Mit dem Prix Caritas 2017 wurden in Luzern die kolumbianischen Anwälte Luz Estela Romero und Ricardo Esquivia geehrt. Mario Gattiker, Leiter des Staatssekretariats für Migration im EJPD, würdigte das Engagement der Preisträgerin und des Preisträgers. Diese setzen sich seit Jahrzehnten für einen dauerhaften Friedensprozess und die Respektierung der Menschenrechte in Kolumbien ein.
Luz Estela Romero und Ricardo Esquivia stehen an der Spitze der Menschenrechtsorganisationen „Colemad“ und „Sembrandopaz“. Diese engagieren sich für eine verstärkte politische Beteiligung der Frauen, für die Respektierung der Menschenrechte und den Friedensprozess in Kolumbien. Ein Konsortium von zehn Schweizer Hilfswerken sowie die Abteilung für menschliche Sicherheit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten unterstützen die Arbeit der beiden Organisationen.
Die Preisträger vertreten beispielsweise 2000 Bäuerinnen und Afrokolumbianerinnen, aber auch intern Vertriebene und Opfer der Gewalt. Auf lokaler und regionaler Ebene formulieren sie Vorschläge zur Lösung von Landkonflikten. So haben sie sich auch in die Friedensverhandlungen eingebracht, welche die kolumbianische Regierung mit der Guerilla führte.
Krieg und Gewalt in Kolumbien sollen durch das Ende 2016 abgeschlossene Friedensabkommen beendet werden. Mehr als 200‘000 Tote und 6 Millionen Vertriebene sind die Folge der 50 Jahre andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen. Das Engagement von Luz Estela Romero und Ricardo Esquivia mache deutlich, wie die Präsidentin der Caritas Schweiz, Mariangela Wallimann-Bornatico ausführte, „dass die Herstellung von Frieden nicht nur in der Unterzeichnung eines Abkommens bestehen kann. Frieden ist ein langwieriger Prozess der Versöhnung und des gesellschaftlichen Neubeginns.“ Mit der Verleihung des Prix Caritas sollen die beiden Geehrten ermutigt werden, ihr Engagement fortzusetzen.
Kultur des Vertrauens aufbauen
Für den Aufbau und die Festigung eines dauerhaften Friedens brauche es vor allem den Einzug von bislang marginalisierten Gruppen, aber auch den Schutz von Menschenrechtsaktivisten und von Menschenrechtsorganisationen. Staatssekretär Mario Gattiker formulierte in seiner Laudatio auf die Preisträger: „Der Einsatz der Geehrten zeigt, dass es neben der Überwindung einer Alltagskultur der Gewalt und der Schaffung von Verhältnissen des Rechts und der Gerechtigkeit zentral um den Aufbau von Vertrauen geht. Dazu ist jedoch Rechtssicherheit und eine wirksame Bekämpfung von Korruption notwendig.“ Deshalb gibt es keine raschen Lösungen. Der Frieden kommt nicht über Nacht.
Der Prix Caritas geht alljährlich an Personen, die sich durch hohe Fachkompetenz und Menschlichkeit sowie durch nachhaltiges und innovatives Engagement auszeichnen. Die Preissumme von 10‘000 Franken kommt einem Projekt der Preisträger zugute.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]