Immer mehr Menschen in sozialen Notlagen kaufen im Caritas-Markt Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs ein. Im Jahr 2014 stieg der Umsatz der 24 Caritas-Märkte um 19 Prozent an und liegt nun bei 12,7 Millionen Franken. In Zürich öffnete ein zweiter Caritas-Markt seine Türen, im Kanton Waadt gibt es neu einen mobilen Caritas-Markt.
Im Jahr 2014 hat der Caritas-Markt über eine Million Liter Milch, 80 000 Liter Speiseöl, 250 000 Kilogramm Mehl, 130 000 Kilogramm Zucker und 120 000 Kilogramm Teigwaren verkauft. Insgesamt wurden 900 000 Einkäufe getätigt. „Mit unseren mittlerweile 24 Läden konnten wir die alltägliche Not etwas lindern – das Budget der Armutsbetroffenen wird durch die günstigen Einkäufe stark entlastet“, sagt Rolf Mauer, Geschäftsführer der Genossenschaft Caritas-Markt. Der wachsende Bedarf stellt den Caritas-Markt vor Herausforderungen: „Nur dank der sehr guten Beziehungen zu unseren Lieferanten war es möglich, die benötigten Mengen bereit zu stellen und unseren Kunden ein attraktives Sortiment zu bieten. Erneut konnten wir auf die grosszügige Unterstützung von Coop, Migros, Denner, Spar, Manor, Nestlé, Lindt & Sprüngli sowie rund 500 weiteren Lieferanten zählen.“
Zum Einkauf im Caritas-Markt berechtigt eine Einkaufskarte, die das Sozialamt oder die Sozialberatung der Caritas ausstellt. Der wachsende Umsatz des Caritas-Markts zeigt auf, dass das Angebot bekannter wird und mehr Menschen erreicht. Er ist aber auch ein Hinweis darauf, dass die finanzielle Not bei 590 000 Armutsbetroffenen in der Schweiz angesichts von Sparbestrebungen bei der Sozialhilfe und anderen öffentlichen Bereichen empfindlich spürbar ist.
Gute Erreichbarkeit ist ein wichtiges Anliegen des Caritas-Marktes. In der Stadt Zürich eröffnete im Juni 2014 ein zweiter Laden, schweizweit ist es der vierundzwanzigste. Caritas Waadt hat zudem neu eine mobile Epicerie Caritas. Ein Bus besucht kleinere Gemeinden und ergänzt so das Angebot der bestehenden fünf Läden im Kanton. Bis 2020 will die Caritas im Rahmen ihrer Aktion „Armut halbieren“ die Zahl der Caritas-Märkte auf 30 erhöhen und damit noch stärker zur Entlastung der Budgets von armutsbetroffenen Menschen beitragen.
Günstig und gesund
Besonders gut liefen im vergangenen Jahr frische Früchte und Gemüse. Der Umsatz dieser Produkte stieg um 29 Prozent an. Diese Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit ermöglichen unter anderem die SV-Stiftung und die Ernst Göhner Stiftung. Sie steuerten einen namhaften Betrag bei, damit der Caritas-Markt das Gemüse- und Früchteangebot deutlich vergünstigen kann.
Caritas-Märkte gibt es in der Deutschschweiz in Baar, Baden, Basel, Bern, Biel, Chur, Luzern, Olten, Sursee, St. Gallen, Thun, Wil, Winterthur und Zürich sowie in der Westschweiz in Genf, La Chaux-de-Fonds, Lausanne, Morges, Neuchâtel, Renens, Vevey und Yverdon.