Zürich (ots) – Die Stiftung für Tierschutz und Ethik / ProTier begrüsst das Ende der Elefantennummern im Circus Knie. Wildtiere, insbesondere Elefanten, gehören nicht in den Zirkus. Nun ist die Zeit gekommen, auch in der Schweiz ein Wildtierverbot für Zirkusse durchzusetzen.
Das Leben im fahrenden Betrieb mit Dutzenden von Standortwechseln ist für die Tiere eine enorme Belastung. Hinzu kommt die Haltung in nicht artgerechten Käfigen, welche die gesetzlichen Mindestmasse, die für Zoos und Privathalter gelten, nochmals unterschreiten dürfen. Und das alles nur zu unserer Unterhaltung – stressvolle Auftritte in der Manege wo die Tiere zu Clowns und unfreiwilligen Unterhaltern degradiert werden. Vielfach ist die Inszenierung der Tiere unwürdig und hat absolut nichts mit deren „artgerechten Verhaltensweisen“ zu tun, wie es Zirkusse gerne propagieren.
So erfreulich das Aus für die Elefanten im Zirkus Knie auch ist, Eines ist klar: „Knie hat mit diesem letztlich doch nicht ganz so freiwilligen Entscheid kein Zeichen gegen Elefanten im Zirkus gesetzt, sondern lediglich ein Zeichen für die Zucht“ gibt Nathalie Dubois, Geschäftsführerin von ProTier zu bedenken. Denn Knies Verzicht begründet sich nicht durch seine Einsicht, dass Elefanten nicht in die Manege gehören sondern durch klare Auflagen aus dem Zuchtprogramm. Wer im europäischen Zuchtprogramm züchten will, darf keine Elefanten im fahrenden Betrieb (Zirkus) mitführen.
Der Zeitpunkt ist nun da, sich für ein grundsätzliches Wildtierverbot im Zirkus einzusetzen. Lediglich ein Appell an andere Zirkusse auf Wildtiere zu verzichten, wie ihn der Schweizer Tierschutz STS macht, genügt aus Sicht von ProTier in keinster Weise. Wildtiere in Zirkussen sind weder zeitgemäss noch ethisch tragbar. Dies haben die bereits 18 europäischen Länder, welche ein Wildtierverbot bereits eingeführt haben, bereits erkannt.
„Die Schweiz hat nun die Gelegenheit nicht weiter abseits zu stehen und für die Tiere im Zirkus ein klares Zeichen zu setzen“ sagt Nathalie Dubois. Und sie fügt an „Es darf kein Comeback von Elefanten in der Manege geben, dafür werden wir uns einsetzen“.
ProTier hatte bereits im Jahr 2013 erfolgreich eine amtliche Prüfung einer Dressurnummer mit Elefanten im Circus Knie angestossen. Im Rahmen der neuen Wildtierverordnung Anfang Februar hatte sich ProTier öffentlich dazu geäussert, dass darin die Haltungsbestimmungen für Zirkustiere aus Tierschutzsicht nicht befriedigend geregelt sind und Mängel bestehen. Dazu hatte ProTier eine „Bewilligungspflicht“ für Tier-Dressurnummern gefordert. Es sollte im Rahmen des Antrags um Erteilung der Tourneebewilligung angegeben werden müssen, welche Tierarten eingesetzt werden sowie klare Angaben gemacht werden zum Inhalt, Aufbau und Dauer der Nummer sowie zum Belastungsgrad der Tiere. Die Behörden hätten aufgrund dieser Angaben eine Dressurnummer genehmigen oder auch ablehnen können. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat diesen Vorschlag nicht aufgenommen.
ProTier – Stiftung für Tierschutz und Ethik
Die Stiftung verfolgt den Zweck, den Tierschutzgedanken umfassend zu fördern. Sie setzt sich aktiv ein für die Verbesserung und die nachhaltige Umsetzung des Tierschutzes in der Praxis und kämpft gegen Missstände im Umgang mit Tieren und gegen Tierleid. Sie engagiert sich für artgerechte Lebens- und Haltungsbedingungen für Tiere und ihre Respektierung und Achtung als empfindsame, leidensfähige Lebewesen.