Blitzen statt blasen – dieses Prinzip könnte zukünftig bei Verkehrskontrollen zum Einsatz kommen: Physiker der Uni Würzburg haben einen Laser entwickelt, mit dem sich Alkohol in der Fahrerkabine eines Autos messen lässt. Aber der neue Laser kann noch viel mehr.
Sieht so die Verkehrskontrolle der Zukunft aus? Am Straßenrand wird ein besonderer Laser aufgestellt, der vorbeifahrende Autos durchleuchtet. Sein Licht wird von einem Spiegel zurückgeworfen, der auf der anderen Straßenseite steht. Dabei erfasst der Laser, ob sich Alkoholmoleküle im Innenraum des Fahrzeugs befinden. Die Moleküle geraten zum Beispiel durch den Atem eines alkoholisierten Fahrers in die Fahrzeugkabine.
Diese Lasermessung ist erstaunlich genau: Das neuartige Alkoholmesssystem schlägt Alarm, sobald im Auto eine Person sitzt, die mindestens 0,1 Promille Alkohol im Blut hat. Ob allerdings der Fahrer oder der Mitfahrer alkoholisiert sind, kann das Gerät nicht erkennen. „Die Polizei könnte das System aber für eine Vorauswahl nutzen, verdächtige Wagen aus dem Verkehr ziehen und sie dann genauer überprüfen“, sagt Martin Kamp, Physiker von der Universität Würzburg.
Bekannte Technik als Basis
Martin Kamp hat die neue Lasertechnologie (Interbandkaskaden-Laser) gemeinsam mit Professor Sven Höfling am Lehrstuhl für Technische Physik entwickelt. Dafür griffen die Wissenschaftler auf eine bekannte Technik zurück, die lasergestützte Stand-Off-Detektion, die hilft, gefährliche Substanzen beispielsweise an Flughäfen oder bei Großveranstaltungen zu erkennen.
Bisher wurde diese Art von Detektion eingesetzt, um Gefahren wie Sprengstoffe zu erkennen: Wird das Licht des Lasers von Sprengstoffen reflektiert, ist die spektrale Verteilung der zurückgeworfenen Strahlen aufschlussreich: „Die Wellenlängen geben Auskunft darüber, woraus das Objekt besteht“, so Kamp.
(idw) / Bild: Polizei Minden Luebbecke[content_block id=29782 slug=ena-banner]