Im Sommer 2016 zieht mehr als die Hälfte der Hochschule Luzern – Design & Kunst in den Bau 745 in der Viscosistadt. In einer ehemaligen Fabrik in Emmenbrücke findet das Departement eine neue Heimat und fantastische Räume für seine Studierenden. Dieser Umzug ist sowohl für die Hochschule als auch für die Gemeinde und das Industrieareal eine grosse Chance.
Moderne technische Infrastruktur
Seit November 2014 entstanden im rund 50 Jahre alten Fabrikbau grosszügige Unterrichtsräume, Ateliers und Werkstätten sowie eine moderne technische Infrastruktur mit Film- und Tonstudios. Eine inspirierende Atmosphäre zum Lernen, Lehren und Forschen. Die neue Wirkungsstätte soll kein abgeschlossener Ort sein, sondern durchlässig nach aussen.
«Die Nähe der Studienrichtungen und das Wirken im Austausch mit der ansässigen Kreativwirtschaft an einem geschichtsträchtigen Ort wird es der Hochschule Luzern – Design & Kunst ermöglichen, die eigene Identität zu stärken und im nationalen und internationalen Kontext mit diesem ikonischen Gebäude an Ausstrahlung zu gewinnen», sagt Direktorin Gabriela Christen, und: «Wichtig ist uns auch der Austausch mit der Gemeinde Emmen und deren Bevölkerung.»
Ein offener Ort
Ein offen gestaltetes Erdgeschoss soll den Dialog fördern, eine Bibliothek, Ausstellungsräume und eine Cafeteria sollen für Publikumsverkehr sorgen. Ein Kinosaal mit 77 Plätzen steht nicht nur Studierenden des Bereichs Film zur Verfügung, sondern auch Kleinveranstaltern und kulturinteressierten Menschen aus der Umgebung. Möglichkeiten für öffentliche Veranstaltungen bietet auch die Aktionshalle auf der Nordseite des Gebäudes.
«Für den Wirtschaftsstandort Emmen ist ein breites Bildungsangebot wichtig», sagt Urs Dickerhof, stellvertretender Gemeindepräsident von Emmen. «Die Hochschule Luzern Design & Kunst wird der Wirtschaft neue Impulse geben.»
Erfahrenes Architekturbüro EM2N für den komplexen Umbau
Für die Viscosistadt AG ist die Hochschule Luzern – Design & Kunst ein besonders wichtiger Mieter. «Für eine Hochschule zu bauen, dazu für den Bereich Design und Kunst mit seinen spezifischen Anforderungen an das Raumkonzept, war eine besondere Herausforderung», sagt Alain Homberger, Geschäftsführer Viscosistadt AG.
Mit EM2N beauftragte die Viscosistadt AG ein Architekturbüro, das Erfahrung hat mit komplexen Umbauten und dem Wandel von industriell genutzten Arealen. «Mit seinem kräftigen, expressiven Ausdruck ist der Bau 745 ein Zeuge des industriellen Erbes der ehemaligen Viscosuisse und prägt das Areal massgeblich», sagen die Architekten Mathias Müller und Daniel Niggli, «das weitgespannte Tragwerk erzeugt grosszügige freie Räume. Um die Qualitäten dieses Zeitzeugens schweizerischer Industriearchitektur zu erhalten und nutzbar zu machen, ist unser Eingriff so direkt und zurückhaltend wie möglich.»
Die Geschichte von Emmenbrücke als wichtiger Standort der Fadenindustrie spiegelt sich nicht nur in der Architektur. Sie offenbart sich auch in der Bezeichnung der Gebäude nach ihrer Gebäudeversicherungsnummer und in der Namensgebung für die Strassen und Gassen des Areals mit Zettelgasse, Spinnerei-, Polymer oder Fadenstrasse. Die Hochschule Luzern – Design & Kunst wird die Adresse «Nylsuisseplatz 1» führen. Ein Name, der an Zeiten erinnert, als Viscosuisse eine der europaweit grössten Herstellerinnen von Nylon war. «In der weiteren Entwicklung des Areals», so Alain Homberger, «wird dieser Platz eine Zentrumsfunktion erhalten.»
Geschossfläche: 13’000 Quadratmeter / Hauptnutzfläche: 10’600 Quadratmeter
Eigentümer / Investor: Viscosistadt AG
Umbaukosten: rund 24 Mio. CHF
Architekten: EM2N Architekten AG, Zürich
Der Konkordatsrat hat die Hochschule Luzern beauftragt, die Verschiebung der weiteren Teile der Hochschule Luzern – Design & Kunst nach Emmenbrücke zu planen. www.hslu.ch/viscosistadt[content_block id=29782 slug=ena-banner]