Am Tag der modernen sakralen Architektur vom vergangenen Samstag erkunde-ten rund 400 Interessierte neun ausgewählte Kirchen und Kapellen in fünf Kan-tonen der Innerschweiz. Sie erfuhren, wie die Architekten die Bauten in ihrer jeweiligen Zeit neu und modern interpretierten. Nicht immer hatten die neuen Gebäude und deren Ausgestaltung auf Anhieb gefallen, wie Referenten zu er-zählen wussten.
Die Qual der Wahl hatten Architekturinteressierte am vergangenen Samstag. Der Verein Sakrallandschaft Innerschweiz präsentierte anhand von neun ausgewähl-ten Mitgliedern wie sakrale Architektur auch modern inszeniert werden kann. Mitgemacht hatten die Kirche St. Michael in Luzern, die Bergkirche Rigi Kaltbad und als Vergleich die Felsenkapelle St. Michael auf Rigi Kaltbad, die Kollegiumskir-che St. Martin in Sarnen, die Bruderklausenkirche in Büren/NW, die Kirche des Klosters Ingenbohl, das Ökumenische Kirchenzentrum Chilematt in Steinhausen sowie die Muttergotteskapelle Oberniesenberg im Vergleich mit der Kirche des Klosters Muri.
Formen, Farben und Kunst
In den Gebäuden wurde erklärt, wie der jeweilige Standort ausgewählt wurde. Ebenfalls zur Sprache kamen die Material- und Formensprache der Architekten. Spannend mitzuerleben war auch die Erläuterungen wie das Licht zur Gestaltung und Inszenierung der Räume eingesetzt wird. Die Klangqualität der Räume erleb-ten die Teilnehmenden dank musikalischer Kurzkonzerte.
Dass solche moderne Sakralbauten und deren Ausgestaltung nicht immer auf Wohlwollen stiessen, erläuterte Franziska Gehr, die Tochter des bedeutends-ten Kirchenmalers des 20. Jahrhunderts, Ferdinand Gehr aus St. Gallen. In der Muttergotteskapelle Oberniesenberg, in der er die Glasmalereien ausführte, sprach sie auch über den Kunstskandal in der Kirche Bruder Klaus in Ober-wil/ZG. Die Wandmalereien lösten 1957 Empörung unter dem Kirchenvolk aus und mussten fünf Jahre hinter einem Vorhang verborgen werden.
Weitere Informationen: www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch -> Tag der mo-dernen sakralen Architektur
<Kasteninformation> Sakrallandschaft Innerschweiz
Die Innerschweiz verfügt über viele bekannte und weniger bekannte Wallfahrts- und Pilgerorte sowie kunsthistorisch hochstehende Sakralbauten von nationaler Bedeutung. Der Verein Sakrallandschaft Innerschweiz mit derzeit rund 100 Mit-gliedern hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Belebung der sakralen Schätze und kirchlichen Traditionen der Innerschweiz zu leisten. Dazu finden jährlich ver-schiedene Aktionen statt. Mit der Lancierung der «Himmlischen Pfade» hat der Verein ein Wanderwegnetz geschaffen, das die sakralen Orte vernetzt. Die «Himmlischen Pfade» beinhalten sowohl einfache Spazierwege wie auch an-spruchsvolle Bergwanderungen. Weitere Infos: www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]