Das vom Kanton Luzern eingereichte Pilotprojekt Integrationsvorlehre (INVOL) Zentralschweiz wurde vom Staatsekretariat für Migration (SEM) bewilligt. Die INVOL bereitet anerkannte Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Jugendliche branchenspezifisch auf den Einstieg in eine berufliche Grundbildung vor. Das vierjährige Pilotprojekt startet im Sommer. Da die Integrationsvorlehre zusätzliches Nachwuchspotenzial erschliesst, ist das Projekt auch für die Wirtschaft eine Chance.
Die Integrationsvorlehre (INVOL) ist ein neues zusätzliches Angebot der Brückenangebote in den Zentralschweizer Kantonen (LU, ZG, OW, NW, UR, SZ). Es richtet sich an anerkannte Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Jugendliche, welche bereits einen spezifischen Berufswunsch haben. Luzern reichte hierzu beim Staatsekretariat für Migration (SEM) das Konzept «INVOL Zentralschweiz» ein. Für das erste Jahr wurde der Zentralschweiz ein Kontingent an 50 Praktikumsplätzen zugesagt, bei welchen das SEM den branchenbezogenen Unterricht finanziert.
Fünf Branchen sind mit dabei
In der Zentralschweiz beteiligen sich fünf Branchen an diesem Pilotprojekt und bieten INVOL Praktikumsplätze an. Weitere Branchen sind noch in Abklärung. Die Branchen Bäckerei/Konditorei, Detailhandel, Gastronomie (Koch/Köchin), Gebäudereinigung und Logistik haben ihrerseits beim SEM Kompetenzjournale (fachliche Inhalte) für die INVOL eingereicht und die Zusage, INVOL Praktikumsplätze anzubieten, erhalten. Unternehmen, die INVOL Praktikumsplätze anbieten, sind auf der Webseite des Projekts aufgeführt und werden laufend aktualisiert.
Was beinhaltet die Integrationsvorlehre?
Die ein Jahr dauernde INVOL bereitet Jugendliche auf den Einstieg in eine berufliche Grundbildung vor, also auf das eidgenössische Berufsattest (EBA) oder eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ). Die Ausbildung erfolgt im ersten Arbeitsmarkt und vermittelt grundlegende Kompetenzen im gewählten Berufsfeld. Die Lernenden arbeiten in der Regel an drei Tagen pro Woche im Betrieb, an zwei Tagen besuchen sie ein Brückenangebot im Wohnortskanton zur sprachlichen und allgemeinbildenden Förderung. Im Betrieb sammeln die Lernenden praktische Erfahrung im angestrebten Berufsfeld und in den branchenspezifischen Kompetenzzentren erwerben sie berufsfeldbezogene Kompetenzen (Fachsprache, Berufskunde).
Praktikumsplätze versus INVOL Praktikumsplätze
Der Unterschied zwischen einem Praktikumsplatz für jugendliche Flüchtlinge (siehe auch Kampagne 150 Praktikumsplätze = 300 Chancen) und einem INVOL Praktikumsplatz liegt zum einen am berufsspezifischen Unterricht, den die Jugendlichen in der INVOL besuchen – zum anderen im Engagement der Branchen, die sich die Praktikumsplätze suchen. Die 50 INVOL Praktikumsplätze helfen mit, den Bedarf an den 150 Praktikumsplätzen für jugendliche Flüchtlinge zu decken.
Zusammenarbeit in der Zentralschweiz
Die Zentralschweizer Kantone vermitteln Jugendliche, welche für die INVOL in Frage kommen, an die Triage des BIZ der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern. Die Jugendlichen können nur über eine Institution, z. B ein Brückenangebot oder die zuständige Fachperson, bei der Triage angemeldet werden. Die Triage des BIZ prüft die Eignung des oder der Jugendlichen. Bei einem positiven Entscheid kann der/die Jugendliche sich bei den Unternehmen, welche die INVOL anbieten, bewerben.
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der INVOL Zentralschweiz und des SEM.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
- Gestalteter Gesellschaftswandel[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]