Zürich (ots) – Die Schweizer Bevölkerung ist ungebrochen umweltbewusst, wie die heute veröffentlichte Univox-Umwelt-Studie 2015 zeigt. Über drei Viertel der Befragten begrüssen die Energiewende und eine Mehrheit möchte Ölheizungen mit Übergangsfrist verbieten.
Die neue Ausgabe der langjährigen Univox-Umwelt-Studie von gfs-Zürich liefert das erste umfassende Bild des Schweizer Umweltbewusstseins seit den Wahlen. Sie untersucht auch die Einstellungen zu Klimaschutz und Energiewende, dem grössten laufenden Projekt in der Umweltpolitik. Die Unterstützung für die Energiewende hält auf hohem Niveau an: 77% schätzen sie als positiv oder eher positiv ein (Vorjahr: 77%). 57% halten sie für machbar (Vorjahr: 55%). 61% wünschen mehr politischen Einsatz fürs Klima, etwa ein Verbot von Ölheizungen mit Übergangsfrist (50%). Bloss knapp ein Viertel spricht sich gegen ein solches Verbot aus. Nur gerade 15% sehen wirtschaftliche Nachteile in einer Energiewende, drei Mal mehr sehen Vorteile. 60% der Studien-Teilnehmer schätzen generell die Umweltbelastung als grosse bis sehr grosse Bedrohung für unseren Wohlstand ein.
Pestizide und andere Umweltgifte grösste Umweltsorge
Das Umweltbewusstsein ist ungebrochen: Eine klare Mehrheit sieht sich selbst überdurchschnittlich gut beim Umweltbewusstsein (58%, +1%) wie beim Umweltverhalten (50%, +2%). Als grösste Probleme werden Pestizide und andere Umweltgifte (83%), Atomkraftwerke (70%), Gentechnik in der Landwirtschaft (70%) und Klimawandel (69%) angesehen (gestützte Frage). Alle staatlichen Massnahmen für mehr Umweltschutz stossen mehrheitlich auf Zustimmung, insbesondere wenn es um Energiesparen, saubere Luft, Schutz des Bodens und Klimaschutz geht. Bei der Luftverschmutzung finden gar 81% der Befragten, es brauche zusätzliche Massnahmen. Dabei kommen mehr Transparenz (offizielles Label für umweltfreundliche Produkte, 54%) und finanzielle Lenkung (Abgaben auf umweltschädlichen Produkten, 53%) am Besten an. Die Skepsis gegenüber der Atomkraft bleibt auf hohem Niveau stabil (64% halten die Risiken der Atomkraft für nicht tragbar).
Andreas Schaub, Institutsleiter gfs-zürich, kommentiert: «Die zuverlässigsten Aussagen liefert der Langzeitvergleich über mehrere Jahre. Auffällig ist, dass Umweltanliegen eine auf hohem Niveau stabile Unterstützung geniessen, obwohl in der öffentlichen Diskussion Flüchtlinge, Frankenkurs und verwandte Themen dominieren.» Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz, sagt: «Univox Umwelt macht deutlich: Die Menschen wollen mehr Umweltschutz und sehen den Staat da in der Pflicht. Dies ist eine wichtige Botschaft an die Politik.»
Weitere Informationen
Die repräsentative Univox-Umwelt-Studie von gfs-zürich in Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz ist die umfassendste und älteste Langzeit-Beobachtung der Umwelt-Einstellung in der Schweiz. Im letzten November wurden dafür gut 1000 Personen telefonisch befragt. Die ganze Studie und Grafiken können Sie hier herunterladen: www.wwf.ch/medien[content_block id=29782 slug=ena-banner]