Die erste Jahreshälfte ist für Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft schlecht verlaufen. Zu den Schwierigkeiten des angeschlagenen Unternehmens kam noch dazu, dass wegen Terrorängsten weniger Urlauber Flugreisen buchten. Für die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin wird der Blick in die Zukunft angesichts von Terroranschlägen und verunsicherten Urlaubern noch etwas trüber. „Wir befinden uns inmitten eines Restrukturierungsprozesses bei einem gleichzeitig instabilen Marktumfeld innerhalb Europas“, sagte der Vorstandschef Stefan Pichler zur Vorlage der Halbjahreszahlen am Dienstagabend. Der anhaltende Wettbewerbsdruck werde sich in einem nachfrageschwachen Umfeld auch auf das dritte Quartal auswirken. In der Vergangenheit hatte Air Berlin noch in Aussicht gestellt, dass sich ab dem Sommer bessere Konditionen beim Treibstoffeinkauf positiv auf das Ergebnis auswirken würden.
Im ersten Halbjahr blieb Air Berlin hinter den Vorjahreswerten zurück. Der Umsatz sank um 8 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, weil Air Berlin weniger Flüge angeboten hatte. Die waren noch dazu etwas schwächer ausgelastet als im Vorjahreszeitraum. Und für ein Ticket zahlte ein Passagier nur noch 112,20 Euro – in der ersten Hälfte des Vorjahres waren es noch 5 Euro mehr. Unterm Strich flog Air Berlin einen Halbjahresverlust von 271 Millionen Euro ein. 2015 stand zur Jahresmitte ein Fehlbetrag von 248 Millionen Euro in der Bilanz, das Gesamtjahr hatte Air Berlin damals mit einem Rekordverlust von fast einer halben Milliarde Euro abgeschlossen.
Vor allem das zweite Quartal lief schwächer. Für die Monate April bis Juni hat sich der Verlust mehr als verdoppelt. „Obwohl wir unsere Kostenstruktur verbessert haben, standen wir im zweiten Quartal dieses Jahres vor größeren Herausforderungen als erwartet“, sagte Pichler. Die Nachfrage nach Flügen zu touristischen Zielen habe nachgegeben. Urlauberflüge machen ein Drittel des Air-Berlin-Geschäfts aus. „Deshalb trifft uns die instabile politische Situation in traditionellen Feriengebieten wie der Türkei, Griechenland und Nordafrika besonders hart“, sagte Pichler.
Quelle: Xing, FAZ, Timo Kotowski [content_block id=29782 slug=ena-banner]