Lucerne Festival am Piano, Rezital 2: Pierre-Laurent Aimard, 23. November, besucht von Léonard Wüst

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Konzertsaal des KKL Luzern

Konzertsaal des KKL Luzern

Programm:

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Das Wohltemperierte Klavier BWV 846-869 (Band I)

Rezension:

Offizielle Konzertankündigung: Der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard liebt Herausforderungen – und stellt sich bei LUCERNE FESTIVAL am Piano einem gewaltigen Projekt.

Pierre-Laurent Aimard

Pierre-Laurent Aimard

Ob Aimard das Luzerner Konzertpublikum schlicht überschätzt hat, oder bewusst etwas experimentieren wollte, vermag ich nicht zu beurteilen, dass aber ungefähr ein Viertel der Plätze nicht besetzt waren, erstaunte mich nicht wirklich.

Eine gewagte Programmation mit: Das wohltemperierte Klavier BWV 846-869 (Band I, auch betitelt als: das Alte Testament der Klaviermusik)), von Johannes Sebastian Bach (1685-1750), also nacheinander 24 Präluden und Fugen, zwar jede in einer andern Tonart geschrieben, beginnend mit C Dur, endend mit H Moll. Es ist dies eine eigentliche Abfolge von Übungsstücken, nichts Konzertantes. Jedes Stück dauert zwischen drei bis fünf Minuten. Natürlich interpretierte Aimard alles gekonnt, engagiert, virtuos, intensiv und persönlich, der Funke sprang aber nicht auf die Zuhörer über, die zwar alles angespannt und konzentriert verfolgten, aber offensichtlich weniger empfänglich für das Gebotene waren, als sich das der Künstler wohl gewünscht hatte. Es war zwar eine eindrückliche Darbietung des Bach`schen Meisterwerkes die Aimard inszenierte, aber doch eher für absolute Musikkenner geeignet, denn für ein breites Publikum. Je eine Stunde Präluden und Fugen vor und nach der Pause ist keine einfache Kost und wahrscheinlich zu viel für die meisten Anwesenden.

Am Schluss schienen fast alle etwas irritiert, gar konsterniert inklusive der Protagonist auf der Bühne selbst.

Mir persönlich eröffnete sich der Zugang zu Bach eigentlich auch erst richtig durch die Interpretationen von Jacques Loussier mit seinem legendären „Play Bach“, davor war das irgendwie in der Schublade Kirchenmusik eingeordnet.

 So tönt das Original
 Mit Jacques Loussiers`s Version könnte man sich der schwierigen Thematik der Fugen, oder Bach allgemein leichter annähern
Jacques Loussier

Jacques Loussier

www.loussier.com/