Ab wann rechnet sich eine Wärmedämmung?

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Heizkosten senken

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Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit der Frage, ab wann sich eine energetische Sanierungsmaßnahme wirtschaftlich rechnet. Die Ergebnisse sind dabei mitunter gegensätzlich, weil sie auf Grundlage von einigen wenigen Durchschnittswerten errechnet wurden und die große Anzahl unbekannter und vor allem schwankender Faktoren außen vor lassen. So werden im Ergebnis stark unterschiedliche Amortisationszeitpunkte präsentiert, die letztlich zu Verunsicherungen führen und der Debatte um die Wirtschaftlichkeit mehr schaden als nutzen.

Das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) hat daher im Auftrag des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie (GDI) e.V. in einer neuen Untersuchung nicht mehr Zeitpunkte, sondern Zeiträume errechnet, in denen sich eine energetische Sanierungsmaßnahme amortisieren kann. Zu den Faktoren, unter denen eine solche Angabe geschieht, zählen die Wissenschaftler u.a. die mögliche Realzinsentwicklung von 0 bis 3 Prozent, die Bandbreite des Ausgangsenergiepreises von 0,06 bis 0,16 Euro pro Kilowattstunde, den Ausgangszustand des Hauses sowie das jahresbedingte Wetter und die Klimaregion, in der die Immobilie steht, aber auch die Entwicklung der jährlichen Energiepreissteigerung von 2,5 bis 7,5 Prozent.

„Einen festen Zeitpunkt zu definieren, ab dem sich eine Maßnahme rechnet und dieses Ergebnis auf jedes Objekt einfach zu übertragen, ist eine Betrachtung, die Fehlinterpretationen beinhalten muss“ sagt Prof. Dr. Andreas Holm vom FIW. „Bei der Betrachtung der Frage nach der Wirtschaftlichkeit von wärmedämmenden Maßnahmen kann man sich nicht nur überschlägiger Werte bedienen, es müssen zahlreiche Optionen in ihrer möglichen Bandbreite durchgerechnet werden: Wenn sich etwa im nächsten Jahr der Ölpreis verdoppelt, amortisiert sich die Maßnahme schneller als gedacht. Steigen die Energiepreise plötzlich dauerhaft langsamer, rechnet sich die gleiche Maßnahme erst später. Und bei einem Gebäude in Freiburg muss aufgrund der klimatischen Bedingungen auch anders gerechnet werden als bei einem Gebäude im Fichtelgebirge. Mit dem sogenannten stochastischen Ansatz können wir Von-Bis-Zeiträume definieren, die sich mit den jeweiligen Faktoren konkretisieren lassen.“

Marianne Tritz, Geschäftsführerin des GDI, sieht in diesen Berechnungen eine Chance, die Debatte um die Wirtschaftlichkeit von Dämmmaßnahmen zu versachlichen: „Jede energetische Sanierungsmaßnahme wird unter individuellen Bedingungen ausgeführt. Genaue Aussagen zur Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Maßnahme können aber nur dann gegeben werden, wenn diese Randbedingungen hinreichend bekannt sind. So kommt man zu objektbezogenen Ergebnissen, bei denen sich die eine Maßnahme rechnet und eine andere Maßnahme nicht rechnet. In der Studie des FIW sehen wir daher eine gute Grundlage, die Wirtschaftlichkeitsdebatte auf einer anderen Ebene zu führen. Die Untersuchung verdeutlicht, dass sich allgemeingültige Aussagen über die Wirtschaftlichkeit von Dämmmaßnahmen nicht einfach so treffen lassen.“

(ots) / Bild: Rolf  / pixelio.de

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Über Leonard Wüst

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