VIER PFOTEN sucht eine Lösung für den „Tiger-Tempel“ in Thailand

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Vier Pfoten

Vier Pfoten

Die Tiere sind die meiste Zeit angekettet oder in Käfigen

Zürich, 29. April 2015 – VIER PFOTEN ist bereits seit längerem mit dem Komitee des Luangta-Maha-Bua-Tempels in Thailand in Kontakt, um die Situation der dort gehaltenen Grosskatzen zu verbessern. Der Tempel hat bei Tierschützern in aller Welt traurige Berühmtheit erlangt: Die buddhistischen Mönche halten dort rund 147 Tiger und die Besucher können sich für teures Geld mit den Tieren fotografieren lassen, diese streicheln und sogar an der Leine herumführen. Aufgrund steigender Kritik und der Aussage des leitenden Tierarztes vor Ort,  dass bereits drei Tiger vermisst würden, kam es vergangenen Freitag zu einer behördlichen Razzia im Tempel.

VIER PFOTEN betreibt selbst ein Grosskatzen-Schutzzentrum für mittlerweile rund hundert Löwen und Tiger in Südafrika. Tierarzt Dr. Amir Khalil von VIER PFOTEN berichtet aus Thailand: „Wir versuchen, das Tempel-Management davon zu überzeugen, dass die Tiger vor Ort nicht artgemäss gehalten werden. Die Tiere sind durch die vielen Besucher ständigem Stress ausgesetzt, erhalten die falsche Nahrung und verbringen die meiste Zeit in engen Betonkäfigen oder angekettet im Tempel. Noch dazu gibt es kein kontrolliertes Zuchtprogramm, viele Tiere weisen Merkmale der Inzucht auf.  Es handelt sich hier definitiv nicht um ein Artenschutzprogramm, sondern um eine Touristenattraktion auf Kosten der Tiere!“

Angeketteter Tiger in Thailand © VIER PFOTEN 2014

Angeketteter Tiger in Thailand © VIER PFOTEN 2014

Laut Aussagen der thailändischen Naturschutzbehörde DNP (Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation) könnten die Mönche nun gezwungen sein, die Tiger abzugeben. Bei der Kontrolle wurden 147 Tiger gezählt. Da die Tiere von Hand aufgezogen wurden, können sie nie wieder ausgewildert werden. Für VIER PFOTEN steht fest: Der Tempel bietet keine Möglichkeiten, die Tiger artgerecht unterzubringen. Derzeit gibt es aber keine Einrichtung in Thailand, die so viele Tiger unterbringen könnte. Dr. Khalil: „Wir möchten uns aktiv an einer nachhaltigen Lösung beteiligen, nämlich einem lebenslangen sicheren Zuhause für die Tiger. VIER PFOTEN hat die nötige Expertise im Bereich Grosskatzen. Wir zählen nun auf die Mithilfe der Mönche und der Behörden vor Ort. Letztere müssen freilich erst die Rahmenbedingungen für ein neues Tigerschutz-Zentrum in Thailand schaffen. Dieses kann durchaus für Besucher offen stehen, muss jedoch den natürlichen Bedürfnissen dieser stolzen Wildtiere Rechnung tragen.“

Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemässe Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere sowie ein Ende von Tierversuchen. Bären und Grosskatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Strassenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das Schweizer Büro unter der Leitung von Julie Stillhart ist eine von weltweit 11 Niederlassungen und feiert in diesem Jahr 15-jähriges Bestehen.

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Über Leonard Wüst

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