Drei Monate ohne Euro-Bindung: Das sind die Auswirkungen auf den Tourismus

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hoteldeVor rund drei Monaten hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Bindung an den Euro aufgegeben. Der Franken verteuerte sich seitdem deutlich gegenüber dem Euro, was insbesondere auch der Schweizer Tourismus zu spüren bekommt. Wer dennoch von der Aufwertung profitiert und wer nicht, zeigt das Hotelpreisbarometer des internationalen Buchungsportals HOTEL DE.

Schweizer Hotellerie zeigt sich uneinheitlich

Die Übernachtungskosten in der Schweiz haben sich – zumindest für Hotelgäste aus der Schweiz – unterschiedlich entwickelt. In einigen Städten wie Genf (-5,77 % auf 235,17 CHF), Bern (-5,14 % auf 159,52 CHF) oder Luzern (-9,50 % auf 141,36 CHF) führten die Senkung von Zimmerpreisen und eine zum Teil geringere Nachfrage zu niedrigeren Übernachtungskosten. Unter anderem in Basel (plus 5,19 % auf 200,69 CHF), Lausanne (plus 8,06 % auf 179,08 CHF) und Zürich (plus 4,51 % auf 170,65 CHF) mussten Hotelgäste dagegen tiefer in die Taschen greifen.

Für Reisende aus dem Euroraum haben sich allerdings alle untersuchten Schweizer Städte – zum Teil erheblich – verteuert. Statt in Genf gegenüber dem Vorjahr fast 6 % zu sparen, mussten Euro-Gäste einen währungsbedingten Aufschlag von über 8 % hinnehmen. Hotelbetten in Basel und Lausanne verteuerten sich für Zimmersuchende aus dem Euroraum sogar um über 20 %.

Dem Schweizer Tourismus fehlen aufgrund der Aufwertung des Franken jedoch nicht nur Gäste mit der Gemeinschaftswährung. Auch die Eidgenossen selbst wählen vermehrt Reiseziele im Ausland, denn europäische Destinationen sind deutlich günstiger geworden.

Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für ausgewählte Städte in der Schweiz
(Durchschnittspreise in CHF je Nacht und Zimmer)*

 

 StadtMärz 2015März 2014Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %
1.Genf235,17249,56-5,77
2.Basel200,69190,795,19
3.Lausanne179,08165,728,06
4.Zürich170,65163,284,51
5.Regensdorf170,62181,85-6,18
6.St. Gallen167,06171,60-2,65
7.Bern159,52168,15-5,14
8.Opfikon153,92142,587,96
9.Luzern141,36156,20-9,50
10.Kloten118,96118,500,39

 

Starke Preisnachlässe in nördlichen Metropolen

Insbesondere Skandinavien ist ein heisser Reisetipp. „Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir in den nordischen Ländern deutlich geringere Zimmerpreise. Die momentan sogar gegenüber dem Euro schwächeren skandinavischen Währungen vergünstigen den Urlaub zusätzlich“, erklärt Ralf Priemer, Vorstand der HOTEL DE AG. Selbst in den grossen nordischen Metropolen sind die Hotelpreise deutlich gesunken. Im norwegischen Oslo verringerte sich der Durchschnittspreis um rund ein Viertel auf 136,36 CHF, im finnischen Helsinki um 23,74 % auf 136,47 CHF. Auch Stockholm (146,99 CHF) und Kopenhagen (139,29 CHF) locken mit niedrigeren Preisen.

Wer besonders viel Hotel fürs Geld möchte, der gönnt sich einen Urlaub in Tschechien. Gerade mal halb so teuer wie die dänische Hauptstadt präsentiert sich beispielsweise die Prager Hotellerie. Mit durchschnittlich 68,94 CHF können Urlauber in keiner anderen europäischen Hauptstadt günstiger übernachten. Wen es eher gen Süden zieht, der sollte insbesondere Athen (minus 23,12 % auf 76,09 CHF) und Rom (minus 17,20 % auf 97,84 CHF) ins Visier nehmen.

Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für europäische Hauptstädte
(Durchschnittspreise in CHF je Nacht und Zimmer)*

 

 StadtMärz 2015März 2014Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %
1.London163,78170,95-4,19
2.Bern159,52168,15-5,14
3.Stockholm146,99181,44-18,99
4.Kopenhagen139,29166,27-16,22
5.Brüssel137,52154,95-11,25
6.Paris136,92156,02-12,24
7.Helsinki136,47178,96-23,74
8.Oslo136,36180,44-24,43
9.Amsterdam120,71148,05-18,47
10.Moskau118,39174,64-32,21
11.Rom97,84118,16-17,20
12.Wien93,86106,32-11,72
13.Berlin91,71101,57-9,71
14.Madrid86,9387,45-0,59
15.Warschau84,5196,88-12,76

 

Wer allerdings in die USA reisen möchte, sollte deutlich früher anfangen zu sparen und die Reisekasse aufstocken. Denn gegenüber dem US-Dollar verlor auch der Franken. So verteuerte sich unter anderem New York um 23,93 % auf 221,41 CHF.

Andere Fernreiseziele sind ebenfalls deutlich teurer geworden. Insbesondere in einigen asiatischen Ländern mussten Reisende gegenüber dem Vorjahr wesentlich mehr auf den Tresen legen. So stiegen die durchschnittlichen Zimmerpreise vor allem in Hong Kong um 14,77 % auf rund 200 CHF und in Shanghai um 6,74 % auf 119,61 CHF.

Die Hoteliers in Tokio (minus 16,42 % auf 146,43 CHF), Singapur (minus 5,56 % auf 176,73 CHF) und Seoul (minus 3,63 % auf 162,90 CHF) schonten dagegen die Reisekasse ihrer Gäste.

Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für ausgewählte internationale Metropolen
(Durchschnittspreise in CHF je Nacht und Zimmer)*

 

 StadtMärz 2015März 2014Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %
1.New York221,41178,6523,93
2.Sydney206,45221,84-6,94
3.Hong Kong199,96174,2214,77
4.Singapur176,73187,13-5,56
5.Seoul162,90169,03-3,63
6.Rio de Janeiro150,32154,40-2,64
7.Tokio146,43175,20-16,42
8.Shanghai119,61112,066,74
9.Buenos Aires114,51116,45-1,66
10.São Paulo111,95126,69-11,64

 

* Währungsumrechnungen basieren auf Durchschnittskursen des jeweiligen Monats

www.hotel.de

Dieser Beitrag wurde am von unter ausflugs/ & reisetipps, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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