80 zivilgesellschaftliche Interessengruppen aus der ganzen Schweiz machen sich dafür stark, dass Migrantinnen und Migranten mehr Anerkennung erhalten. Die Schweiz müsse sich auf globaler Ebene für den Schutz und die Rechte von Migrantinnen und Migranten einsetzen, wurde an der heutigen Tagung der Plattform Migration und Entwicklung in Bern gefordert.
In der internationalen Debatte rund um das Thema Migration nimmt die Schweiz eine führende Rolle ein. Sie moderiert zusammen mit Mexiko die Erarbeitung des sogenannten Global Compact on Migration, einem globalen Abkommen über Migration. Als nächster Schritt in diesem Prozess findet vom 4. bis 6. Dezember eine globale Konferenz in Cancún (Mexiko) statt. Die Schweizer Delegation hat im Vorfeld dazu das Gespräch mit zivilgesellschaftlichen Institutionen, insbesondere auch mit Organisationen von Migrantinnen und Migranten, gesucht.
Die heutige Tagung „Migration und Entwicklung: Schweizer Initiativen und internationale Debatten“ war ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess. Organisiert wurde sie von der Plattform für Migration und Entwicklung. Diese fördert im Auftrag der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit seit Frühjahr 2016 den Dialog zwischen zivilgesellschaftlichen Interessengruppen, die sich mit dem Thema Migration und Entwicklung beschäftigen. Dazu zählen neben verschiedenen NGOs und Hochschulen auch zahlreiche sogenannte Diaspora-Organisationen, also Vereinigungen von in der Schweiz lebenden Migrantinnen und Migranten verschiedenster Nationalitäten. Die Plattform wird von Caritas Schweiz und Helvetas Swiss Intercooperation koordiniert, in Kooperation mit dem World Trade Institute Switzerland und Terre des hommes.
Schutz für Migrantinnen und Migranten verbessern
Bei den in der Plattform Migration und Entwicklung beteiligten Organisationen gibt es einen klaren Konsens: Das globale Abkommen über Migration, das die internationale Staatengemeinschaft im Jahr 2018 verabschieden wird, soll den Schutz für Migrantinnen und Migranten verbessern und ihre Würde garantieren. Menschenrechte müssen eingehalten und die Solidarität gestärkt werden. Dabei ist es den in der Plattform vereinten Organisationen besonders wichtig, dass die positiven Aspekte der weltweiten Migration in der öffentlichen Debatte mehr Gewicht erhalten. Migration trägt wesentlich zu einer nachhaltigen Entwicklung bei, sowohl in den Ausreise- wie auch in den Zielländern. Die Plattform fordert die Schweizer Delegation an der Konferenz von Cancún dazu auf, sich für den Schutz der Rechte von Migrantinnen und Migranten einzusetzen, insbesondere auch der Rechte von Kindern. Entkriminalisierung, die Anwendung von bestehenden Arbeitsrechten und die Bekämpfung von Ursachen der erzwungenen Migration zählen zu den weiteren Forderungen, die an der heutigen Tagung bekräftigt wurden.
„Migration ist Sauerstoff für die Gesellschaft“
„Migration ist Sauerstoff für die Gesellschaft“, sagte der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried in seiner Begrüssung. Er brachte damit zum Ausdruck, dass die Diskussion um Migration nicht nur global, sondern auch lokal von grosser Bedeutung ist. Auch hier erweisen sich Migrantinnen und Migranten tragend für die gesellschaftliche Entwicklung.
Informationen zur Plattform Migration und Entwicklung: www.mdplatform.ch[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]