Estadi Camp Nou Barcelona mit vollen Rängen Zuschauerkapazität: 98.787, anwesend am 15.2.15 77.000
Mein ambivalentes Verhältnis zum Fussball: Selber kurze Zeit aktiv als C Junior des FC Sursee, nicht sehr erfolgreich, meistens Ersatzspieler, wechselte ich nach Gründung des BSV Rot Weiss Sursee (Handball) zu den Handballjunioren. Da klappte es dann besser (Das Feld und die Konkurrenz waren kleiner, was meiner nicht geraden optimalen Kondition und meinem eher geringen Trainingsfleiss natürlich sehr entgegenkam). Dennoch war ich auch dann an so vielen Spielen des FC Sursee wie möglich, später des Öfteren im Sankt Jakobsstadion in Basel, in den Zürcher Stadien Hardturm und Letzigrund, Schützenwiese Winterthur, Pontaise in Lausanne, noch später einige Male im Allmend Stadion in Luzern (sogar, als der FCL das bisher einzige Mal Schweizer Meister wurde), später nur noch ritualmässig jedes Jahr am Pfingstmontag im Wankdorf Stadion in Bern am Schweizer Cup Final, noch später in mehr oder weniger grossen und eindrücklichen Stadien an Fussballspielen, darunter sogar an sehr wichtigen, u.a. WM Qualifikationsspiele 1985 in Bern und in Kopenhagen (u.a. Schweiz vs. Dänemark), WM Final 1990 in Rom (Deutschland vs. Argentinien), Aufstiegsspiel zur Nationalliga B 1993 in Sursee (FC Sursee gegen den FC Renens), WM Eröffnungsspiel und Gruppenspiele1994 in Chicago (u.a. Deutschland vs. Bolivien), WM Gruppenspiele 1994 in Detroit (u.a. Schweiz vs. Rumänien) und Palo Alto, aber im „Camp Nou“ ist halt von Allem noch ein bisschen mehr vorhanden, Zuschauer, Stimmung, Restaurants, Imbissbuden, Fanartikelshop usw.
Obwohl ich schon seit über 20 Jahren nie mehr live an einem Fussballspiel dabei war, wegen Hooliganismus, Vandalismus, Rauch- bzw. Feuerpetarden, Anpöbeleien, Fantasiesummen für Spielertransfers und Gehälter usw. stand für mich auf der to do Liste für Barcelona der Besuch eines Spieles des, vom Schweizer Hans (Juan) Gamper gegründeten FC Barcelona, ganz oben, nebst Besuch der Ramblas, Sagrada Familia, Montjuïc, Gran Teatre del Liceu usw. Ich war einfach neugierig, wie das grösste Fussballstadion Europas (Fassungsvermögen 99000 Zuschauer) aussieht und gespannt auf die Atmosphäre rund ums und während des Spiels. Gut und schnell erreichbar mit der Metro, ca. 30 Minuten ab der Plaça Catalunya bis zur Station Palau Reial, dann noch ungefähr 10 Minuten zu Fuss bis zur Kultstätte der Barça Fans pilgern, erstaunlicherweise nirgendwo Hektik oder Gedränge, überhaupt keine alkoholisierten „Fans“, höchst effizient der Einlass ins Camp Nou, sehr freundlicher Empfang im Tribünensektor inklusive Platzanweisung durch die Stewards (w. & m.). So entspannt hatte ich mir das Unterfangen nicht vorgestellt, deshalb zwei Tage vorher die Route schon mal absolviert, damit dann ja nichts schief läuft am Tag des Spiels, da in Spanien der Spieltag ( Samstag oder Sonntag) aus fernsehrechtlichen Gründen, erst ca. drei, vier Tage vorher definitiv feststeht. So sass ich also ganz entspannt als einer der ersten auf meinem Platz im Camp Nou, bereitete meine diversen Arbeitsgeräte (IPAD und Kompaktkamera für Fotos und Videos) akribisch vor. Bezüglich deren optimalen Nutzung habe ich noch grossen Nachholbedarf, umso wichtiger deshalb für mich, nicht während des Spiels ins „Jufeln“ zu geraten und gut vorbereitet zu sein, ich war ja nicht nur des Vergnügens wegen da. Während meinen Vorbereitungen füllte sich das Stadion nach und nach und schon wurde gesungen, Schals geschwenkt und geknipst, was die Smartphones hergaben, da der junge Katalane mit seiner Angebeteten, da der stolze Vater mit seinem glücklichen Sohn in voller Fanmontur.
Natürlich, Fussball gespielt wurde auch noch an diesem Spätnachmittag und zwar relativ unterhaltsam, aber eindeutig zugunsten der Heimmannschaft. Dank den 5 Toren für den FC Barcelona (je einmal Neymar und Suarez, dazwischen die 3 Tore von Lionel Messi), war auch der Ticketpreis von 109 EURO gerechtfertigt, war ich doch immerhin auf der Haupt Tribüne mit bestem Panoramablick. Es ist mir sogar gelungen ein Kurzvideo über das Penaltytor zum zwischenzeitlichen 4:0 von Lionel Messi zu machen (ein bisschen verwackelt und ungeübt), über unten eingefügten Link ersichtlich, ebenso weitere Links zum offiziellen Spielbericht des Weltfussballverbandes. Könnte durchaus sein, dass es wieder ein paar Jahre dauert, bis ich es mal wieder in ein Fussballstadion schaffe, es sei denn , irgendwas oder irgendwer motiviert mich, wieder mal in die „Schlottermilch“ zu pilgern, dort hab ich ja auch mal, als langjähriges Mitglied des „Donatorenclubs“ des FC Sursee, zwei Tribünenplätze für die neue Haupttribüne bezahlt und deshalb käme ich sogar in den Genuss eines Gratissitzplatzes. Wie Kaiser Franz Beckenbauer immer sagt: „Schaun mer mal!“
Drei Tage vorher war ich im Grand Teatre del Liceu akkreditiert für die Bellini Oper „Norma“ (Rezension über unten eingefügten Link).
Fazit, es gibt nicht nur eine Art der Kultur. Die Katalanen schaffen den Spagat und zelebrieren beides (Oper und Fussball) als ebendies. Der Paradigmenwechsel hat geklappt und auch mir nicht geschadet und gezeigt, die sogenannt schönste Nebensache der Welt kommt sehr gut ohne die unerfreulichen „Nebengeräusche“ der Hooligans usw. aus und ein Spielbesuch kann ein eindrückliches Erlebnis sein.
Penaltytor von Lionel Messi zum 4 : 0 https://www.youtube.com/watch?v=_nCzM5j41QA
Penaltytor von Lionel Messi zum 4 : 0 https://www.youtube.com/watch?v=_nCzM5j41QA
Text und Fotos: www.leonardwuest.ch (Fotos der anderen Stadien: Wikipedia)
Offizieller Weltfussballspielbericht mit Fotos von Getty Images:
http://www.weltfussball.de/
http://www.weltfussball.com/
Natürlich war ich nicht nur Fussball schauen, ein Besuch im Gran Teatre del Liceu drei Tage vorher durfte natürlich auch nicht fehlen, Rezension über folgenden Link:
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