Luzerner Theater: Wiederaufnahme Die lächerliche Finsternis

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Luzerner Theater nachts

Luzerner Theater nachts

2015 zum Stück des Jahres gewählt und nach der Uraufführung am Wiener Burgtheater zeitgleich an sechs Theatern innerhalb einer Saison gespielt – mit «Die lächerliche Finsternis» hat Wolfram Lotz einen aussergewöhnlichen Coup gelandet. In Luzern wurde die Schweizer Erstaufführung des Stücks mit Begeisterung gefeiert. Aus diesem Grund wird die Erfolgsproduktion aus dem UG auf die Bühne des Luzerner Theater verlegt. Für drei ultimativ letzte Vorstellungen werden die Schauspieler Samuel Zumbühl und Patrick Slanzi noch einmal zu Gast sein, ausserdem ergänzen Lilli Lorenz und David Michael Werner das Originalensemble.Hauptfeldwebel Pellner fährt zusammen mit Unteroffizier Dorsch in den Regenwäldern Afghanistans in einem Boot den Hindukusch hinauf. Sein geheimer Auftrag: Oberstleutnant Deutinger liquidieren, der im Wahn zwei Kameraden getötet hat. Es ist eine Reise durch die Wildnis und das Chaos der globalen Konflikte und Verwicklungen, aber auch eine Reise ins eigene Ich, in die finsteren Abgründe der eigenen Existenz. Irgendwann steht Deutinger vor Ihnen und konfrontiert sie angesichts der Schuldfrage mit der Mathematik des Krieges: «Letztendlich führen wir Krieg, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen sterben. Ich bin nicht irrsinnig. Es ist das Menschlichste, was hier möglich ist.»Somalia, Ex-Jugoslawien, Afghanistan – Wolfram Lotz verdichtet die Krisen und Konfliktherde der letzten Jahre zu einem ironisch zugespitzten, irrwitzigen Panorama, einer bedrohlichen, monströsen Welt, die es zu durchqueren gilt. Die Gesetze von Zeit und Raum scheinen ausser Kraft gesetzt, die Fahrt auf dem Fluss führt die Protagonisten immer tiefer ins «Herz der Apokalypse». Angesichts zunehmend undurchschaubarer Konfrontationslinien ringt der überforderte West-Europäer um Orientierung. Am Ende erwartet ihn nichts als rabenschwarze Dunkelheit.Wolfram Lotz, geboren 1981 in Hamburg, studierte Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft in Konstanz und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er ist Autor von Theaterstücken, Hör-spielen, Lyrik und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2011 mit dem Kleistförderpreis. Mit «Die lächerliche Finsternis» wurde er für den Mülheimer Dramatikerpreis 2015 nominiert und erhielt im selben Jahr den Nestroy-Theaterpreis (Autorenpreis) für das Stück.

Wiederaufnahme: Sonntag, 22. Mai 2016, 20.00 Uhr, auf der Bühne des Luzerner Theaters
Weitere Vorstellungen: 12. | 14. Juni 2016, jeweils 20.00 Uhr
Besetzung: Lilli Lorenz (Ultimo Michael Pussi / Tofdau), Elia Brülhart (Wolfram Lotz), Jörg Dathe (Reverend Carter / Karl Deutinger), Wiebke Kayser (Stefan Dorsch), David Michael Werner (Bojan Stojkovic), Patrick Slanzi (Lodetti), Samuel Zumbühl (Oliver Pellner)
Produktionsteam: Andreas Herrmann (Inszenierung), Viola Valsesia (Bühne), Silvana Arnold (Kostüme), Carmen Bach (Dramaturgie) www.luzernertheater.ch[content_block id=29782 slug=ena-banner]