Der Kanton Luzern schafft auf den 1. Januar 2017 eine eigene Dienststelle für das Asyl- und Flüchtlingswesen. Damit reagiert die Luzerner Regierung auf den stark anwachsenden Stellenbestand im Asyl- und Flüchtlingsbereich. Die Dienstellenleitung wird ausgeschrieben.
Auf den 1. Januar 2017 schafft der Kanton Luzern eine eigene Dienststelle für das Asyl- und Flüchtlingswesen (DIAF). Die Dienststelle wird dem Gesundheits- und Sozialdepartement angegliedert. Den Entscheid begründet die Luzerner Regierung einerseits mit dem starken Wachstum des Stellenbestandes im Asyl- und Flüchtlingswesens. Andrerseits soll damit der politisch hochsensible Bereich näher an die Departementsleitung geführt werden.
Seit Januar 2016 erbringt die Dienststelle Soziales und Gesellschaft (DISG) mit der Abteilung Sozialhilfe/Asyl- und Flüchtlingswesen die Aufgabe der Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden in Eigenregie. Durch die Mengenentwicklung bei den Asylsuchenden ist der Stellenbestand inzwischen auf 125 Vollzeitstellen, verteilt auf 160 Mitarbeitende, angestiegen. Aufgrund der zu erwartenden Entwicklung der Anzahl Asylgesuche und der Führung des Sozialdienstes Flüchtlinge werden bis Anfang 2017 rund 200 Vollzeitstellen besetzt sein.
Die Schaffung einer eigenen Dienststelle für das Asyl- und Flüchtlingswesen ist aus verschiedenen Gründen angezeigt. Die Abteilung Sozialhilfe/Asyl- und Flüchtlingswesen bindet momentan mehr als 80 Prozent der Personalressourcen der DISG. Mit ihrer Grösse, der Art der Aufgaben und der politischen Brisanz unterscheidet sich das Asyl- und Flüchtlingswesen markant von den anderen ebenfalls bedeutenden Gesellschaftsthemen der DISG. So soll die Gesamtsicht der Integration von Zugewanderten weiterhin von der DISG koordiniert und gesteuert werden; innerhalb des gesetzten Rahmens kann die Integration der Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen in Abstimmung mit den anderen Leistungen durch die neue DIAF gezielt gefördert werden.
Dienststellenleitung wird ausgeschrieben
Unter externer Leitung hat eine kantonale Projektgruppe die Aufbauorganisation der neuen Dienststelle definiert. Aufgrund der Erfahrungen, welche seit der Übernahme der operativen Aufgabenerfüllung im Asylbereich gemacht wurden und in Anbetracht der bevorstehenden Integration des Sozialdienstes Flüchtlinge wurde entschieden, die Dienststellenleitung und die Leitung des Stabs Asyl- und Flüchtlingskoordination auf zwei Personen aufzuteilen. Die Kernaufgabe der Dienststellenleitung liegt primär im Management des operativen Betriebes. Die Leitung Asyl- und Flüchtlingskoordination wird als Stabsstelle die Dienststellenleitung in der fachlichen Führung unterstützen und sich mit Konzept- und Projektarbeit substanziell in die Weiterentwicklung der Dienststelle einbringen. Die beiden Stellen werden ausgeschrieben.
Bisheriger Asyl- und Flüchtlingskoordinator verlässt Kanton
Ruedi Fahrni, Abteilungsleiter Sozialhilfe/Asyl- und Flüchtlingswesen hat sich aufgrund der anstehenden Veränderungen entschieden, seine Stelle per 31. Juli 2016 zu kündigen. «Wir nehmen diesen Entscheid mit grossem Bedauern zur Kenntnis», sagt Erwin Roos, Departementssekretär des Gesundheits- und Sozialdepartements. Mit seinem enormen Fachwissen habe Ruedi Fahrni das Asyl- und Flüchtlingswesen im Kanton Luzern in den vergangenen zweieinhalb Jahren geprägt und mit ausserordentlichem Einsatz den Aufbau der kantonseigenen Asylorganisation an die Hand genommen. Infolge seines grossen Ferien- und Gleitzeitguthabens verlässt Ruedi Fahrni den Kanton Luzern bereits Ende April 2016. Ad interim übernimmt Silvia Bolliger, Leiterin Kommunikation und Stellvertreterin des Departementssekretärs des Gesundheits- und Sozialdepartements die Leitung der Asylorganisation. Die Vertretung im Abteilungsbereich Sozialhilfe wird von Edith Lang, Leiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft, sichergestellt.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
- Gestalteter Gesellschaftswandel[content_block id=29782 slug=ena-banner]