Besetzung:
Rezension:
Der britische Sänger James Blunt wurde mit melodiösem Pop- und Soft-Rock bekannt – vor allem dank seiner Single „You’re Beautiful“, die es in zahlreichen Ländern, darunter Amerika, England und Italien, an die Chartspitze schaffte. Der 1974 geborene Musiker ging zunächst wegen seines Familienhintergrundes zum Militär und diente im Kosovo, bevor er 2002 die Army verließ und sich auf die Musik konzentrierte. Bald wurde er von Linda Perry entdeckt, die ihn bei ihrem Label Custard Records unter Vertrag nahm. 2004 erschien sein Debütalbum Back to Bedlam, das sich dank des Erfolgs von „You’re Beautiful“ ebenso zum gigantischen Hit wurde. Mit den Folgealben All the Lost Souls (2007), Some Kind of Trouble (2010) und Moon Landing (2013) konnte Blunt seine Erfolge fortsetzen. Mit The Afterlove setzt er 2017 sogar noch stärker auf Pop-Elemente.
2004 trat Blunt auf Elton Johns Tour als Supportact auf. Blunts dritte Single „You’re Beautiful“ verschaffte ihm den Durchbruch. Der Song stieg auf Platz 12 in die UK-Charts ein und kletterte innerhalb von sechs Wochen auf Platz 1. Seit 2005 gewann Blut mehrere Auszeichnungen, u. a. einen MTV Europe Music Award, zwei Brit Awards und zwei Echos. Schätzungen zufolge hat Blunt bis heute mehr als 19 Millionen Alben verkauft. Blunt war mit seinem Nummer 1-Hit You’re Beautiful. der erste britische Künstler nach neun Jahren, der es schaffte, an die Spitze der US-amerikanischen Billboard Charts zu springen. Damit beerbte er Elton John, dem dieses Kunststück mit Candle in the Wind 1997 gelungen war.
Zum Konzert
Das Zürcher Hallenstadion (im Volksjargon der „Wädlitempel“) hat seit dem Umbau 2004/5 eine Kapazität von 13 000 Zuschauern für Konzerte. Dieses war denn auch sehr gut gefüllt, aber aus Sicherheitsgründen nicht überfüllt, sodass im Stehbereich kein gefährliches Gedränge herrschte. Die Besucher strömten nach und nach ins Stadion, während auf der Bühne der Supporting Act Jamie Lawson versuchte, die Stimmung anzuheizen. Lawson pflegt aber einen ähnlichen Musikstil wie Blunt und wirkte, wohl deshalb, etwas hilflos überfordert, irgendwie orientierungslos.
Pünktlicher Main Act James Blunt
James Blunt und seine vier Mitmusiker betraten das Set pünktlich zur angekündigten Zeit und legten sogleich los. Blunt zu Beginn mit einer E Gitarre, beim dritten Song setzt er sich ans Piano, danach greift er zu seiner akustischen Gitarre, erzeugt so den typischen Blunt Sound. Routiniert, etwas blutleer werden die Songs runtergespielt, abwechselnd ältere und welche ab dem aktuellen Album.
Die Fans, die gekommen waren, erlebten einen locker aufspielenden 43-Jährigen, der sich früher eher spröde gab – an diesem Abend aber mit typisch britischem Humor viel von sich erzählt und trotzdem den Draht zum Publikum nie wirklich fand.
Seine einprägsame Stimme brachte ihm den Erfolg, ist aber gleichzeitig auch ein Klumpenrisiko. So klingen seine Songs alle sehr ähnlich, sind auch fast uniform arrangiert und in gleichbleibenden Tonarten. Da wäre es angebracht gewesen, den ausgezeichneten Bandmitgliedern etwas mehr Freiheiten zu gewähren. Ein paar Soli des Leadgitarristen oder mal ein spannender Basslauf hätten die Spannung erhöht, die Wahrnehmung eines Einheitsbreis etwas gemindert. Zwar sind die Lieder seines neuesten Albums „The Afterlove“ etwas rockiger, das allein reichte aber nicht, um den Funken wirklich überspringen zu lassen. Seine Texte, na ja, für den Literatur Nobelpreis wird’s wohl kaum reichen.
Richtig gute Stimmung erst bei den Zugaben
Dieser berühmte Funke sprang dann erst bei den Zugaben über, als sich das Publikum erhob und mit illuminierten Smartphones dem Engländer zujubelte und mitsang. Die Highlights des Abends natürlich die „grossen“ Knaller wie „You’re Beautiful“, „Don’t Give Me Those Eyes“, „Lose My Number“. Da im Gedächtnis bekanntlich das Positive haften bleibt, wird das Konzert, trotz Schwächen, als tolles Ereignis in Erinnerung bleiben
Kleine Fotodiashow des Konzertes von Max Thürig:
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: Max Thürig, Léonard Wüst und http://www.jamesblunt.com
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