Prix Caritas geht an italienischen Journalisten – Einsatz für Mittelmeer-Flüchtlinge ausgezeichnet

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Caritas Schweiz

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Luzern (ots) – Mit dem Prix Caritas 2015 wurde in Luzern der italienische Journalist, Autor, Filmer und Blogger Gabriele del Grande ausgezeichnet. Der Basler Bischof Felix Gmür würdigte das Engagement des Preisträgers. Dieser setzt sich seit mehr als zehn Jahren publizistisch für Migranten und Flüchtlinge ein, die an den Toren Europas stranden.

Träger des Prix Caritas 2015: Im Dokumentarfilm "Io sto con la sposa" begleitet Gabriele del Grande (links) Flüchtlinge, die als Hochzeitsgesellschaft getarnt nach Schweden reisen.

Träger des Prix Caritas 2015: Im Dokumentarfilm „Io sto con la sposa“ begleitet Gabriele del Grande (links) Flüchtlinge, die als Hochzeitsgesellschaft getarnt nach Schweden reisen.

Der 33-jährige Italiener Gabriele del Grande hat das Schicksal zahlreicher Migranten und Flüchtlinge in Büchern und Zeitungsartikeln dokumentiert. Er stellte sehr rasch fest, dass es über Migranten keine Statistiken gab. Deshalb intensivierte er seine Nachforschungen und veröffentlichte sie auf seinem Blog „Fortress Europe“ (Festung Europa), der mittlerweile in 21 Sprachen übersetzt wird. Gabriele del Grande: „Ungefähr 200 000 Migranten und Flüchtlinge kommen jährlich über das Mittelmeer. Im Verhältnis zu den 507 Millionen Bewohnern der Europäischen Union ist das sehr wenig – weniger als ein halbes Promille! Das verkraftet Europa problemlos.“

Bischof Felix Gmür

Bischof Felix Gmür

Wie Bischof Felix Gmür in seiner Laudatio hervorhob, verdiene del Grande Respekt und Anerkennung für seinen konsequenten und kritischen Blick auf die europäische Migrationspolitik. Diese sei vergiftet vom Gedanken der Abschreckung, sozial folgenschwer, aber wirkungslos: „Die Menschen kommen dennoch. Sie lassen sich nicht abschrecken. Wer wegen Krieg, Gewalt, politischer Unterdrückung oder fehlender Zukunftschancen flieht, der lässt sich von verschlossenen Grenzen nicht abhalten.“

Die Flüchtlinge, die Europa nicht haben wolle, „sind Menschen wie Sie und ich“, bekräftigte der Bischof. Sie hätten eine Würde, die es ohne Wenn und Aber zu achten und zu schützen gelte. Die unantastbare Würde des Menschen sei nicht an den Aufenthaltsstatus gebunden, sie komme ihm kraft seines Menschseins zu. Felix Gmür: „Deshalb sollten wir in der Flüchtlings- und Migrationspolitik eine stärkere Anteilnahme statt Abschottung, mehr Grosszügigkeit statt Gleichgültigkeit, mehr Menschenfreundlichkeit statt Menschenverachtung an den Tag legen.“ Dies gelte gerade auch für diejenigen, die politische Entscheidungen zu treffen haben.[content_block id=29782 slug=ena-banner]

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