Zürich (ots) – GastroSuisse hat die Ja-Parole zum Bau eines Sanierungstunnels am Gotthard beschlossen. Der Bau einer zweiten Röhre ist die einzige Lösung, um die sichere Verbindung ins Tessin zu gewährleisten und die drohende Isolation des Südkantons abzuwenden. Ein Nein empfiehlt der Verband für Hotellerie und Restauration bei der Initiative „Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!“.
Eine konstante, sichere Nord-Süd-Verbindung ist für die Schweizer Wirtschaft und den Tourismus unabdingbar. „Die zweite Gotthardröhre ist die einzige nachhaltige Lösung, um eine sichere Verbindung ins Tessin zu gewährleisten“, stellt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse und Hotelier in Kandersteg, dezidiert fest. Der Handel, auch mit Italien, darf nicht gefährdet werden und muss während der Tunnelsanierung garantiert sein.
„Würde das Tessin während 900 Tagen vom Rest der Schweiz abgeschnitten, hätte das verheerende Folgen“, davon ist Casimir Platzer überzeugt. Das wäre ohne zweite Tunnelröhre jedoch Realität. Der während der Tunnelsperrung angebotene Bahnverlad würde dem Kapazitätsbedarf nicht gerecht.
Eine Tunnelsperrung hätte gravierende Folgen für den Tourismus im Tessin, das bereits heute durch die Frankenstärke und den harten grenzüberschreitenden Wettbewerb über Gebühr belastet ist. „Eine Abschottung kann sich das Tessin nicht leisten!“, erklärt Massimo Suter, Präsident von GastroTicino und Restaurantbesitzer in Morcote. Tatsache ist, dass der Tourismus im Tessin 22’100 Arbeitsplätze bietet und rund 10 Prozent des BIP erwirtschaftet, was deutlich über dem Schweizer Durchschnitt liegt. „Das Tessiner Gastgewerbe ist auf die Gäste von der Alpennordseite angewiesen!“ Im Oktober 2015 zum Beispiel stammten 76 Prozent der Logiernächte im Tessin von Gästen aus der Schweiz und aus Deutschland. 2,31 Millionen Logiernächte pro Jahr (2014) verdeutlichen die grosse Bedeutung einer funktionierenden Nord-Süd-Verbindung für den Tessiner Tourismus.
Nein zur „Spekulationsstopp-Initiative“
Eine ablehnende Haltung nimmt GastroSuisse gegenüber der Volksinitiative „Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!“ ein. Das hohe Ziel, Nahrungsmittel für Entwicklungsländer zu vergünstigen, kann mittels dieser Volksinitiative nicht erreicht werden. Eine Beschränkung der Termingeschäfte in der Schweiz hätte keinerlei Wirkung auf globaler Ebene. Demgegenüber würde die Schweizer Lebensmittelwirtschaft im internationalen Wettbewerb deutlich geschwächt. GastroSuisse ist grundsätzlich gegen unnötige Regulierungen und Handelshemmnisse und empfiehlt deshalb, diese Initiative gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln abzulehnen.
GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Rund 20’000 Mitglieder, davon gegen 3000 Hotels, organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen, gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an.[content_block id=29782 slug=ena-banner]