lucerne festival im sommer 2012: pollini perspectives 3

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maurizio pollini

lucerne festival im sommer 2012: pollini perspectives 3

maurizio pollini und das jack quartett, KKL luzern, 12. august 2012

 

wie hinlänglich bekannt, ist der pianovirtuose maurizio pollini (*1942 in mailand) auch ein grosser anhänger und förderer zeitgenössischer musik. folgerichtig bezieht er dies auch ein in seiner reihe der perspectives, diesmal mit dabei das jack quartett (eine formation junger amerikanischer musiker). sie eröffneten das konzert mit dem 2001/02 komponierten streichquartett nr. 3 (grido), einem werk von helmut lachenmann (*1935) dank einer vorab angebotenen einführung in das werk durch mark sattler im gespräch mit dem komponisten und einigen durch das jack quartett gebotenen kostproben mit den anmerkungen lachenmanns erhielt der interessierte zuhörer einen kleinen einblick in lachenmanns musikalisches verständnis und auch in den werkaufbau. so begab man sich denn, gut vorbereitet in den, immer wieder eindrücklichen konzertsaal, um das erläuterte und die beiträge pollinis (die klaviersonate es-dur opus 7 und die klaviersonate c-moll, opus 13, grande sonate pathétique, beides werke von ludwig van beethoven, entstanden zwischen 1796 bis 1799) zu seinen perspectives 3 zu geniessen.

nach der gekonnten darbietung von lachenmanns werk durch das jack quartett wartete ich gespannt auf das rencontre lombardischer grandezza mit dem spröden charme des gebürtigen bonners beethoven. absoluter höhepunkt die umsetzung des adagio cantabile, dem zweiten satz, der von beethoven selbst so bezeichneten grande sonate pathétique. da liess pollini unglaublich tief in die seele blicken und berührte zutiefst die herzen des auditoriums, bleibt nur die frage: war das beethovens oder pollinis seele, oder etwa gar der bisher unbekannte teil der eigenen ( wäre fast beängstigend).

der warme, langanhaltende applaus war eher fast scheu und ehrfürchtig, schien aber dem interpreten zu gefallen, so gab er denn sogar eine seiner seltenen kleinen zugaben, bevor er sich vom gerührten publikum definitiv verabschiedete. ein kleiner hauch von genie, zu geniessen an diesem wunderbaren abend am lucerne festival im sommer 2012.

text léonard wüst, fotos lucerne festival

unsere beiträge über das lucerne festival werden unterstützt vom grand hotel national in luzern

die ideale einstimmung zu einem konzerterlebnis bietet der besuch des toprestaurants 1871 im hotel national, grad vis a vis des KKL

homepage des restaurants 1871 durch klick auf bild erreichbar

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www.leonardwuest.ch

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