Die Europäische Union hat einen internationalen Forschungsverbund gegründet, um die Entwicklung der Blockchain-Technologie zu beobachten und zu steuern. Das Departement Informatik der Hochschule Luzern ist als einzige Schweizer Institution an diesem Projekt beteiligt.
«Unsere Aufgabe ist, der Politik jene Informationen über Blockchain zu liefern, die sie benötigt, um fundierte Entscheidungen treffen zu können», sagt Alexander Denzler, Leiter des Projektteams an der Hochschule Luzern. Denn die Politikerinnen und Politiker befänden sich in einer schwierigen Situation: «Sie müssen gesetzliche Rahmenbedingungen für eine Technologie schaffen, die sehr komplex ist und die sie als Laien bisher schlecht verstehen.» Das kann von Diskussionen über die Einführung von Blockchain im Energiemarkt bis zu allfälligen Verboten Blockchain-basierter Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum gehen.
Damit solche Debatten nicht im luftleeren Raum stattfinden, wird das Observatorium künftig als Bindeglied zwischen Technologie, Forschung und Politik fungieren. Es soll zudem die diversen nationalen Blockchain-Forschungsinitiativen vernetzen und Europa – die Schweiz inklusive – eine Führungsrolle bei der Entwicklung und dem Einsatz der Blockchain-Technologie sichern.
Einzige Schweizer Institution im Verbund
Die EU-Kommission hat das EU Blockchain Observatory and Forum Anfang Februar lanciert. Das mit 1.5 Millionen Euro dotierte Projekt ist Teil des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020. Es ist vorderhand auf vier Jahre befristet. Die Hochschule Luzern ist als einzige Schweizer Institution daran beteiligt. Neben dem Departement Informatik gehören dem Observatorium das Imperial College London, das Knowledge Media Institute at Open University und die University of Southampton (alle aus Grossbritannien) an. Industriepartner ist die in der USA beheimatete Blockchain-Softwarefirma ConsenSys. www.hslu.ch[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]