Laut WHO ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung. Aufgrund der Abnahme der Ozonschicht und damit des natürlichen Filters in unserer Atmosphäre steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen alarmierend an. Wird er rechtzeitig erkannt, kann er jedoch in den meisten Fällen geheilt werden.
Bislang ist die Diagnose zeitaufwendig und kostspielig: Zunächst diagnostiziert der Hautarzt mittels Dermatoskop. Im Zweifelsfall erfolgen eine Biopsie und eine Laboranalyse, die bis zu drei Wochen dauern kann. Erst dann ist gegebenenfalls eine Behandlung möglich. Über 50% der Proben sind gutartig.
Ein im September 2014 gegründetes Start-up – DAMAE Medical – hat nun eine Möglichkeit gefunden, mit Hilfe der optischen Bildgebung Tumorzellen direkt unter der Hautoberfläche aufzuspüren. Ein Prototyp wird Ende 2015 klinisch getestet. Weitere klinische Studien sollen 2016 erfolgen und die Markteinführung ist für 2017 geplant.
Das innovative Instrument geht auf eine 2013 patentierte Erfindung des am Institut für Optik tätigen lehrbeauftragten Forschers, Arnaud Dubois, zurück. Aufbauend auf seiner Idee wurde das Start-up gegründet und die Innovation weiterentwickelt. Sie beruht auf einem neuen medizinischen Bildgebungsverfahren, das Licht nutzt, um optische Interferenzen unter der Hautschicht des betroffenen Gewebes zu erzeugen. Ausgehend von diesen Interferenzen werden Bilder in Echtzeit (10 pro Sekunde), mit einer Auflösung von etwa 1 Mikrometer erzeugt. Sie reichen etwa 1 mm unter die Haut.
Dank dieses neuen Diagnoseverfahrens können bösartige Zellen schneller aufgespürt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Somit steigt die Heilungschance rapide an und die Kosten für das Gesundheitssystem werden spürbar verringert.
(idw)[content_block id=29782 slug=ena-banner]