Filmmuseum Potsdam
Der erste Tag der Pressereise listete ein ambitioniertes, dichtgedrängtes Programm, es gibt ja auch viel zu sehen und erfahren in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Nach einem schönen, gemütlichen Spaziergang ab unserem guten Hotel beim Nauener Tor, über den bunten Markt entlang malerischer Häuserfassaden, erreichten wir das historische Zentrum Potsdams, wo das Tagesprogramm startete. Der Auftakt, fast logisch, der ausgedehnte Besuch im 1981 als „Filmmuseum der DDR“ eröffneten, heutigen Filmmuseum Potsdam.
Ausführlich wurde uns durch Sebastian Stielke die spannende Geschichte des Museums erläutert und auch, anhand Fotografien und Filmsequenzen, buchstäblich vor Augen geführt. Anekdoten über grosse UFA Stars wie Marlene Dietrich oder Heinz Rühmann, über DDR Grössen wie Angelica Domröse und Manfred Krug, bis hin zu aktuellen Topshots z.B. Tom Cruise und Quentin Tarantino, alle haben sie ihre Spuren hinterlassen in Babelsberg, der einst grössten Filmfabrik der Welt, grösser und wichtiger als Hollywood, das erst nach dem zweiten Weltkrieg zur Nummer eins wurde.
Babelsberg ist auf bestem Weg dazu, sich seine einst führende Position wieder zurück zu erobern, wurden und werden doch heute schon wieder veritable Blockbuster und Strassenfeger, wie zum Beispiel : „Bridge of Spies, Grand Budapest Hotel, Inglorious Bastards” „Operation Walküre“ usw. teilweise, ja gar komplett in den Babelsberger Studios produziert, ebenso weltweit bekannte und ausgestrahlte Fernsehserien wie Homeland, oder der deutsche Dauerbrenner „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. So ist auch Studio 20 in der Halle Neue Film 2 mit seiner Gesamtfläche von 7355 m² das weltweit größte Filmstudio. Im Vergleich hat das größte Studio Hollywoods (Stage 15 der Sony Studios in Culver City) eine Gesamtfläche von nur 3900 m². Seit im Jahre 1912 in den Filmstudios Babelsberg der erste Stummfilm gedreht wurde, häufen sich Requisiten an, deren Anzahl übersteigt die Millionengrenze schon längst. Gegenstände, von denen jeder einzelne Geschichten erzählen könnte, über Stars und Sternchen die erschienen und verglühten, über auf und ab in der wechselvollen Geschichte unter verschiedenen politischen Systemen und unterschiedlichen Machthabern. Das erste Gebäude auf dem heute rund 460.000 Quadratmeter großen Areal der Medienstadt war das von der Filmproduktionsgesellschaft Deutsche Bioscope errichtete gläserne Filmatelier. Eine Fülle an Informationen und Bildern, obwohl wir wohl kaum einen Viertel des Museums gesehen hatten.
Nach einem kurzen Mittagslunch in der hauseigenen „Genusswerkstatt“ ging es schon weiter, vorbei am neuen brandenburgischen Landtag, der am Platz des ehemaligen Stadtschlosses im gleichen Stil errichtet wurde und wo am 8. Oktober 2014 die erste Sitzung stattfand, Richtung des imposanten Alten Marktes, wo eine Besichtigung der St. Nikolaikirche, inklusive Besteigung der Aussichtsplattform auf dem Programm stand. Hier war ein grossartiger Rundblick über die Stadt zu geniessen, bevor wir das neue Büro von Potsdam Marketing in Augenschein nahmen, anschliessend über den Freundschaftspark ins nah gelegene Park Café begaben, damit wir frisch gestärkt und erholt zum Abschluss dieses ersten Tages noch, das sich in der Endphase des Ausbaus befindliche, Barberini Museum inspizieren konnten.
Palais Museum Barberini
Dort wurden wir schon von der Direktorin Frau Dr. Ortrud Westheider und dem Bauherrenvertreter Willy Athenstädt erwartet, die uns persönlich durch das imposante Gebäude führten.
Der im Jahre 1945 durch Bomben total zerstörte Palazzo Barberini wurde originalgetreu wieder aufgebaut, inklusive der Terrazzoböden, handbearbeiteten Sandstein, Stuckaturen usw. Für diese Arbeiten waren Spezialisten aus ganz Europa verpflichtet worden, alles Meister ihres jeweiligen Faches, dies unter strengsten Auflagen des Denkmalschutzes.
Wie die Direktorin ausführte gibt das Barberini der Kunstsammlung der Hasso Plattner Förderstiftung, der Kunst der DDR und Kunst nach 1989, ein eigenes Domizil. Daneben werden wechselnde Sonderausstellungen mit internationaler Strahlkraft die Kunstwelt bereichern. Dank ihren weltweiten Kontakten und guten Beziehungen sind zudem schon verschiedene Zusagen für Leihgaben weltbekannter Museen vorhanden, ebenso solche privater Sammler, zu nennen als Beispiel Bill Gates. Damit erhält Potsdam ein Museum von Weltgeltung, dies erst noch kostenlos, da sämtliche finanziellen Aufwendungen durch die Hasso Plattner Förderstiftung GGmbH übernommen werden. Die Kosten werden von den Verantwortlichen nicht bekannt gegeben, spekuliert wird über eine Summe von Gesamtbaukosten [brutto]: 53.341.000,00 € (Quelle: Kondius AG, Berlin). Das Museum ist natürlich auch mit der modernsten Sicherheitstechnik, Multimedia usw. ausgerüstet und kann auch für Anlässe aller Art genutzt werden. Auch die Aussenflächen sollen in den Museumsbetrieb mit integriert werden. Natürlich ist auch alles barrierefrei zugänglich. Ein kompetentes Team motivierter Mitarbeiter ist bereits rekrutiert und steht der Direktorin zur Seite.
Über bautechnische Aspekte wurden wir durch den Bauherrenvertreter Willy Athenstädt ebenso detailliert und fundiert informiert, wie von Frau Westheider über die künstlerischen Belange.
Bei einem gemeinsamen Nachtessen im „Holländischen Viertel“, dies natürlich stilecht im „Fliegenden Holländer“ endete der offizielle Teil des ersten Tages, der es in sich hatte, aber auch äusserst interessant und lehrreich war.
Verfolgen Sie den Baufortschritt des Museum Barberini in einem Zeitrafferfilm. Klicken Sie auf das Bild zum Start des Video.
museum-barberini.com/?slide=die-stiftung
Text www.leonardwuest.ch
www.gabrielabucher.ch Paul Ott:www.literatur.li
Nützliche Links:
Gelerie des Museum Barberrini
www.filmmuseum-potsdam.de/Aktuell.html
www.filmpark-babelsberg.de/de/
www.musikfestspiele-potsdam.de
Schloss Cecilienhof und die Potsdamer Konferenz
www.spsg.de/aktuelles/ausstellung/schloss-cecilienhof-und-die-potsdamer-konferenz
Link auf den Einführungsartikel der Pressereise Potsdam Mai 2016
Pressereise 2. Tag, Hans Otto Theater, Glienicker Brücke, Filmpark Babelsberg
Pressereise 3. Tag, Potsdamer Festspiele und Albert Einstein Wissenschaftspark
http://innerschweizonline.ch/wordpress/pressereise-potsdam-3-tag-musikfestspiele-potsdam-und-wissenschaftspark-albert-einstein-von-leonard-wuest/[content_block id=29782 slug=ena-banner]