Zürich (ots) – Produkte wie Gänseleber, Daunenjacken und Kleidung mit Pelzbesatz liegen zu Weihnachten oft als Geschenk verpackt unter dem Weihnachtsbaum. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN weist auf das grosse Tierleid hin, das mit solchen Produkten verbunden ist.
In der Weihnachtszeit ist die Konsumfreude gross. Die Leute sind auf der Suche nach schönen und exklusiven Geschenken, die sie ihren Liebsten unter den Weihnachtsbaum legen können. Leider ignorieren viele Konsumenten das grosse Tierleid, das mit einigen beliebten Geschenken verbunden ist. VIER PFOTEN macht deshalb unter anderem mit Hilfe von Boxweltmeisterin Regina Halmich auf das Tierleid, dass in gewissen Produkten steckt, aufmerksam. Dass Pelz wieder Einzug in die Mode erhalten hat, ist unübersehbar. Aber auch Daunenprodukte sind nach wie vor sehr beliebt. Über die Herkunft der Daunen weiss ein Grossteill der Bevölkerung jedoch nicht Bescheid. Auch Stopfmastprodukte wie Gänseleber erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit.
Regina Halmich gegen Stopfmast und Lebendrupf
Dass es wichtig ist, die Gesellschaft auf die Missstände bei der Produktion solcher Artikel aufmerk-sam zu machen, findet auch die deutsche Boxweltmeisterin Regina Halmich und engagiert sich dementsprechend. Vor einigen Wochen wurde ein viraler Spot mit der Tierfreundin produziert: „Hallo Leute, ich bin Regina Halmich. Ich werde immer wieder gefragt, Boxen, ist das nicht brutal? Ich zeige euch mal, was wirklich brutal ist“, sagt sie zu Beginn des Spots. Dann beschreibt sie die grausame Prozedur des Lebendrupfs: „Gänse werden bei lebendigem Leib gerupft, einmal, zweimal, bis zu 16 Mal, damit sie mehr Geld einbringen. Dabei reisst natürlich oft die Haut ein. Die wird dann einfach mit Nadel und Faden zugenäht – ohne Betäubung.“
Daunenverarbeiter müssen sich zertifizieren
Daunenprodukte sind auch Julie Stillhart, Länderchefin VIER PFOTEN Schweiz, ein Dorn im Auge: „Daunen findet man überall: in Bettwaren, Zierkissen, als Fütterung in Outdoorbekleidung und Jacken. Die Konsumenten hinterfragen die Herkunft der Daunen höchst selten und oft können auch die Anbieter keine zertifizierte Lieferkette aufzeigen. Woher die Daunen in den vielen Daunenprodukten stecken, ist daher oft unklar. Oft kommen die Daunen aus Lebendrupfbetrieben in Asien. Dort werden bis zu 3’000 Tiere innert fünf Stunden gerupft.“ Seit letztem Jahr gibt es zwei unabhängige Kontroll-Systeme, die Transparenz schaffen sollen. Die Daunenverarbeiter müssen ihre Lieferkette komplett offenlegen. Unabhängige Kontrolleure prüfen sämtliche Produktionsschritte vom Zuchtbetrieb bis zum Endprodukt. Diese Systeme werden bisher aber nur von einigen Herstellern der Outdoor-Industrie genutzt. Die Bettwaren-Industrie, die weit mehr Daunen abnimmt und wesentlich grösser ist als die Outdoor-Industrie, implementiert bisher keine vollständige Rückverfolgbarkeit[content_block id=29782 slug=ena-banner]