Basel (ots) – Die aktuell publizierte eidgenössische Tierversuchsstatistik weist für 2015 einen Verbrauch von 682’000 Tieren aus. Das entspricht einer Erhöhung der Gesamtzahl von 12.5% im Vergleich zum Vorjahr.Die Schweiz „verbraucht“ demnach heute 20% mehr Versuchstiere als noch vor 15 Jahren. Das ist ein entsetzlicher Anstieg der Tierversuchszahlen.
Der prominente Hinweis des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV auf die hohen Tierzahlen einzelner Studien mit geringem Schweregrad (genannt werden u.a. Geflügelherden und Amphibien) soll uns vergessen machen, dass mehr als 143’200 Tiere einer mittelschweren Belastung und 13’640 Tiere schwerbelastenden Experimenten ausgesetzt waren.
Fast zwei Drittel der erfassten Versuchstiere wurden in der Grundlagenforschung eingesetzt und diese wird zu einem erheblichen Teil durch Steuergelder finanziert. Seit Jahrzehnten fliessen jährlich weit mehr als hundert Millionen Franken bzw. mehr als 99% der Fördergelder, in die Forschung mit Tieren an Hochschulen und Universitäten. Demgegenüber fristet die gesetzliche Pflicht zur Erforschung und Umsetzung tierversuchsfreier Verfahren ein stiefmütterliches Dasein.
Bereits in seinem im vergangenen Jahr publizierten Report „Zukunftstechnologie Ersatzmethoden“ (www.tierschutz.com/tierversuche) zeigte der Schweizer Tierschutz STS mögliche Alternativen zu Tierversuchen auf und plädierte für eine zukunftsgerichtete Wissenschaftsförderung zur Stärkung des Forschungsstandortes Schweiz. Heute wiederholt der Verband seine Forderungen und verlangt von Bund und Nationalfonds eindringlich endlich die Vorgaben der Tierschutzgesetzgebung zu respektieren und – statt fragwürdige, tierschutzwidrige Tierversuche zu unterstützen – prioritär Projekte zu finanzieren die dem Ersatz belastender Tierversuche dienen.[content_block id=29782 slug=ena-banner]