Bern (ots) – Der Schweizerische Baumeisterverband fördert aktiv die Sprachausbildung sowie die Arbeitsmarktintegration von Inländern mit Migrationshintergrund. Langjährige Mitarbeiter, die ihre Sprachkenntnisse verbessern wollen, profitieren ebenso von Projekten wie Flüchtlinge, die erstmals auf Schweizer Baustellen arbeiten möchten. Entsprechend konnte Baumeister-Direktor Benedikt Koch am Donnerstag an einem Medienanlass der Tripartiten Agglomerationskonferenz in Bern eine erfolgreiche Zwischenbilanz ziehen.
Der Schweizerische Baumeisterverband engagiert sich seit Jahren für die verbesserte Integration von Inländern mit Migrationshintergrund. Besonders erfolgreich sind die «Deutsch auf der Baustelle»-Kurse, die seit 2012 250 Mal durchgeführt worden sind. Es handelt sich um Sprachkurse, in denen Bauarbeiter mit ausländischer Muttersprache in 52 Lektionen ihre Sprachkenntnisse für Berufs- und Alltagssituationen verbessern können. Das Projekt wird vom Staatssekretariat für Migration und den Gewerkschaften mitgetragen. Die Kursteilnahme von Mitarbeitern mit festem Arbeitsvertrag wird durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge über den Parifonds Bau finanziert, den Bildungsfonds des Bauhauptgewerbes. Die Kurskosten für temporäre Arbeitskräfte übernimmt der Bildungsfonds temptraining der Sozialpartner der Temporärbranche.
Nach der Pilotphase in der Deutschschweiz sind die Unterrichtsmaterialien auf Französisch übersetzt worden, so dass seit 2015 auch «Französisch auf der Baustelle»-Kurse angeboten werden können. «Da die Sprachkurse gezielt auf lernungewohnte Migranten ausgerichtet sind, ist die Erfolgsquote besonders hoch. Davon profitieren die Bauarbeiter auch im Privatleben», erklärte Benedikt Koch, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands an der Medienkonferenz der Tripartiten Agglomerationskonferenz. Das Engagement sei umso wichtiger, weil rund zwei Drittel des Baustellenpersonals einen Migrationshintergrund haben.
Neu ist das Engagement des Baumeisterverbands bei der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen. In mehreren Kantonen wie Bern und Zürich können sich Flüchtlinge in Berufsvorbereitungsjahren auf eine Berufslehre oder auf eine feste Arbeitsstelle auf dem Bau vorbereiten. Die Projekte werden in Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen und den kantonalen Sektionen des Baumeisterverbands durchgeführt. «Mit dem Engagement des Baumeisterverbands und der Bauunternehmen fördern wir die nötige Integration von Flüchtlingen – nicht nur in unseren Arbeitsmarkt, sondern auch in unsere Gesellschaft. Dabei profitieren wir auch als Bauwirtschaft, weil wir nach gelungener Integration offene Stellen mit Flüchtlingen besetzen», erklärte Baumeister-Direktor Benedikt Koch[content_block id=29782 slug=ena-banner]