Meilenstein für den Tierschutz Seit Jahren setzt sich VIER PFOTEN mit Protesten und Petitionen für eine Änderung der ukrainischen Gesetze zur grausamen Praxis der Bärenkämpfe ein. Nun erzielte die Tierschutzorganisation einen grossen Erfolg: In der vergangenen Woche hat das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, ein Gesetz verabschiedet, das den Einsatz von Bären und Wölfen für das Training von Jagdhunden offiziell verbietet. Auch die Organisation und das Abhalten von Bärenkämpfen sowie das Führen sogenannter Kampfbärenstationen, wo Bären und Wölfe als Trainingsobjekte gehalten werden, sollen künftig verboten werden.
Gemeinsam mit lokalen NGOs hat VIER PFOTEN in der Ukraine seit Jahren für ein gesetzliches Verbot des Einsatzes von Bären in Hundetrainings gekämpft. Die Entscheidung des Parlaments ist nun ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Allerdings muss der ukrainische Präsident das Gesetz erst unterzeichnen, bevor es in Kraft tritt.
“Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg, der wirklich ein Meilenstein für den Tierschutz in der Ukraine ist. Wir haben hart dafür gearbeitet, aber letztendlich war es die Anstrengung wert“, sagt VIER PFOTEN Bärenexperte Carsten Hertwig. „Unser besonderer Dank geht an all diejenigen, die mit ihren Protestkarten an die ukrainische Regierung VIER PFOTEN unterstützt und somit dieses Gesetz erst ermöglicht haben.“
VIER PFOTEN ist zuversichtlich, dass das Gesetz gegen die Bärenkämpfe bald in Kraft tritt. Damit, so hoffen die Tierschützer, werden nicht nur die Konfiszierungen der Tiere vereinfacht. Vielmehr soll das Gesetz auch eine positive Auswirkung auf den Vollzug weiterer Tierschutzgesetze in der Ukraine haben, wie z.B. das Verbot der Privathaltung von Bären und anderen gefährdeten Wildtieren. Neben 15 bis 20 Kampfbären gibt es derzeit noch Dutzende ukrainische Braunbären in Zirkussen, privaten Zoos oder als so genannte Restaurantbären, die Gäste unterhalten sollen.
Bei der Verabschiedung des Gesetzes wird wohl langfristig auch ein weiteres grosses Problem im Zusammenhang mit der Bärenhaltung gelöst werden: die illegale Zucht von Braunbärbabys. Diese ist derzeit ein sehr lukratives Geschäft in der Ukraine, da die Nachfrage nach Bären für Bärenkämpfe und zu Zwecken der Unterhaltung nach wie vor hoch ist. Es ist zu erwarten, dass das Verbot von Bärenkämpfen und den Kampfbärenstationen diese Nachfrage erheblich senken wird.
Das Kampfbären-Verbot in der Ukraine ist insofern ein wichtiger Meilenstein für VIER PFOTEN, als es das langfristige Ziel der Organisation ist, den Missbrauch von Bären für Kämpfe und die illegale Privathaltung von Bären generell zu beenden. Ein weiterer Erfolg in diese Richtung wurde letzten Freitag erzielt, als VIER PFOTEN Gründer Heli Dungler und Vertreter der Region Yavoriv einen Kooperationsvertrag zum Bau eines neuen Bärenparks unterzeichneten.
Der Kooperationsvertrag garantiert die Bereitstellung sämtlicher Ressourcen bzw. finanzielle und technische Unterstützung für den Bau und den Betrieb des Bärenparks innerhalb der nächsten 20 Jahre. Der neue VIER PFOTEN Bärenpark in der Nähe der Stadt Lviv in der Westukraine soll 15 bis 20 ukrainischen Kampfbären ein artgerechtes Zuhause bieten.