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Das nächste Konzert von MusikWerk Luzern findet in MaiHof Luzern, am 4. November um 19.30 Uhr statt.
MusikWerk Luzern bietet seinem Publikum diesmal ein spezielles Programm an: Jungtalente der Hochschule Luzern werden Musik von Igor Stravinsky und Leonard Bernstein zum Swingen bringen.
Diese Saison ist bei MusikWerk Luzern dem russischen Jahrhundertgenie Igor Stravinsky gewidmet. Im vierten MaiHof-Konzert erklingen Werke auch aus den späteren Jahren, in denen er neue Musikrichtungen und Kompositionstechniken ausprobierte und aneignete.
Kaum ein Komponist, der so unterschiedliche Phasen in seinem Schaffen durchlief, als Igor Stravinsky. Zwischen der russischen Periode, die von der Volksmusik stark beeinflusst war, und den amerikanischen Kompositionen, die im Exil entstanden sind, liegen Welten.
In seiner letzen Heimat, Kalifornien, war er vom allgegenwärtigen amerikanischen Sound, dem Jazz, umgeben. Stravinskys Beziehung zum Jazz fing jedoch schon in seinen frühen Pariser Jahren an. Mit seinem 1945 komponierten «Ebony Concerto» erreicht seine Affinität zum Jazz einen Höhepunkt, zumindest so, wie Stravinsky den Jazz für sich interpretierte. Das Werk bleibt allerdings in seinem Aufbau fast klassisch.
Nach Arnold Schönbergs Tod nähert er sich auch der Zwölftontechnik an, die er aber selbstverständlich anders auslegt als sein Erfinder: manchmal verspielt, manchmal virtuos.
Die Kompositionen «The owl and the Pussycat», sowie die «Fanfare for a new theatre» zeugen davon.
Schlüsselwerk von Stravinsky
Auch ein Schlüsselwerk von Stravinsky für grosses Bläserensemble wird an diesem Konzert erklingen: die «Symphonies d’instruments à vent».
Der Titel ist irreführend: es ist keine Sinfonie! Er meinte nur «zusammenklingend».
24 Blasinstrumente klingen hier zusammen und verschiedene musikalische Bausätze reihen sich aneinander, wie: Glockenmotiv, Choralmotiv, Tanzmotiv und russische Melodien. Diese Komposition hinterliess bei der Uraufführung im Publikum zunächst einen enttäuschenden Eindruck. Die Zuhörer erwarteten die sinnlichen Klänge eines Petruschka oder Feuervogels, stattdessen wurde ihnen ein herbes Musikkonstrukt präsentiert. Ein Kritiker behauptete, der Anfangsteil klänge nach den Schreien eines Esels.
Es leitete aber eine einschneidende Phase in seinem kompositorischen Schaffen ein, wie Stravinsky selbst bestätigte.
Stravinskys «Elegie» zum Andenken an J.F Kennedy und das Werk «Prelude, Fugue and Riffs» von seinem amerikanischen Zeitgenossen, Leonard Bernstein ergänzen das abwechslungsreiche Programm.
Ob der Anfang der «Symphonies d’instruments à vent» an die Schreie eines Esels erinnert? Klingt das «Ebony concerto» wirklich jazzig?
Das Publikum möge es selbst entscheiden.
Es spielen das Bläserensemble und Dozente der Hochschule Luzern – Musik.
Text: annarybinski.ch/
Paul Ott:www.literatur.li