Liechtenstein: Sonderausstellung „Die Ära Napoleons im Spiegel seiner Medaillen“

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Vaduz (ots) – Im Frühjahr vor 200 Jahren kehrte Napoleon unerlaubt von seiner Verbannung auf der Insel Elba nach Frankreich zurück. Seine „Herrschaft der Hundert Tage“ begann. Noch einmal versuchte er, das Rad der Zeit zu seinen Gunsten zurückzudrehen. Mit seiner Niederlage in Waterloo am 18. Juni 1815 war der Spuk vorbei.

Schon kurz nach seiner Abdankung kaufte der englische Sammler Palmer in der Münz- und Medaillenprägestätte in Paris alle über 130 Bronzemedaillen Napoleons. Der Täschner und Buchbinder Gainier schuf für die Medaillen eine Lederschatulle mit eingeprägtem kaiserlichen Adler, in der sich Schubladen mit genau für die Medaillen angepassten Löchern befanden. Dieses einmalige Münzschränkchen, das auf einzigartige Weise die Geschichte Napoleons zwischen 1796 und 1815 erzählt, wird erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt.

Die Medaillen schildern eine fast zwanzigjährige Periode, in der weite Teile Europas mit Krieg und Leid überzogen wurden – von Madrid bis Moskau und von Berlin bis nach Neapel. Auch das Fürstentum Liechtenstein wurde stark in Mitleidenschaft gezogen und war in seiner Existenz bedroht. Europa wurde komplett erschüttert. Der Grundstein vieler Nationalstaaten wurde gelegt. Der von Napoleon am 21. März 1804 eingeführte „Code civil“ (bürgerliches Gesetzbuch), auch oft „Code Napoléon“ genannt, definierte nicht nur in Frankreich die Rechte des Bürgers neu, sondern auch in vielen anderen Staaten. Er ist Grundlage für viele heutige Gesetzbücher.

Die sog. „Napoleonische Ära“ hinterliess deutliche Spuren bis in das gegenwärtige Europa. Das Fürstentum Liechtenstein wurde durch Napoleon im Jahre 1806 souverän und bewahrte seine Souveränität 1814/1815 dank geschickten Handelns von Fürst Johann I. von und zu Liechtenstein. Viele andere Kleinstaaten des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und anderer Gebiete gingen damals in grösseren Staaten auf.

Diese schicksalhafte Zeit für Europa und für Liechtenstein wird nicht nur durch diese einzigartige Sammlung von Medaillen, sondern auch durch noch nie gezeigte Originaldokumente aus der fürstlichen Sammlung präsentiert, darunter einmalige Dokumente, die von den weiteren grossen Herrschern dieser Zeit – Kaiser Franz I. von Österreich, Zar Alexander I. von Russland und König Georg III. von Grossbritannien – für Fürst Johann I. bestimmt waren. Militaria aus der fürstlichen Sammlung sowie weitere Exponate komplettieren die Ausstellung.

Dieser Beitrag wurde am von unter kultur allgemein, weltweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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