Der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Dresden Professor Veit Roessner hat herausgefunden, dass Kinder während der ersten zwei Lebensjahre vom Besuch einer Kindertagesstätte sehr stark profitieren. In einer Untersuchung unter 4000 Kindern im Einschulungsalter in Dresden konnte er den präventiven Effekt eines frühen Betreuungsbeginns nachweisen.
Je früher die Kinder in eine Einrichtung kamen, desto niedriger war das Risiko für psychische Störungen. „Bei Jungen und Mädchen hingegen die erst mit drei oder vier Jahren in eine Kindertagesstätte kamen, war die Wahrscheinlichkeit für psychische Auffälligkeiten wie Hyperaktivität doppelt so hoch.“
Den positiven Effekt konnten die Forscher in allen sozialen Schichten messen – bei Kindern von Alleinerziehenden genauso wie in sogenannten intakten Familien, bei Müttern und Vätern mit Abitur genauso wie bei Eltern ohne abgeschlossene Ausbildung.
Die Resultate der Studie zeigen, dass der ewige Glaubenskrieg Kita ja oder nein keineswegs sein müsse, erklärt Professor Roessner. Natürlich seien Eltern wichtig für die Entwicklung ihrer Kinder, aber deswegen müssten sie nicht 24 Stunden um den Nachwuchs kreisen. „Die heutigen Kitas sind der moderne Ersatz für Großfamilien und ein intaktes Dorfleben“, so Professor Roessner.
Quellen: ots / stern / Bild: S.v.Gehren / pixelio.de[content_block id=29782 slug=ena-banner]