Die Ferienfluggesellschaft Edelweiss Air fliegt neu nonstop nach Rio de Janeiro. Und die Flugzeuge werden umgetauft mit Namen von Regionen, wo das Edelweiss wächst.
Heisse Sambarhythmen ertönten gestern Vormittag im Warteraum des Abfluggates D43. Braungebrannte Tänzerinnen, nicht sehr üppig bekleidet, tanzten mit riesigen Federhüten auf dem Kopf zu heissen Trommelwirbeln. Die Show war der Auftakt zum Erstflug der Edelweiss Air nach Rio de Janeiro. Auf den Tag genau nach 516 Jahren, als der portugiesische Seefahrer Pedro Alvares Cabral Brasilien entdeckte.
Der heutige CEO der 1995 vom ehemaligen Swissair-Kapitän Niklaus Grob gegründeten Ferienairline, Bernd Bauer, eröffnete die Erstflugzeremonie mit den Worten: „Es ist für mich und alle Mitarbeitenden der Edelweiss Air ein hochemotionaler Tag.“ Am Montag und Freitag fliegt die Airline ab nächster Woche nonstop nach Rio, zum weltberühmten Strand Copacabana, zum Zuckerhut und Corcovado mit seiner riesigen Jesusstatue.
Mit dem Erstflug nach Rio beginnt die Airline auch einen neuen Werbeauftritt. „Wir wollen mit unseren Flugzeugen Namen in alle Welt tragen, von Orten, wo die Edelweisse wachsen“, erklärte CEO Bauer die Absicht hinter dem neuen Werbekonzept. Alle Flugzeuge werden umgetauft. Samuel Zuberbühler, Marketing Manager Schweizer Tourismus, findet das neue Konzept ideal: „Es macht typische schweizerische Naturlandschaften international bekannt.“
Das Flugzeug, das die Linie nach Rio eröffnete, ein Airbus A300-300 CT mit der Immatrikulation HB-JHR ist mit einem zusätzlichen Treibstofftank im Rumpf ausgestattet. Damit steht für den mehr als elf Stunden dauernden Direktflug nach Rio genügend Kerosin zur Verfügung. Die neue Maschine wurde im März an die Edelweiss Air abgeliefert und in Zürich mit dem Interieur ausgestattet. Total sind 316 Sitzplätze eingebaut, 27 davon in der Businessklasse.
Dem Erstflug und der Einführung einer neuen Destination sind monatelange Vorbereitungen vorausgegangen. Auf dem Üetliberg stand in diesem Zusammenhang eine verkleinerte Nachbildung der Corcovado-Jesusstatue. Alain Chisari, Chief Commercial Officer der Edelweiss Air, bereitete die Einführung vor. Er freute sich, dass schon der Erstflug bis auf wenige Plätze ausgebucht war. Die Passagiere wurden am Gate mit einer Erfrischung oder einem Caipirinha begrüsst.
Die Taufzeremonie am Flugzeug fand ohne Champagnerflasche statt, der Aufprall hätte wohl unliebsame Spuren hinterlassen. Der bisher geheim gehaltene Namen „Chäserrugg“, dem Berg über der idyllischen Landschaft im Toggenburg, verdeckte ein Schweizerkreuz. Unter Jodel- und Schwyzerörgeliklängen eines jungen Toggenburger Trios, enthüllte CEO Bernd Bauer den neuen Namen des Flugzeuges. Die Vertreterin der Tourismusregion Toggenburg, Mélanie Eppenberger, durfte von der Edelweiss Air eine hölzerne Ruhebank in Form von Flugzeugsitzen in Empfang nehmen.
„Die neuen Namen, die Bemalung der Flugzeuge mit der prominenten Edelweissblüte und dem Zusatz ‚Switzerland‘, unterstreichen die Herkunft der Airline. Auch das Verpflegungskonzept, das Heimatgefühle auslöst, haben wir angepasst“, sagte CEO Bauer an der Taufe der „Chäserrugg“. Anschliessend begab er sich an Bord, zusammen mit der Edelweiss Geschäftsleitung, um den Erstflug nach Rio de Janeiro zu begleiten.
Kleine Fotodiashow der Flugzeugtaufe der Edelweissair am Flughafen Zürich (Fotos: Christian Dancker)
fotogalerien.wordpress.com/2016/04/23/die-chaeserrugg-fliegt-nach-rio/
Text: : Olav Brunner Fotos: Christian Dancker
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