Der Kanton Luzern realisiert im Gebiet Oberalp-Bründle-Hörnli beim ehemaligen, sagenumwobenen Pilatussee in Zusammenarbeit mit der Korporation Alpnach und der ewl Wasser AG ein Naturwaldreservat. Auf 54,3 Hektaren können sich Flora und Fauna frei von menschlichen Einflüssen entwickeln. Die Realisierung von Waldreservaten ist Teil der Waldpolitik 2020 des Bundes.
Am Pilatus entsteht im Gebiet unterhalb des Widderfelds und des Mittaggüpfis auf 54,3 Hektaren ein neues Naturwaldreservat. Das Reservat beim ehemaligen Pilatussee erstreckt sich über das Gebiet Oberalp-Bründle-Hörnli in den Gemeinden Schwarzenberg LU und Hergiswil NW. Der Kanton Luzern realisiert es in Zusammenarbeit mit dem Kanton Nidwalden und den Besitzern – der Korporation Alpnach und der ewl Wasser AG. Das Gebiet bleibt weiterhin frei zugänglich. Da auf der Oberalp viele Kühe übersömmern, müssen alle grösseren Wald- und Moorflächen mittels Zäunen vom Weidevieh geschützt werden.
Ungestörte Entwicklung von Flora und Fauna
Das Naturwaldreservat bietet seltenen Pflanzen und Tieren wie dem Raufusshuhn Platz. Mit der Realisierung des Reservats werden national prioritäre Lebensräume wie der Torfmoos-Bergföhrenwald langfristig geschützt und natürliche Prozesse können uneingeschränkt ablaufen. Auf eine forstliche Nutzung des Waldes wird künftig verzichtet. In Ausnahmefällen können Massnahmen zur Förderung bestimmter Arten oder Lebensräume nötig sein. Solche haben in den Jahren 2014 und 2016 das Hochmoor beim ehemaligen Pilatussee aufgewertet. Dank dem Waldreservat bleiben der Schutz und Erhalt der zahlreichen Moorflächen sowie des wertvollen Waldes gewährleistet.
Zehn Prozent des Schweizer Waldes als Waldreservate
Die Realisierung von Waldreservaten ist Teil der Waldpolitik 2020 des Bundes. Deren Ziel ist es, zehn Prozent des Schweizer Waldes als Reservate auszuscheiden. Von den 40’000 Hektaren Luzerner Wald sind heute fünf Prozent als Waldreservate gesichert. Mit der Realisierung des Reservats Pilatussee kommen auf Luzerner Boden 40 Hektaren neu dazu. Im Kanton Nidwalden sind bis jetzt knapp sieben Prozent der Waldfläche vertraglich als Waldreservat gesichert. Weitere Waldreservate sind in beiden Kantonen in Planung.
Anhang
Gebietskarte im Massstab 1:15’000 (Karte: Geoinformation Kanton Luzern)[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]