Anlässlich der Medienkonferenz von Dienstag, 4. April informierte der Intendant des Luzerner Theaters Benedikt von Peter über das Projekt «Ein Luzerner Jedermann»: In Kooperation mit den Freilichtspielen Luzern wird ab dem 25. Mai 2018 auf dem Jesuitenplatz dieses Freilichtspektakel nach Hugo von Hofmannsthal aufgeführt. Bis Ende Juni 2018 sind 21 Aufführungen vorgesehen.
Von Peter erzählte, wie erstaunt er gewesen sei über die Dichte der Laientheater auf der Luzerner Landschaft, ein ungehobener Schatz, meinte er. Mit diesem «innerstädtischen Freilichtspiel» möchte er eine Plattform schaffen für eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land und den existierenden Graben zuschütten. Schauspieler/-innen des Ensembles, Gäste (keine unbezahlbaren Stars, bekräftigte er) und unzählige Laienschauspieler/-innen aus Stadt und Land werden mitwirken. Es soll eine Mischung aus Mundart und Hochsprache, aus Musik und Akrobatik werden, «etwas zwischen heiligem Geist und Spass», scherzte er. Der Hauptdarsteller, dessen Namen noch nicht verraten wurde, ist unüblicher Weise erst 30-jährig, denn es sei viel erschreckender, wenn ein Junger abgeholt werde.
Von Peter und Christoph Risi der Freilichtspiele Luzern bestätigten, dass sie gut unterwegs seien. Es habe zwar Überzeugungsarbeit gebraucht, aber sie hätten den Zuspruch der Stadt. Der Jesuitenplatz mitten in der Innenstadt ist insofern ideal, als er einerseits so zentral gelegen ist und nahe beim Theater, welches als Ausweichmöglichkeit bei Schlechtwetter dienen wird. Zudem sind etliche Infrastrukturen bereits vorhanden und müssen nicht neu erfunden werden. Dass es einige Bedenken aus dem Weg zu räumen galt ist verständlich, denn die geplante Tribüne wird in die Reuss ragen. Die Zuschauer auf den obersten Rängen sitzen also über dem Wasser. Das sei ein vorübergehender Eingriff in das Stadtbild, auch wenn man bemüht sein werde, dieses Podest so zu gestalten, dass es sich optimal einbette in die Kulisse der Altstadt. Dass die Stadt sich damit einverstanden erklärt habe, sei sehr lobenswert.
Als Regisseur hat Benedikt von Peter den in Basel lebenden Thomas Schulte-Michels gewinnen können. Dieser erklärte seine Motivation, bei dieser Produktion mit dabei zu sein auf äusserst unterhaltsame und humorvolle Weise. Anfänglich sei er skeptisch gewesen, habe prüfen wollen ob die Chemie stimme zwischen ihm und von Peter. Dass sie dies durchaus tut zeigte die sehr lockere Stimmung an der Medienkonferenz. Sie wünschen sich nun beide, den Schwung, den sie verspüren, zur gegebenen Zeit auf das Ensemble und die Laienschauspieler übertragen zu können. Auch Schulte-Michels lobte die Stadt Luzern für ihre nicht selbstverständliche Bereitschaft und ihren Mut, das Projekt zu unterstützen.
Im Herbst werden die Ausschreibungen vorgenommen, von Peter wird sich aber bereits in den kommenden Wochen diverse regionale Produktionen anschauen.
www.luzernertheater.ch www.freilichtspiele-luzern.ch
www.gabrielabucher.ch[content_block id=29782 slug=ena-banner]