Der Online-Modehändler Zalando stellt für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang in Aussicht. Dem Internet-Modehändler machen höhere Kosten und eine schlechtere Zahlungsmoral zu schaffen.
Europas grösster Online-Modehändler Zalando spürt die schlechte Zahlungsmoral seiner Kunden beim Gewinn. Im zweiten Quartal werde das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) zwischen 22 und 37 Mio. € liegen, kündigte der Berliner Konzern an. Im Vorjahreszeitraum waren es 35 Mio. € gewesen. Die seit Herbst börsennotierte Zalando-Aktie gab um 5% nach.
Langwierige Mahnverfahren
Zuletzt kämpfte Zalando damit, dass Kunden ihre Rechnungen erst nach langwierigen Mahnverfahren oder gar nicht beglichen. In Deutschland – dem wichtigsten Markt für Zalando – kann sich der Kunde beim Kauf auf Rechnung 14 Tage Zeit lassen, bis er bezahlt. Im Vergleich zur Vorkasse, wie sie andere Versender verlangen, bedeutet das höhere Zinskosten und ein beträchtliches Ausfallrisiko. Je lockerer die Zahlungsbedingungen, desto grösser ist andererseits auch die Lust der Kunden, im Netz shoppen zu gehen. Der Umsatz von Zalando stieg von April bis Juni um 33% bis 35% auf 727 bis 738 Mio. €.
Aktie gibt deutlich nach
Die Zalando-Aktie gab nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen um 5% auf rund 32 € nach. Zalando war im Herbst mit einem Ausgabepreis von € 21.50 an die Börse gegangen.
In der ersten Jahreshälfte steigerte Zalando den Umsatz um gut 30% auf 1,37 bis 1,38 Mrd. €. Beim bereinigten Ebit rechnet Zalando mit 51 bis 66 Mio. €, was im Halbjahr einer Marge von rund 4% entspricht. Im zweiten Quartal hatten Ausfälle und Verzögerungen beim Begleichen der Rechnungen die Marge gedrückt, die auf 3 bis 5% sank – nach zuvor 6,4%. Die endgültigen Quartalszahlen will Zalando am 13. August vorlegen und dann auch Aussagen zur Prognose fürs Gesamtjahr treffen. Quelle: Xing, NZZ[content_block id=29782 slug=ena-banner]