Plätze, Parks und Quartiere mit der Bevölkerung planen und nutzen: Ein neuer Ratgeber für Städte und Gemeinden sagt, worauf es dabei ankommt

Spread the love
 Schweizerischer Städteverband

Schweizerischer Städteverband

Bern (ots) – Die Bevölkerung bei der Gestaltung öffentlicher Räume mitwirken zu lassen, gehört heute in vielen Städten und Gemeinden zum Selbstverständnis demokratischer Planung. Partizipative Verfahren zum Erfolg zu bringen, ist aber eine komplexe Aufgabe. Ein neuer Ratgeber sagt, worauf es ankommt. So muss etwa von Beginn an klar sein, welche Mitspracherechte der Bevölkerung gewährt werden. Und es gilt, die Nutzung in den Fokus zu nehmen, etwa indem Bewilligungsverfahren überprüft werden.

Mit klassischen Planungsverfahren lassen sich die vielfältigen Anforderungen, die heute an den öffentlichen Raum gestellt werden, oftmals nicht mehr erfassen. Deshalb setzen die städtischen Verwaltungen vermehrt auf partizipative Prozesse: Die Bevölkerung soll mitbestimmen können, wie ein Bauwerk entsteht und wie Parks und Plätze genutzt werden. Solche Verfahren sind jedoch sehr zeit- und kostenintensiv und bedingen deshalb eine präzise Vorbereitung. Das Zentrum öffentlicher Raum ZORA des Schweizerischen Städteverbandes hat mit acht Städten Erfahrungen ausgewertet und ein Handbuch zur Planung partizipativer Prozesse erarbeitet.

Eine dafür erstellte Studie zeigte, dass in der Vorbereitung der Mitwirkungsverfahren gelegentlich zu stark auf methodische Fragestellungen fokussiert wird. Aus Sicht der Autoren ist es unabdingbar, vor der Frage nach dem «Wie?», die Gründe und die Ziele der Mitwirkung im konkreten Kontext zu definieren: Welche Wirkung sollen die Ergebnisse erhalten? Wie beeinflussen sie andere Entscheidungsgremien, zum Beispiel das Parlament, die Regierung oder die Verwaltung? Wo kann Einfluss genommen werden? Das Handbuch liefert hierzu einen Leitfaden. Zentrales Anliegen der Studie ist zudem die Empfehlung, Mitwirkungsverfahren nicht nur auf Gestaltungs- und Baufragen zu beschränken. Es sollte auch die soziale und gesellschaftliche Komponente einbezogen werden. Eine Möglichkeit ist, Bewilligungsverfahren zur Nutzung öffentlicher Plätze zu überarbeiten. Oft entstehen aus Partizipationsprozessen wichtige Folgeprojekte: beispielsweise Vereine, die in einem Park Anlässe organisieren möchten. Gerade in der Diskussion solcher Nutzungsfragen können aber auch Konflikte an die Oberfläche treten. Der öffentliche Raum ist stets Gegenstand von Verhandlungsprozessen, die politisch begleitet und professionell gestaltet werden müssen.

Zur Erarbeitung des Handbuches wurden Erfahrungen und Projekte aus den acht beteiligten Städten ausgewertet und mit Ergebnissen aus der Forschungsliteratur abgeglichen. Daraus entstand das Handbuch «Partizipation: Arbeitshilfe für die Planung von partizipativen Prozessen bei der Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums». Es kann in gedruckter Form unter info@zora-cep.ch für CHF 10.- bezogen werden und steht unter http://www.zora-cep.ch/ zum Download bereit.[content_block id=29782 slug=ena-banner]

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

Herzlich willkommen auf dem unabhängigen Nachrichtenportal für die Innerschweiz Bienvenue sur le portail de nouvelles indépendante pour la Suisse centrale Benvenuti nel portale di notizie indipendente per la Svizzera centrale Cordial bainvegni sin il portal da novitads independent per la Svizra interna Bine ați venit la portalul de știri independent de Central Elveția Welcome to the independent news portal for Central Switzerland Bonvenon al la sendependaj novaĵoj portalo por Centra Svislando 欢迎来到独立新闻门户瑞士中部