Unrecht aufzeigen – und für Menschenrechte kämpfen
Vom 3. bis 6. Dezember 2015 werden im stattkino Luzern zum sechsten Mal die FilmTage Luzern: Menschenrechte durchgeführt. Auf dem Programm stehen vierzehn packende Filme aus aller Welt, die unter die Haut gehen, aufrütteln und zum Handeln ermutigen. Im Anschluss an die Filme zeigen Regisseure und Menschenrechts-Experten/innen in Gesprächen Hintergründe auf und stellen Kriege, Konflikte und Gewalt in einen globalen Zusammenhang.
«Der politische und gesellschaftliche Umgang mit Migration und Flüchtlingen bildet den Schwerpunkt der diesjährigen FilmTage Luzern: Menschenrechte, zu denen rund 800 Besucher/innen erwartet werden», sagt Mailin Scherl, Projektleiterin und Bildungsbeauftragte bei COMUNDO. Der Eröffnungsfilm «Dirty Gold War» (03.12., 19 Uhr) des Dokumentarfilmers Daniel Schweizer behandelt ein brandaktuelles Thema. Der Film führt hinter die Kulissen des gewinnträchtigen Goldabbaus, der in zahlreichen Gebieten Ursache für bewaffnete Konflikte und Menschenrechtsverletzungen ist. In der Podiumsdiskussion im Anschluss an den Film diskutieren Daniel Schweizer, Christoph Wiedmer (Geschäftsleiter Gesellschaft für bedrohte Völker) und Anne-Marie Holenstein (Mitglied des Initiativkomitees der Konzernverantwortungsinitiative KOVI) über den Rohstoffabbau und mögliche Lösungsansätze wie die kürzlich lancierte KOVI (www.comundo.org/kovi). Weitere Filme geben Einblick in die schwierigen Lebensbedingungen junger Lesben und Schwulen in Kamerun, rumänischer Roma-Kinder in Frankreich und eines äthiopischen Mädchens, das nach einer Tötung aus Notwehr zum Tode verurteilt wird.
Nicht wegschauen – diskutieren und aktiv werden
- Szenenbild aus Algún día es mañana
- Szenenbild aus Dirty Gold War
«Die FilmTage Luzern: Menschenrechte thematisieren Menschenrechtsfragen, die bei uns in der Schweiz noch zu wenig öffentlich debattiert werden», sagt Ricardo Torres, Regisseur von «Algún día es mañana» (05.12., 11 Uhr). Sein Film ermöglicht, sich in die prekäre Situation der Bauern hineinzuversetzen, die im Süden Kolumbiens von einem Agro-Konzern von ihren Grundstücken vertrieben werden. Im Anschluss an den Film erfahren die Besucher/innen im Gespräch mit Ricardo Torres mehr über die Palmöl-Problematik und die Möglichkeit, durch Konsumentscheide Einfluss zu nehmen. Auch Aida Schläpfer, Regisseurin des Kurzfilms «Noun» (05.12., 18.30 Uhr) ist überzeugt, dass Plattformen wie die FilmTage Luzern: Menschenrechte wichtig sind, um Sensibilisierungsarbeit zu leisten: «In einer Zeit, wo uns täglich Schreckensbilder aus Krisenregionen erreichen, Menschen auf offenem Meer ertrinken oder eingepfercht in Lastwagen ersticken, darf es nicht sein, dass uns Kriege als etwas Normales erscheinen und wir angesichts solch schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen kapitulieren und wegschauen.»
Organisiert werden die FilmTage Luzern: Menschenrechte vom RomeroHaus, dem stattkino und dem Institut für Sozialethik der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Der internationale Tag der Menschenrechte am 10. Dezember bildet seit 2010 den Anlass für die alljährliche Durchführung.
Programm
Programm und Details zu den einzelnen Filmen unter
www.romerohaus.ch/filmtageluzern