauspieler auf unterschiedlichsten Bühnen. Als Gastdozent für Kommunikation und Interaktion unterrichtet er u.a. an der Hochschule Luzern HSLU SA.

In Ruswil hinterliess Reto Bernhard als Regisseur mit fünf engagierten Jugendtheater‐ Produktionen für den Tropfstei Verein Ruswil bereits einen nachhaltigen Eindruck: 2007 „Porträt eines Planeten“ von Friedrich Dürrenmatt, 2008 „Die Welle“ nach dem gleichna‐ migen Buch von Morton Rhue, 2009 „Diebe, Damen, Marionetten“ von Dario Fo, 2010 „Andorra“ von Max Frisch und 2011 anlässlich des 10‐jährigen Bestehen des Jugend‐ theaters die Jubiläumsproduktion “Monty Python’s Flying Circus”.

Bernhard wagt sich inhaltlich immer wieder an neue Themen heran und vermag das Pu‐ blikum stilistisch mit jeder neuen Produktion in eine andere Theaterwelt zu entführen. Mit dem französischen Kammerspiel “Der Vorname” schlägt er in Ruswil im Rahmen der Eigenproduktion nun ein vielversprechendes neues Kapitel auf.

Einblicke in seine Theaterarbeiten sind auf seiner Website zu finden: www.retobernhard.com

Tropfstei Ruswil

Seit mehr als 30 Jahren ist der Tropfstei Ruswil erfolgreicher Kleinkunstveranstalter. Neben den Saisonprogrammen mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern bringt der Verein regelmässig eigene Theaterproduktionen auf die Bühne, seit elf Jahren zusätzlich auch für Jugendliche. Die Projekte erfüllen hohe Ansprüche an Stückwahl und Inszenierung und gehen oft eigenständige Wege. 2008 ging das Doku-Theater „Der letzte Henker“, unter der Regie von Reto Ambauen, über die Bühne. Begeisterte Kritiker und ein zahlreiches Publikum sahen eine exemplarische Aufführung, die vom Luzerner Kulturmagazin als „Best of 2008“ in der Zentralschweiz preisgekrönt wurde.

 

Aufführungen im „Kulturraum am Märtplatz“: Daten/Vorverkauf

Freitag, 31. Oktober 2014                       20:00 Uhr Première

Sonntag, 2. November 2014                   17:00 Uhr

Mittwoch, 5. November 2014                  20:00 Uhr

Freitag, 7. November 2014                     20:00 Uhr

Samstag, 8. November 2014                 20:00 Uhr

Mittwoch, 12. November 2014                20:00 Uhr

Freitag, 14. November 2014                   20:00 Uhr

Samstag, 15. November 2014               20:00 Uhr

Mittwoch, 19. November 2014                20:00 Uhr

Freitag, 21. November 2014                   20.00 Uhr

Samstag, 22. November 2014               20.00 Uhr

Sonntag, 23. November 2014                 17:00 Uhr

Mittwoch, 26. November 2014                20.00 Uhr

Freitag, 28. November 2014                   20:00 Uhr

Samstag, 29. November 2014               20.00 Uhr Dernière

Vorverkauf:

Online-Reservation unter www.tropfstei.ch oder telefonisch ab 10. Oktober:

078 775 44 28 (Mittwoch und Freitag 17.00 bis 19.00 Uhr,

Samstag 10.00 bis 12.00 Uhr)

Fotogalerie von Ingo Höhn über diesen Link:

https://plus.google.com/photos/100914598651184618174/albums/6075614476101871281?authkey=CIrbj6GKteW4bg

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Über Leonard Wüst

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